Minister Leichtfried besucht das Tunnelforschungszentrum am Steirischen Erzberg
Einen Arbeitsbesuch stattete Infrastrukturminister Jörg Leichtfried Europas modernstem und größtem Tunnelforschungszentrum, dem „Zentrum am Berg (ZaB)“ der Montanuniversität Leoben am Steirischen Erzberg, ab.
EISENERZ, LEOBEN. „Wir sind derzeit mit dem sogenannten Auffahren der beiden großen Eisenbahntunnels beschäftigt“, erläuterte Univ.-Prof. Robert Galler, Leiter des Zentrums am Berg, „und diese Tunnelvortriebe befähigen uns auch, bereits die ersten Forschungsvorhaben umzusetzen.“
Die Besten, nicht die Billigsten
Infrastrukturminister Leichtfried zeigte sich über den Fortschritt der Arbeiten sichtlich erfreut und durfte eigenhändig einen sogenannten Abschlag vornehmen, also eine Sprengung, um den Tunnelvortrieb voranzutreiben. „Mein standortpolitisches Ziel ist klar: Die heimischen Betriebe sollen Vorreiter sein – die Besten, nicht die Billigsten. Öffentliche Forschungsförderung stellt dafür die Weichen. Jeder Euro, der in Forschung und Entwicklung fließt, sichert Arbeitsplätze, stärkt unsere Betriebe und steuert der Abwanderung aus den Regionen entgegen“, sagte Leichtfried. Der Minister rechnete vor, wie die Region vom Zentrum am Berg profitiert: „Insgesamt erhält das Zentrum 24 Millionen Euro an Förderungen, sechs davon vom Infrastrukturministerium. Von seiner Forschung profitieren laufend über tausend Unternehmen mit fast 40.000 Beschäftigten im Bereich Tief- und Bergbau.“
Am neuesten Wissensstand
Der Rektor der Montanuniversität Leoben Wilfried Eichlseder unterstrich die enorme Bedeutung der Forschung für die Universitäten und ihre Studierenden: „Die Erkenntnisse aus unseren Forschungstätigkeiten fließen direkt in die Lehre. Das heißt, dass unsere Studierenden immer am neuesten Wissensstand sind.."
Zentrum am Berg
Im Bereich des sogenannten Presser-Stollens entsteht im Erzberg eine europaweit einzigartige Infrastruktur für wissenschaftliche und angewandte Forschung rund um den Bau und Betrieb von Tunnelanlagen. Durch die neue Infrastruktur wird mit insgesamt fünf unterirdischen Tunnelröhren ein Knotenpunkt für internationale Forscher und Unternehmen für den Bau und Betrieb von Tunnels und anderen Untertageanlagen entstehen und ideale Bedingungen bieten. Das ZaB wird u. a. zwei parallel verlaufende Autobahn- und zwei Eisenbahntunnel sowie eine fünfte Röhre als reine Versuchsstrecke umfassen: Die Auto- und Eisenbahnröhren stoßen nach rund 400 Metern auf den alten, außer Betrieb befindlichen Presser-Stollen. Auch dieser soll ausgebaut und zu Forschungs- und Entwicklungszwecken genutzt werden.
Vollbetrieb ab 2019
Die Baufertigstellung und der Start in den Vollbetrieb des ZaB sind für 2019 geplant. Die Kosten in der Höhe von rund 30 Millionen Euro teilen sich das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie das Land Steiermark und die Montanuniversität Leoben. Der laufende Betrieb des ZaB soll durch Forschungsvorhaben mit der Wirtschaft finanziert werden.
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