Trofaiacher Stimmungsbilder
Herbert Scherübel: "Wir sollen jetzt nicht aufgeben, auch wenn es schwerfällt"

Herbert Scherübel, Unternehmer in Trofaiach | Foto: KK/Trofaiacher Stimmungsbilder
  • Herbert Scherübel, Unternehmer in Trofaiach
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Mit den "Trofaiacher Stimmungsbildern" zeigt Jacqueline Juri, wie sich der Alltag der Menschen in Trofaiach in der aktuellen Zeit verändert. Dazu führt sie wöchentliche Interviews durch.

Auf der Suche nach Stimmungsbildern der Stadt Trofaiach in außergewöhnlichen Zeiten hat Juri den Unternehmer Herbert Scherübel befragt.

Fällt Ihnen zu dieser Situation, in der wir uns nun seit geraumer Zeit befinden, ein Zitat, eine Geschichte, ein Bild beispielweise aus einer Zeitung, ein Satz, oder vielleicht eine Textzeile von einem Lied ein, das Ihre Gefühlslage oder Ihre Gedanken gut beschreiben könnte?
HERBERT SCHERÜBEL: Das ist eine sehr schwierige Frage! Naja die Gefühlslage ist natürlich die Sorge als Unternehmer, um das Geschäft, um die Mitarbeiter und wie wird das alles weitergehen?
Ich habe da ein Zitat aus meiner Kindheit, das meine Mutter oder auch Großmutter zu sagen pflegte, wenn man als Kind verzweifelt war oder Ängste und Sorgen hatte. Dann kam dieser Spruch, den wahrscheinlich viele Leute aus meiner Generation kennen: Wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Ein Spruch der zur Aufmunterung gesagt wurde. Ich glaube, dass der eingeschlagene Weg, den wir gegangen sind, wobei wir natürlich nicht wissen ob er richtig oder falsch ist, so passt, damit das Peak nicht erreicht wird. Meine Gedanken dazu sind, dass es schade wäre, diese zwei bis drei Wochen nicht mehr durchzuhalten. Es wäre sehr schade, auf Grund der vorliegenden Zahlen, die genannt werden, nicht weiter zu machen. Wir sollen jetzt nicht aufgeben, auch wenn es schwerfällt. Das Risiko sollten wir eingehen, so weiter zu machen, wie wir es jetzt gemacht haben.

Hat sich der Umgang mit der für Sie zur Verfügung stehenden Zeit, in irgendeiner Form, sei es nun im privaten Bereich, als auch auf beruflicher Ebene, verändert? Bezogenen auf die Qualität der Zeit in Ihrem Alltag?
HERBERT SCHERÜBEL:
Im privaten Bereich verbringt man wesentlich mehr Zeit miteinander und da sieht man, dass das eigentlich sehr gut läuft, dass man längere Zeit sehr innig und intim die Zeit miteinander verbringen kann, ohne sich dabei auf die Nerven zu gehen und das ist ein gutes Zeichen. In der Firma halten wir zu einem Großteil der Mitarbeiter Kontakt, ich versuche jede Woche Informationen an alle meine Mitarbeiter hinauszuschicken, um die Situation aus meiner Sicht und die des Unternehmens darzustellen. Ich habe meiner Meinung nach einen guten Kontakt zu meinen Mitarbeitern.

Was wollen Sie mir in der dritten Woche erzählen?
HERBERT SCHERÜBEL:
Man sieht, dass auch Situationen, die man sich absolut nicht vorstellen konnte, die ein sogenanntes Neuland sind, dass da ein Leben auch weiterhin recht normal weiterlaufen kann. Gewisse Dinge sind natürlich auch verändert, aber es geht weiter. Ich kann das nur aus meiner persönlichen Situation heraus schildern. Wir leben hier am Land, umgeben von einer intakten Natur und da stellt sich die Situation anders als in einer Großstadt dar. Meines Wissens nach leben in Österreich immer noch rund 50 Prozent am Land und diese Gruppe wird in Zeiten wie diesen froh sein, dort zu leben. Ich glaube es hat viele Vorteile am Land zu leben. Im Moment könnte vielleicht die Landflucht etwas eingedämmt werden. Ob das so weiter geht, weiß ich nicht. Ich bin überhaupt sehr vorsichtig, was Prognosen anbelangt. Somit weiß ich auch nicht, ob sich unser Leben nach der Krise nachhaltig verändern wird. Darauf bin ich gespannt und neugierig.

Sie haben die Möglichkeit Ihren Mitmenschen eine Frage zu stellen, welche wäre das?
HERBERT SCHERÜBEL:
Ja generell würde mich das Stimmungsbild, quer durch die Bevölkerung interessieren, so ähnlich wie diese Interviewreihe, nur größer angesetzt. Die entscheidende Frage dich ich gerne stellen würde, wäre: Was ändert Ihr auf Grund dieser Krise in Eurem Leben? Das wäre für mich eine spannende und interessante Frage. Dann könnte man herausfinden, was wäre der Unterschied vor und nach der Krise, wenn der Normalzustand wiederhergestellt ist. Ich selber möchte sie im Moment noch nicht beantworten, da ich noch total im Krisenmodus bin und somit wäre dies nicht seriös.

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