AT&S erwägt Kapitalmaßnahme
ÖBAG könnte mit Beteiligung von 25 Prozent einsteigen
Um die Unternehmensentwicklung weiter voran zu treiben, ist AT&S aktuell auf der Suche nach Investoren, dabei laufen auch Verhandlungen mit der Staatsholding ÖBAG. Im Zuge einer Kapitalerhöhung solle die Österreichische Beteiligungs AG einen Anteil von mindestens 25 Prozent plus einer Aktie erhalten. Diese Pläne kommen bei den Aktionären nicht gut an: Die Aktie der AT&S brach Dienstag im Mittagshandel um 12,09 Prozent auf 24,86 Euro ein.
LEOBEN. Der Vorstand des Leobener Leiterplattenherstellers AT&S plant zur Unterstützung der weiteren Unternehmensentwicklung das Grundkapital der Gesellschaft aus genehmigtem Kapital gegen Bareinlage zu erhöhen und möglicherweise auch weitere Kapitalmaßnahmen umzusetzen. Das Gesamtvolumen dieser angedachten Kapitalmaßnahmen könne jedenfalls bis zu 50 Prozent des derzeitigen Grundkapitals betragen, Details seien aber noch offen. „Wir wollen uns in Zeiten, wo wir noch nicht in Not sind, vorbereiten“, teilt AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer mit. Generell gehe es bei den derzeit zu prüfenden Kapitalmaßnahmen um eine längerfristige Absicherung. Gerstenmayer zufolge sei die aktuelle Liquiditätssituation des Konzerns gut.
Um den Erfolg der möglichen Kapitalmaßnahmen zu unterstützen, führt AT&S derzeit Verhandlungen mit der Österreichischen Beteiligungs AG (ÖBAG) betreffend einer möglichen Beteiligung, wobei nach dem derzeitigen Verhandlungsstand ein Anteil von zumindest 25 Prozent sowie eine Aktie am Grundkapital der AT&S angestrebt werde. Zudem hat der Vorstand der AT&S beschlossen, Gespräche mit potentiellen anderen neuen Investoren über einen möglichen Einstieg aufzunehmen.
ÖBAG wäre größter Einzelaktionär
Würde die ÖBAG 25 Prozent plus einer Aktie an AT&S übernehmen, wäre sie der größte Einzelaktionär an dem Leiterplattenhersteller mit Sitz in Leoben-Hinterberg. Derzeit befinden sich 64 Prozent der AT&S im Streubesitz, die Stiftungen von den Industriellen Hannes Androsch und Willibald Dörflinger halten jeweils18 Prozent. Ob die beiden Stiftungen bei einem Einstieg der ÖBAG ihre Anteile auch aufstocken könnten, könne Gerstenmayer nicht beantworten. Aus Unternehmenssicht wäre es aber zu „begrüßen, wenn wir am Ende drei starke Kernaktionäre haben.“
Die Durchführung von möglichen Kapitalmaßnahmen und der mögliche Einstieg von Investoren ist unter anderem von der Fassung allfällig erforderlicher Gremialbeschlüsse, einer Einigung mit dem potentiellen Investor sowie der Evaluierung der dann vorherrschenden Marktbedingungen abhängig. Zudem ist die finale Zustimmung des Aufsichtsrats der AT&S noch ausständig.
Bei den Aktionären kamen die Nachrichten vorerst nicht gut an. Die Aktie der AT&S lag am Dienstag im Mittagshandel um 12,09 Prozent im Minus bei 24,86 Euro.
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