Größter Urwald der Alpen
Das Lassingtal gilt nun offiziell als „Wildnisgebiet"

Das Lassingtal wurde als Wildnisgebiet ausgewiesen. Ein bedeutender Schritt für den Naturschutz in diesem Gebiet. | Foto: KK
  • Das Lassingtal wurde als Wildnisgebiet ausgewiesen. Ein bedeutender Schritt für den Naturschutz in diesem Gebiet.
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Das Gebiet rund um den Lassingbach in den Gemeinden Landl und Wildalpen wurde offiziell unter Schutz gestellt.

Nachdem es im März diesen Jahres nach langen Verhandlungen gelungen war, das Wildnisgebiet „Dürrenstein-Lassingtal" auf Schiene zu bringen, ist das Projekt nun offiziell abgeschlossen: Die Zertifizierung durch die Weltnaturschutzunion IUCN liegt vor. Damit trägt das einzigartige Gebiet nun offiziell den Titel „Wildnisgebiet" – die höchstmögliche Schutzgebietskategorie. Für die steirische Naturschutzlandesrätin Ursula Lackner ein „Meilenstein für den Naturschutz".

"Ein echter Meilenstein"

Das Gebiet im Norden der Steiermark rund um den Lassingbach in den Gemeinden Landl und Wildalpen umfasst etwa 3.500 Hektar unberührte Natur, die seit 1. August unter Schutz gestellt worden sind. Durch den Zusammenschluss mit dem direkt angrenzenden, ebenso großen Wildnisgebiet Dürrenstein (Niederösterreich) entsteht ein europaweit einmaliges Schutzgebiet mit dem größten noch vorhandenen Urwald des Alpenbogens.
Für die steirische Naturschutzlandesrätin Ursula Lackner ein echter Meilenstein: „Jahrelang wurde verhandelt, jetzt ist es uns gelungen: Wir haben unser steirisches Wildnisgebiet! Ein echtes Vermächtnis, dass wir den kommenden Generationen hinterlassen."

Artenreiches Ökosystem

Der Lassingbach ist ein weitgehend unregulierter Alpenfluss von europäischer Bedeutung. Seine ausgedehnten Schotterflächen und einmalige Begleitvegetation wurden unter besonderen Schutz gestellt. Dieser Umstand ist bedeutend, weil der Urwald „Rothwald" in den Lassingbach entwässert und sich entlang von Bächen und Flüssen wichtige Migrationswege für verschiedene Organismen finden. Auch die teilweise lange ungenützten, wenig erschlossenen Hangwälder entlang des Lassingbaches bieten wegen ihrer Naturnähe großes Potential für den Naturschutz. Mit der Ausweitung kann also ein weitläufiges und artenreiches Ökosystem umfassend geschützt werden.

Projekte sollen Region weiterbringen

Das neue Wildnisgebiet ist aber nicht nur ein wichtiger Schritt im Naturschutz, sondern für die positive Weiterentwicklung der gesamten Region. Um Besuchern die Einzigartigkeit des Wildnisgebietes und dessen Bedeutung für den Naturschutz näherzubringen, wird am Rande des Gebietes viel Neues entstehen. Einige der Leuchtturmprojekte ab dem Jahr 2022:

  • Informationszentrum Fachwerk mit Bewirtschaftung, BesucherInnen- und Outdoorprogramm
  • Themenwege mit Informations- und Erlebnisstationen wie ein Naturbadeplatz
  • Ausbau der Gästeinformation sowie der Steiganlage in der Wasserlochklamm Palfau
  • Vernetzung des Wanderwegs zwischen Fachwerk und Wasserlochklamm
  • Erweiterung des touristischen Jahresprogramms inklusive Winterangebote in der Region
  • Outdoor-Shuttle für WassersportlerInnen, RadfahrerInnen und WanderInnen zwischen Landl und Wildalpen in der Sommersaison
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