Einbahnsystem als Ausweg: Neues Verkehrsystem für Bad Aussee

Neues Straßensystem: So wird das Einbahn-Ringsystem im Ortskern von Bad Aussee probeweise geführt. | Foto: Stadtgemeinde Bad Aussee
  • Neues Straßensystem: So wird das Einbahn-Ringsystem im Ortskern von Bad Aussee probeweise geführt.
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BAD AUSSEE. Feierabend an einem heißen Sommertag: Nach einem langen Tag im Büro, das sich viel mehr nach Backofen als nach Arbeitsplatz anfühlt, sehnt man sich nur noch nach den eigenen vier Wänden, einer kühlen Dusche oder vielleicht sogar einer Abkühlung im eigenen Swimmingpool. Und dann das: Stau! Nichts geht mehr!
Vielen Menschen in Bad Aussee dürfte diese Situation nur allzu gut bekannt sein. Gerade in den Sommermonaten, wenn sich viele Urlauber in der Kurstadt aufhalten, stehen lange Staus im Ortszentrum an der Tagesordnung. Genau diesem Problem will der Bad Ausseer Bürgermeister Franz Frosch nun entgegenwirken: mit einem Einbahn-Ringsystem, das von 12. September bis 10. Oktober im Stadtzentrum von Bad Aussee in eine Testphase geht.

Einbahn mit Ausnahmen

Konkret bedeutet das: Auf der Ischler Straße gibt es eine Einbahn Richtung Kurhausplatz, auf der Hauptstraße gilt die Einbahn in Fahrtrichtung Grundlsee. Vom Chlumeckyplatz, der Bäckergasse und der Gartengasse geht es nur in Richtung Altaussee. Eine Ausnahme gilt für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen. Diese werden durch Sensoren an den Ampelanlagen automatisch erkannt, die Ampelschaltung reagiert dementsprechend. Auch Radfahrer sind von der Regelung ausgenommen.

Nicht weniger, aber flüssiger und sicherer

"Wir sind uns bewusst, dass der Verkehr dadurch nicht weniger wird, aber wir wollen ihn so flüssiger und vor allem auch sicherer für Fußgänger machen", erklärt Bürgermeister Frosch die Intention hinter dem einmonatigen Probebetrieb. Ob das System auch zukünftig über die Sommermonate hinweg Anwendung findet, wird sich nach Abschluss des Versuchsmonat durch die Verkehrsanalyse der Experten des Landes (es handelt sich bei den Straßen um Landesstraßen) und der Baubezirksleitung zeigen.
Zum Vorschlag, es wäre besser den öffentlichen Verkehr zu stärken, hat Franz Frosch eine klare Meinung: „Die Idee ist gut gemeint, aber gerade in unserer Region, die so weit gestreut ist und in der es so viele Kilometer zu absolvieren gilt, greifen die Menschen nunmal eher auf das eigene Fahrzeug zurück.“

Langfristiger Lösungswunsch

Der Einbahnbetrieb ist übrigens nicht die erste Wahl, die Wunschvariante zur Verkehrsberuhigung wäre eine andere: „die ortsnahe Umfahrung mit einer Tunnellösung“, sagt Bürgermeister Frosch und ergänzt: "Ich glaube an Visionen, bin aber Realist: Für eine solche Großbaustelle sind zur Zeit nicht ausreichend Gelder in der Kasse des Landes Steiermark."
Sollte der Pilotversuch die gewünschten Ergebnisse bringen, gehören das Schwitzen und die langen Wartezeiten im Auto dennoch bald der Vergangenheit an.

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