Ennstaler Einflüsse am Hamburger Hafen

Von Ennsling in die weite Welt: Hubert Neubacher ist Chef von 50 Mitarbeitern eines Schifffahrtsunternehmens in Hamburg.

"Ursprünglich wollte ich nur ein bis zwei Jahre in Hamburg im Hotel bleiben, das Schicksal wollte es aber anders." Als Hubert Neubacher mit 18 Jahren nach Norddeutschland ging, hätte er nie gedacht, dass er eines Tages Chef von 50 Mitarbeitern sein wird. Aufgrund des "größeren Angebotes an Kunst und Kultur" zog es Neubacher in eine Großstadt. "Durch die Hotellerie bin ich dann als Jugendlicher über Bad Aussee, Lech am Arlberg und die Nordseeinsel Norderney letztendlich nach Hamburg gekommen, wo ich in den ersten Jahren auch im Hotel als Kellner gearbeitet habe", berichtet der heute 47-Jährige.

Aufstieg

1994 wurde ihm eine Stelle als Assistent der Geschäftsleitung in der Schiffsvermietung angeboten. Wenige Jahre später haben den Ennstaler die damaligen Inhaber in die Geschäftsführung geholt, die er mit 30 Jahren zuerst alleine gemacht hat, bevor er mit 40 dann die Firma komplett übernommen hat. Dieses Unternehmen heißt Barkassen-Meyer.

Tourismusschiffe

Barkassen sind ehemalige, für Hamburg typische, kleine Transportschiffe. Heute werden sie überwiegend im Tourismus für Rund- und Charterfahrten im Hafen und auf der Elbe eingesetzt. "Während der Rundfahrten erleben die Gäste den Welthafen Hamburg mit seinen Krähnen und Docks, große Container- und Kreuzfahrtsschiffe, aber auch die neue Hafen-City und Elbphilharmonie hautnah vom Wasser aus", betont Neubacher.

Jubiläum

Heuer feierte Barkassen-Meyer das 100-jährige Firmenjubiläum. Aus diesem Grund gab Hubert Neubacher die "MS Ennstal" in Auftrag. "Der Name soll für mich persönlich eine Verbindung zu meiner alten Heimat herstellen. Ich bin in Haus im Ennstal aufgewachsen und zur Schule gegangen. Das passte wunderbar zu unserem runden Jubiläum, welches wir Ende März mit dem 70. Geburtstag meiner Mutter gefeiert haben." Sogar eine kleine Delegation aus Haus war bei der Taufe der "Ennstal" dabei.

Rocklegende

Das neueste Schiff der Flotte wurde übrigens von Kultrocker Udo Lindenberg bemalt. Den Wahl-Hamburger und Lindenberg verbindet eine Freundschaft. So war es für Neubacher klar, dass die Rocklegende die Gestaltung vornehmen musste. An das Hochdeutsch hat sich der Unternehmer, der mittlerweile zehn Schiffe sein Eigen nennt, schnell gewöhnt. Und auch sonst fühlt er sich in der Millionen-Metropole wohl. Besuche in der Heimat sind aber Pflicht. "Ich versuche es jeden Winter einmal zum Skifahren und möglichst noch einen Besuch für ein paar Tage im Sommer zu schaffen."

Präsident

Im vergangenen Jahr wurde der Steirer außerdem zum Präsidenten des deutschen Skal-Clubs gewählt. Das ist eine Vereinigung von Führungskräften im Tourismus mit 800 Mitgliedern. Das verdeutlicht einmal mehr, Hubert Neubacher ist in der Champions League der Tourismusbranche angekommen.