Wirtschaftsabend in Eisenerz
Der Glasfaserausbau schreitet voran
Bei einem Wirtschaftsabend in der Musikschule wurde am Montag über den geplanten Glasfaserausbau in Eisenerz informiert. Rund eine halbe Million Euro soll in den kommenden Jahren investiert werden, um den Eisenerzerinnen und Eisenerzern eine Ergänzung zum vorhandenen Breitbandinternet zu bieten und den Wirtschaftsstandort zu attraktivieren.
EISENERZ. Der Glasfaserausbau nimmt in der Steiermark an Fahrt auf – und das nun auch in Eisenerz. Am Montagabend fand ein Wirtschaftsabend in der örtlichen Musikschule statt, um über das Thema und die Pläne für die Stadt zu informieren. Neben Bürgermeister Thomas Rauninger und Vizebürgermeister Markus Pump sprach der ehemalige Geschäftsführer der Rundfunk und Telekom Regulierung GmbH (RTR GmbH) Alfred Grinschgl über Glasfaser als die Zukunft der Kommunikation.
Glasfaser soll Wirtschaftsstandort stärken
Welche Vorteile der Ausbau von Glasfaser in Gemeinden wie Eisenerz hat, brachte anschließend der aktuelle Telekom-Geschäftsführer der RTR GmbH Klaus Steinmaurer auf den Punkt: "Ein umfassender Glasfaserausbau auch in weniger stark besiedelten Gebieten ist sehr wichtig, um nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes sicher zu stellen und den Bedürfnissen aller Menschen zur privaten und geschäftlichen Teilhabe am Binnenmarkt zu erfüllen", so Steinmaurer. Weiters sprach sich der Telekom-Geschäftsführer für eine "Ko-Existenz" von Glasfaser und 5G aus.
"Das Ziel für die Zukunft lautet nicht entweder mobiles oder festes Breitband, sondern wenn wir wirklich alle Möglichkeiten nutzen wollen, kann es nur mobil und fest heißen."
Klaus Steinmaurer, Telekom-Geschäftsführer der RTR GmbH
Investition in Glasfaser
"Alle Möglichkeiten" will man künftig auch in Eisenerz nutzen. Doch wie sieht die Internetversorgung aktuell aus? Die 1979 gegründete Kabel-TV-Eisenerz Gesellschaft m.b.H. hat in den vergangenen Jahren 2.400 Eisenerzer Haushalte ans Kabel-TV Netz angeschlossen teilten Geschäftsführer Markus Gerold und der technische Leiter Manfred Angerer mit. Auch die Eisenerzer Firma BK-DAT Electronics e.U. sei in den letzten Jahren nicht untätig gewesen. Wie Key Account Manager Christoph Götzenbrugger-Hambammer beim Wirtschaftsabend informierte, bietet das Unternehmen seit dem Jahr 2001 in Kooperation mit Gemeinden und Kabel-TV-Betreibern Breitbandinternet über das Kabel-TV-Netz an und schloss in den vergangenen Jahren 800 Eisenerzer Haushalte an.
Doch künftig soll den Bewohnerinnen und Bewohnern von Eisenerz nicht nur Breitbandinternet zur Verfügung stehen, sondern auch eine Anbindung an das Glasfasernetz möglich sein. Eine halbe Million Euro soll in den Ausbau investiert werden, wobei man in Eisenerz laut Grinschgl nicht auf "Fibre to the home" (FTTH) – also eine Glasfaser-Leitung bis ins eigene Zuhause, sondern auf "fibre to the curb" (FTTC) setzt. Das bedeutet, dass das Glasfaserkabel bis zum nächsten Verteilerkasten oder bis zum nächsten Technikgehäuse am Straßenrand liegt. Von dort werden die Daten über alte Kupferkabel bis zum Endkunden weitergeleitet.
Schon jetzt gut aufgestellt
Positiv sieht die Pläne naturgemäß auch der Eisenerzer Bürgermeister Thomas Rauninger. "Der Ausbau erfolgt zwar durch die Kabel-TV-Eisenerz, aber für uns als Gemeinde ist das natürlich ein wichtiger Faktor und ein springender Punkt für die Zukunft", meint Rauninger, ergänzt aber, dass man schon jetzt recht gut aufgestellt sei und es daher auch kaum Förderungen für den Glasfaserausbau im Gemeindegebiet gebe. "Wir haben in den letzten zwei Jahrzehnten immer wieder viel ins Netz investiert, die Förderungen sind daher dünn gesät", so der Eisenerzer Bürgermeister. Glasfaser sei in den vergangenen Jahren bereits mitgedacht worden, etwa beim Ausbau der B115 und solle nun weiter ausgerollt werden.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.