St. Peter-Freienstein
Zwei neue Gesichter an der Spitze der Marktgemeinde
Die beiden SP-Gemeinderäte Wolfgang Gomar und Markus Gmeinhart wurden diese Woche feierlich als neuer Bürgermeister beziehungweise Vizebürgermeister der Marktgemeinde St. Peter-Freienstein angelobt. Im Gespräch mit MeinBezirk.at sprachen die beiden neuen Männer an der Spitze über ihre Pläne für St. Peter-Freienstein.
ST. PETER-FREIENSTEIN. Nach langer Vorbereitung und Planung wurde in der Marktgemeinde St. Peter-Freienstein diese Woche der offizielle Generationenwechsel vollzogen: Anita Weinkogl legte nach 14 engagierten Jahren als Bürgermeisterin ihr Amt in die Hände des 56-jährigen Wolfgang Gomar und auch Vizebürgermeister Josef Pucher verabschiedete sich von seinem Amt. Ihm nach folgt der 45-jährige Markus Gmeinhart. Mit der Angelobung der beiden SP-Gemeinderäte wurde in St. Peter-Freienstein ein neues Kapitel aufgeschlagen.
Keine einfache Entscheidung
Die höchsten Ämter der Marktgemeinde zu übernehmen, sei dabei keine einfache Entscheidung gewesen, verraten Gomar und Gmeinhart im Gespräch mit MeinBezirk.at.
„Wir beide sind 2020 als Gemeinderäte angetreten mit dem Gedanken, dass wir mitgestalten und etwas verändern wollen. Dennoch waren es lange Gespräche mit den Unternehmen, in denen wir tätig sind, und unseren Familien, bis wir zu dem Entschluss gekommen sind: Ja, wir machen das.“
Wolfgang Gomar, Bürgermeister von St. Peter-Freienstein
Gomar, der bei Knapp Systemintegration in Leoben als Bereichsleiter für Procurement und Operations zuständig ist, habe einige Aufgaben abgeben können, um Zeit für das Bürgermeisteramt zu schaffen und diesen Job "ernsthaft" machen zu können. „Es ist mir aber natürlich bewusst, dass sich mit dieser Entscheidung die Work-Live-Balance mit Sicherheit ein Stück in Richtung Work verschieben wird“, schmunzelt der 56-Jährige. Dem stimmt auch der neue Vizebürgermeister zu, der selbst im IT-Bereich eines Leobener Logistikunternehmens tätig ist. Während es die Bevölkerung bislang gewöhnt war, die Bürgermeisterin täglich in der Gemeinde anzutreffen, werde dies durch die Berufstätigkeit der beiden Männer schlicht nicht möglich sein. Dennoch wolle man so oft es geht den Kontakt und das Gespräch mit der Bevölkerung suchen und die Wünsche und Anliegen der St. Peter-Freiensteinerinnen und St. Peter-Freiensteiner ernst nehmen.
Von LED-Beleuchtung bis Umspannwerk
Gomar und Gmeinhart zeigen sich motiviert, ihre neue Aufgabe nun anzupacken und erklären, dass sie bereits einige Projekte in Planung hätten – beispielsweise die schrittweise Umstellung der Gemeindebeleuchtung auf LED. Gomar zufolge bringe das nicht nur finanzielle Vorteile, sondern sei aus ökologischer Sicht dringend notwendig und diene zudem der Sicherheit der Bevölkerung. Weiters wolle man prüfen, welche Dachflächen gemeindeeigener Gebäude sich für Photovoltaik-Anlagen eignen, um ein Stück weit energieautarker zu werden, wie Gmeinhart ausführt.
Auch der Glasfaserausbau schreite in St. Peter-Freienstein voran. „Die Planungsphase ist in den Endzügen. Wir wollen in diesem Jahr mit der Umsetzung beginnen“, berichtet der Vizebürgermeister. Große finanzielle Brocken seien zudem das derzeit in Umsetzung befindliche Hochwasserschutzprojekt „Unterer Tollinggraben“, sowie der große Ausbau des Umspannwerks Hessenberg der Austrian Power Grid (APG). Hinzu kämen Straßen- und Kanalsanierungsarbeiten.
Generationenpark für Jung und Alt
Industrie und Wirtschaft seien wichtige Themen, Gomar und Gmeinhart wollen ihr Augenmerk aber auch auf Projekte legen, die die Lebens- und Wohnqualität in der Gemeinde erhöhen. „Um St. Peter-Freienstein zu einem noch lebenswerteren Ort zu machen, wollen wir einen Generationenpark beim Sportplatz bauen. Der soll im Wesentlichen eine Pumptrackbahn für Kinder bieten, einen Beachvolleyballplatz und zusätzlich Bocciabahnen“, führt der neue Bürgermeister aus. Auch die Sanierung des multifunktionalen Turn- und Veranstaltungssaales soll in Angriff genommen, und dieser künftig noch stärker bespielt und genutzt werden. Der Ausbau des Kinderbetreuungsangebotes sei ebenfalls ein längerfristiges Vorhaben, das dem neuen Bürgermeister am Herzen liegt, um Eltern eine „Wahlfreiheit“ zu bieten, wie er betont.
„Alles, was wir in der Gemeinde machen wollen, soll dem Wohl der Gemeinde und den Gemeindebürgerinnen und -bürgern dienen. Wir wollen, dass in St. Peter-Freienstein etwas weitergeht.“
Wolfgang Gomar, Bürgermeister von St. Peter-Freienstein
Glücklicherweise habe Anita Weinkogl sehr gute operative Strukturen aufgebaut und die Gemeinde in einem sehr guten Zustand übergeben. Letzten Endes sei aber natürlich alles eine Frage des Geldes, räumt Gomar ein. Finanziell stehe man vor herausfordernden Zeiten.
2.400 Einwohner, 2.400 Meinungen
Kommunikation sei das Zauberwort, Angst vor dem Diskurs habe Gomar keine. „Wir haben ja das Glück, dass wir knapp 2.400 Einwohnerinnen und Einwohner in der Gemeinde haben, und das sind eben auch 2.400 Meinungen und 2.400 verschiedene Ideen, die da kommen können. Es ist nicht einfach so, dass der Bürgermeister der Einzige ist, der gute Ideen hat", so Gomar. Jedem werde man es zwar nicht Recht machen können, räumt der neue Bürgermeister ein, Ziel sei es aber schon, für sehr viele „das Richtige“ zu machen. „Wir laden wirklich alle Gemeindebürgerinnen und -bürger ein, sich aktiv einzubringen, mitzuarbeiten und mitzutun“, betont Gmeinhart.
Bis zur Gemeinderatswahl 2025 haben Gomar und Gmeinhart nun Zeit, die Bevölkerung von ihrer Arbeit zu überzeugen. „Wir hoffen aber natürlich darauf, langfristig etwas machen zu dürfen“, sind sich die beiden einig. Dafür setzen sie auch auf den breiten Diskurs mit allen Fraktionen.
Weitere personelle Änderungen:
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