"Profitiert haben wir in jedem Fall"

Jürgen Winter sagt, dass die Grundvoraussetzung für die nächsten Generationen durch die WM geschaffen wurde. | Foto: Schattleitner
  • Jürgen Winter sagt, dass die Grundvoraussetzung für die nächsten Generationen durch die WM geschaffen wurde.
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Schladmings Bürgermeis-ter zieht im WOCHE-Interview Bilanz über die Schi-WM und erklärt was das Event gebracht hat.

WOCHE: Vor drei Monaten fand die alpine Schi-WM 2013 statt. Fließt in Schladming schon Milch und Honig?
Winter: Es war eine Veranstaltung wie man es sich vorgestellt hat. Milch und Honig wird auch in Zukunft nicht fließen.
Aber wir haben sicher mit den Maßnahmen für die alpine Schi-WM 2013 in Schladming die Grundvoraussetzung für die nächsten 20 bis 30 Jahre geschaffen.
Kann ein Event, welches nur 14 Tage dauert, die Zukunft einer ganzen Region sichern?
Winter: Wir haben in jedem Fall profitiert. Es war 14 Tage lang ein Marketingfenster in die Welt hinaus offen, welches bestmöglich genutzt wurde. Im Vorfeld hat man mit den Umsetzungen von verschiedenen Infrastrukturmaßnahmen Investitionen vorgezogen, die in den nächsten 20 bis 30 Jahren auf jeden Fall gekommen wären. Man hat einiges in sehr kurzer, intensiver Zeit bewegt und man darf durchaus auch mit Zuversicht in die Zukunft blicken.

Allerdings hast du selbst in einem Interview zugegeben, dass der Congress für Schlad-ming eine „große Herausforderung“ werden wird. Wie soll dieser in Zukunft finanziert werden?
Winter: Wir haben bereits im ersten Jahr einen positiven Cashflow im Congress erwirtschaftet. Wir haben insgesamt knapp drei Millionen Nächtigungen in der Region Schladming-Dachstein, gemeinsam mit der Ramsau. Wir wollen mit dem Congress die saisonschwächeren Zeiten mit einem mehr an Nächtigungen stärken und so unseren Tourismus-standort weiter ausbauen.

Im Report des Nachhaltigkeitsbüros „Schladming 2030“ heißt es, dass „der Congress die Stadt Schladming als eine führende Kongressstadt Europas etablieren wird.“ Ist das nicht größenwahnsinnig?
Winter: Es ist ein Ziel. Wir können natürlich keine Kongresse mit 10.000 Personen durchführen, aber mit 1.000 bis 2.000 Personen. Ich bin guter Dinge, das es uns auch gelingt, internationale Kongresse in die Steiermark zu bringen.

Die WM soll einen touris-tischen Schub für die Region Schladming bringen. Kannst du das in Zahlen fassen?
Winter: Nein, aber ich gehe davon aus, dass es deutlich über den publizierten Zahlen von Herrn Steiner liegen wird. (Anm. Volkswirt Michael Steiner von der Uni Graz rechnet in seiner Nachhaltigkeitsstudie vor, dass Schladming – zusätzlich zum „normalen“ Wachstum - einen 1,8-prozentigen WM-Schub bekommt, also 44.000 mehr Nächtigungen. Diese Zahlen sind für mich eher der Boden und nicht der Deckel.

War die Ski-WM ein Bekenntnis zum billigen Massentourismus?

Winter: Nein, im Gegenteil. Wir sind keine Billigdorf-Des-tination, aber auch kein Nobel-ort, sondern für den sportlich ambitionierten Gast eine sehr gute Wahl. Im Preissegment durchaus mit noch Potential nach oben.

Peter Schröcksnadel, ÖSV-Präsident, hat im Vorfeld betont, dass es die „beste WM aller Zeiten“ werden wird. War es die beste?
Winter: Ich habe immer gesagt, es soll die bestmögliche werden, weil man Rahmenbedingungen wie Wetter nicht beeinflussen kann. Die WM soll uns alle stolz machen.

Text und Foto: Christoph Schattleitner

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