"Ökophonie"
Ein Klangwanderweg in Altaussee mit Blick auf den Loser

Leiterin Elisabeth Fiedler, Mersolis Schöne (Projektteam), Klangkünstlerin Katharina Klement, Bernhard Schedlmayer (Projektteam), Landwirtin Eva Schartner und Vizebürgermeister Stefan Pucher bei der Eröffnung | Foto: UMJ/Haselsteiner-Scharner
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  • Leiterin Elisabeth Fiedler, Mersolis Schöne (Projektteam), Klangkünstlerin Katharina Klement, Bernhard Schedlmayer (Projektteam), Landwirtin Eva Schartner und Vizebürgermeister Stefan Pucher bei der Eröffnung
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Das Institut für Kunst im öffentlichen Raum präsentiert eine „Ökophonie“ – einen Klangwanderweg mit Blick auf den Loser.

ALTAUSSEE. Ein Klangwanderweg in Altaussee ist das Ergebnis des mehrwöchigen Aufenthalts der österreichischen Komponistin Katharina Klement am Mühlberghof. Damit ist unter dem Titel "Ökophonie – jede Stimme zählt. Eine akustische Bodenuntersuchung" eine weitere spannende Auseinandersetzung im Rahmen des Projekts OFFENE FELDER des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum entstanden.

14 Stationen entlang des Klangwanderweges lassen tief in die Region hineinhören. | Foto: UM Joanneum/Haselsteiner-Scharner
  • 14 Stationen entlang des Klangwanderweges lassen tief in die Region hineinhören.
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Das Projekt OFFENE FELDER führt Landwirtinnen und Landwirte in der Steiermark mit Künstlerinnen- und Künstlerkollektiven aus dem In- und Ausland zusammen, um einen Dialog über Kunst und Landwirtschaft zu öffnen.

Projekt "OFFENE FELDER"

„Ich habe durch Zufall von diesem Projekt OFFENE FELDER gehört und für mich war sofort ein großes innerliches ‚JA‘ spürbar. So habe ich mich angemeldet, unser Bauernhof wurde ausgewählt und wir durften Katharina bald das erste Mal ‚in echt‘ kennenlernen. Für mich war bei der ersten Begegnung klar, dass es – egal was es werden wird – mehr als gut ist“, so die Landwirtin Eva Schartner aus Altaussee, auf deren Bauernhof Katharina Klement zu Gast war. Sie hat mehrere Wochen dort verbracht und sich intensiv mit der Landwirtschaft in der Region und den damit verbundenen Klangphänomenen beschäftigt.

Der Loser in Altaussee: Sein markanter, burgartiger Gipfelaufbau macht ihn zu einem Wahrzeichen des Ausseerlandes. | Foto: Franziska Dostal
  • Der Loser in Altaussee: Sein markanter, burgartiger Gipfelaufbau macht ihn zu einem Wahrzeichen des Ausseerlandes.
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„Was macht den Klang, die gesamte Klang- und Geräuschvielfalt, das ‚Rauschen‘ einer Hofgemeinschaft, eines ‚oikos‘ aus? So wie es Profilschnitte durch einen Bodenkörper gibt, der die verschiedenen Bodenhorizonte zeigt, wird in dieser Arbeit der Mühlberghof in Altaussee akustisch untersucht, in dessen klangliche Schichten eingedrungen und Raum für noch unbekannte Schichten geöffnet.  Durch ‚Feldaufnahmen‘ im ursprünglichsten Sinn und Interviews mit Menschen, die dem Hof und der Landschaft nahestehen, werden wie in konzentrischen Kreisen Gebiete wie Bienenzucht, Betrieb einer Mühle, die Vergangenheit oder das Brauchtum der Gegend berührt“, erklärt Komponistin Katharina Klement, deren besonderes Interesse dem Instrument Klavier gilt und die Gründerin und Mitglied mehrerer Ensembles für improvisierte Musik ist.
Mit insgesamt 14 Stationen macht der Klangwanderweg den Hof in Altaussee, seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sowie die ihn umgebende Landschaft für alle hör- und erlebbar.

Der Loser, ein Wahrzeichen des Ausseerlandes

Die Themen reichen von der akustischen Beschäftigung mit dem wohl bekanntesten Berg der Region, dem Loser, über das Verhalten der Bienen bis hin zur Geschichte der Namensgebung des Mühlberghofs und der Erfahrung von Naturgewalten wie Wind und Wasser.

„Entlang des Klangwanderwegs wird das Publikum eingeladen, einerseits kurzen Kompositionen zu lauschen, andererseits kann es sich mit Audiobeiträgen ebenfalls an der Arbeit beteiligen. Es gibt die Aufforderung zu einer hörbaren Kommunikation, die Ungeahntes oder noch Unbeachtetes, Versunkenes zur Sprache kommen lässt."

Katharina Klement

Besucherinnen und Besucher der Stationen können selbst aktiv werden und mit eigenen Aufnahmen das Projekt erweitern. Gesucht werden Klänge, Töne, Geräusche oder sprachliche Mitteilungen, die die Klanglandschaft der Region Altaussee prägen.
„Mit ihrer zusätzlichen Einladung an jede Einzelne und jeden Einzelnen, selbst an dieser Arbeit teilzunehmen, öffnet die Künstlerin unterschiedliches und doch zusammenhängendes Wissen und Wahrnehmung. So lässt sie uns Horizonte erweitern, indem geistige Auseinandersetzung und all unsere Sinne angesprochen und verwoben werden, um scheinbare Gewissheiten differenziert wahrnehmen und weiterentwickeln zu können“, so Elisabeth Fiedler, Leiterin des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum, zur Arbeit von Katharina Klement.
Der Klangwanderweg wird bis zum Jahresende 2023 zu erleben sein.

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