Der Erzberg: Ein Abenteuer mit Tradition und Technik

Foto: Abenteuer Erzberg
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Rund 40 Schüler mit besonderen Bedürfnissen statteten dem Erzberg einen Besuch ab und ließen sich am Hauly in die spannende Welt des aktiven Bergbaus entführen.

EISENERZ. Knappe 50.000 Besucher verschlägt es alljährlich auf die mit 1.465 Metern höchste Pyramide der Welt, den Erzberg. Der "Steirische Brotlaib" ist ein Abenteuer. Ob in der 1986 aufgelassenen Grube oder im Tagbau, wo heute Im Vier-Schicht-Betrieb Spateisenstein gefördert wird und wo der Hauly (WABCO Haulpak 85D) über die Etagen rollt. Vor allem aber steht der Berg jedermann offen – Barrieren sind ein Ding für Kleingeister, was nun beim Besuch einer bisher einmaligen Besuchergruppe aus Graz eindrucksvoll bewiesen werden konnte.

Abenteuerfahrt mit 860 PS

Rund 40 SchülerInnen mit Sehbehinderung oder Blindheit bzw. Bewegungseinschränkung der Wirtschaftlichen und Technischen Fachschulen des Odilien-Instituts Graz staunten nicht schlecht, als sie zum ersten Mal von Angesicht zu Angesicht dem größten Taxi der Welt gegenüberstanden. 17 Stufen die Haulytreppe hinauf waren mit vereinten Kräften und mit der Unterstützung von Lehrern, Betreuern der Fachschule und den Mitarbeitern von Abenteuer Erzberg auch für Rollstuhlfahrer kein Problem und so ging's auf Abenteuerfahrt mit dem 860-PS-starken Haulpak.

Professionelles Team

“Wir hatten im ersten Moment eher gehofft, Hauly und Erzberg aus der Ferne sehen zu können, umso überraschter waren wir dann, als uns ausgerichtet wurde, dass es trotz der speziellen Bedürfnisse unserer SchülerInnen auch kein Problem ist, auf den Hauly aufzusteigen und selber mitzufahren”, sagte Friederike Lamprecht, Lehrerin der Wirtschaftlichen Fachschule am Odilien-Intituts. Durch das ausgezeichnete Zusammenspiel des Lehrerkollegiums, der Betreuer und dem professionellen Team von Abenteuer Erzberg wird eben alles möglich.

Fragen und Antworten

Wie holt man das Eisen aus dem Berg? Wie funktioniert der Großbrecher, der riesige Felsen in wenigen Minuten auf winzige Bruchstücke zermalmen kann? Was verraten uns die vielen Farben des Erzbergs? Und vor allem: Was haben ein Wassermann und ein versteinerter Priester mit all dem zu tun? Diese und viele Fragen mehr wurden dem staunenden Publikum während der holprigen Fahrt beantwortet. Beeindruckt von den Dimensionen dessen, was am Erzberg passiert, blieben die Meisten, sowohl Schüler wie auch Lehrern und Betreuer um eine einmalige Erfahrung reicher!

Für immerdar

“Das ist ja wirklich ein Monster-Gerät”, strahlt Alexander (19), der sich sogar kurz selbst in das Cockpit des Haulys setzen durfte. “Wie die Maschine aufgebaut ist und wie das alles funktioniert, so etwas habe ich noch nie gesehen! Aber ich bezweifle, dass man damit eine Straßenzulassung bekommt!” nrichtig liegt der Schüler mit dieser Vermutung keinesfalls.
“Vom Erzberg habe ich vorher nur gehört, heute war ich zum ersten Mal wirklich hier. Die Fahrt war unglaublich lustig. Am allermeisten hat mit diese riesige Maschine beeindruckt”, freut sich auch Sarah (16).
Damit’s am Ende auch für jeden noch eine Erinnerung zum Anfassen gab, bekam zum Schluss jede Schüler seinen eigenen Bohrkern aus Erzberggestein überreicht. So hat nun auch jeder etwas, das bleibt. “Für immerdar”, würde der Wassermann da wohl sagen.

Odilien-Institut

Als eine der ältesten Einrichtungen seiner Art unterstützt, schult und fördert das Odilien-Institut in Graz Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit und körperlichen Einschränkungen in der gesamten Steiermark. Das 1881 gegründete Institut ist benannt nach der heiligen Odilia, der Schutzpatronin des Augenlichts. Aus den in den Anfangstagen fünf betreuten Kindern sind mittlerweile 430 Personen jeder Altersstufe geworden. Erklärtes Ziel des Odilien-Instituts ist es, Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit und deren Angehörige bei der Umsetzung eines selbstbestimmten und erfüllten Lebens zu unterstützen.

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