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Anlässlich des 450-jährigen Bestehens des Schützenvereins Leoben zeigt das MuseumsCenter bis 20. Dezember eine Sonderausstellung zur reichen Geschichte des Vereins.
LEOBEN. Mit großem Publikumsinteresse wurde die Sonderausstellung "Ins Schwarze getroffen" anlässlich des 450-jährigen Bestehens des Leobener Schützenvereins im MuseumCenter eröffnet. Insgesamt 90 Schützenscheiben zählt der Bestand des Museums, von denen einige für gewöhnlich auch in der ständigen Ausstellung zu sehen sind. "Wir haben die Gelegenheit auch genutzt um einige der Scheiben restaurieren und in neuem Glanz erstrahlen zu lassen", so Susanne Leitner-Böchzelt, Leiterin des MuseumsCenters.
Jede Scheibe erzählt Geschichte
Der Grund, warum sich auch ein "Nicht-Schütze" für diese Ausstellung interessieren sollte: Jede Scheibe ist aufwendig gestaltet und zeigt wichtige Kapitel aus der Geschichte der Stadt. Vom Einfall der Franzosen bis zur Durchreise des österreichischen Kaisers ("Das treue Völklein zu Leoben liebt seinen Monarchen!") wurden viele kleinere und größere Ereignisse die sich dereinst an der Eisenstraße und darüber hinaus zutrugen festgehalten.
Viele der Scheiben wären heute gar nicht mehr erhalten, hätte sich nicht ein Mann eingemischt, wie Vereinsobmann Friedwin Sturm ausführt. "Als die alte Schießstätte des Vereins in Judendorf nicht mehr nutzbar war, weil das Geld für die Instandhaltung fehlte, fing so mancher an die Scheiben als Brennholz zu verwenden. Nur gab es da einen Gastwirten namens Dösinger, der alle verbliebenen Scheiben aufsammelte und sie dem Museum übergab.", erklärt der Oberschützenmeister.
Doch warum gestaltet ein Schütze ein wunderschönes Bild, nur um es dann zu beschießen? Sturm:"Darüber lässt sich wahrscheinlich viel philosophieren. Aber es ist nun mal Tatsache, dass man auf diese Art und Weise auch einmal einen König, einen Kaiser, ja sogar das Auge Gottes mit einer Kugel erwischen konnte."
Die Ausstellung "Ins Schwarze getroffen" kann noch bis 20. Dezember im MuseumsCenter besucht werden.
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