75 Jahre Reinhold Bachler
Eisenerz: Ausstellung über eine Skisprunglegende

- Sporttalk in Eisenerz: Hans Wallner, Paul Ganzenhuber, Hubert Neuper, Robert Seeger, Reinhold Bachler, Hans Millonig, Karl Schnabl (v.l.).
- hochgeladen von Wolfgang Gaube
"75 Jahre Reinhold Bachler" ist der Titel einer Sonderausstellung im Post- und Telegraphenmuseum Eisenerz.
EISENERZ. "Er ist ein wirklich toller Mensch", sagte Sportmanager Hubert Neuper über Reinhold Bachler, sein langjähriges Vorbild als Skispringer. "Hupo" und viele ehemalige nordische Sportler waren am vergangenen Samstag nach Eisenerz gekommen, um mit ihrem einstigen Weggefährten dessen 75. Geburtstag ein wenig vorzufeiern. Bachlers Ehrentag ist zwar erst am 26. Dezember, aber bereits jetzt ist ihm im Post- und Telegraphenmuseum Eisenerz eine Sonderausstellung gewidmet.
Sporttalk der Skispringerlegenden
Museumsleiter Friedrich Schwaiger und seinem Team ist es gelungen,viele markante Punkte im Sportlerleben von Reinhold Bachler abzubilden. Gezeigt wird beispielsweise die Silbermedaille der Olympischen Spiele 1968 in Grenoble, wie auch viele Utensilien des erfolgreichen Skispringers.
Bem Sporttalk mit dem ehemaligen ORF-Sportreporter Robert Seeger erinnerten sich ehemalige Skispringerkollegen an die gemeinsame Zeit, neben Neuper u.a. Paul Ganzenhuber, Olympiasieger Karl Schnabl, Hans Wallner, Hans Millonig, Fritz Gamweger, Albert Haim und Gerhard Niederhammer. "Angst darf ein Skispringer nie haben", bemerkte Bachler, "ein mulmiges Gefühl kommt mitunter doch auf!"
Sonderausstellung in Eisenerz
75 Jahre Reinhold Bachler Sonderausstellung im Post- und Telegraphenmuseum
Eisenerz, Schulstraße 1,
bis 31. Oktober 2019
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag, 9 bis 17 Uhr
Mehr über das Museum und die Ausstellung lesen Sie hier!
Stationen einer Skispringerkarriere
Reinhold Bachler (* 26. Dezember 1944 in Eisenerz, Steiermark) ist ein ehemaliger österreichischer Skispringer und Skisprungtrainer. Vor und nach seiner Sportkarriere arbeitete Bachler als Bergmann am Erzberg.
Seine ersten Erfolge feierte er 1967 mit sechs Siegen bei FIS-Springen. Als Höhepunkt stellte er am 12. März 1967 mit 154 Metern einen neuen Weltrekord im Skifliegen auf der Schanze in Vikersund auf. 1968 gewann Bachler die Silbermedaille auf der Normalschanze bei den Olympischen Spielen in Grenoble. Nach Grenoble war Reinhold Bachler über viele Jahre hinweg einer der wenigen österreichischen Skispringer, die mit der Weltspitze mithalten konnten. Sein größtes Handicap war sein Problem beim Aufsprung, den er parallel – als so genanntes Kacherl – ausführte, wodurch er immer wieder wertvolle Punkte liegen ließ.
Österreichisches Skisprungwunderteam
1974/75 wurde das ÖSV-Team und damit Österreich über Nacht zur Skisprungnation Nummer Eins. Baldur Preiml, ein ehemaliger Teamkollege von Reinhold Bachler, war Cheftrainer des Teams geworden. Preimls Training und die von ihm initiierte Materialinnovation hatten alles, was bisher im Skisprungsport galt, auf den Kopf gestellt.
Um die älteren Springer Reinhold Bachler, Rudi Wanner und Walter Schwabl baute Baldur Preiml ein Team von jungen Sportlern auf: Toni Innauer, Karl Schnabl, Alois Lipburger, Willi Pürstl, Hans Wallner, Hans Millonig, Edi Federer, Rupert Gürtler und Alfred Pungg überholten in die Konkurrenz aus der ganzen Welt.
60 Podiumsplatzierungen
Im Sog dieser Entwicklung bekam Bachlers Karriere noch einmal eine entscheidende Wende: Bei der Flugwoche in Vikersund 1975 erreichte er den 1. und 2. Platz und hatte für die Skiflug-Weltmeisterschaft 1975 am Kulm in Tauplitz/Bad Mitterndorf große Erwartungen. Jedoch stürzte er im 1. Durchgang schwer und erlitt eine Gehirnerschütterung, eine Nierenquetschung und Rippenbrüche, aber er kämpfte sich noch einmal zurück. 1975/76 wurde er Dritter bei der Vierschanzentournee und belegte bei den Olympischen Spielen in Innsbruck die Plätze 5 und 6. Er gewann in Sapporo, Murau und Planica noch drei Springen, wobei er in Planica mit 172 Metern auch seine persönliche Bestweite im Skifliegen verbesserte. In Summe konnte er während seiner 14-jährigen Laufbahn als Weltklassespringer bei FIS-Skisprungveranstaltungen 60 Podiumsplatzierungen erzielen. Kurz bevor der Skisprungweltcup eingeführt wurde, beendete Reinhold Bachler seine Karriere.
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