Felssturz: Stainach baut Schutz
Im Jänner entging die Gemeinde Stainach-Pürgg knapp einer Katastrophe. Das Gebiet bleibt gesperrt.
Von vielen Menschen aufgrund der damaligen Wettersituation erst viel später bemerkt, stürzten Geröll- und Steinmassen bis in die Nähe des Tennisplatzes und des Naturbades Pürgg. Seitdem ist das Gebiet als Sperrgebiet ausgewiesen.
Steine, teilweise in PKW-Größe, kamen rund 70 Meter vor Objekten zu liegen. Wie durch ein Wunder wurden keine Personen verletzt oder Gebäude beschädigt.
War nie eine Gefahrenzone
Bürgermeister Roland Raninger erzählt der WOCHE, dass Einheimische von Erzählungen berichten, dass dort vor 100 Jahren ebenfalls Steine ins Tal rollten, das Gebiet aber nie im Gefahrenzonenplan stand. Die Pürgger Wand, wie sie auch jetzt offiziell bei den zuständigen Landesbüros bezeichnet wird, war also nie eine Gefahr. Jetzt, im Jahr 2018, sieht das aber anders aus.
3D-Drohnen im Einsatz
"Zur Zeit werden in Zusammenarbeit mit Landesgeologen und der Wildbachverbauung Schutzmaßnahmen errichtet, die Straße dazu befindet sich bereits im Bau", sagt Bürgermeister Roland Raninger. Mit einem 3D-Drohnenfluggerät wurde ein Steinschlagsimulationsmodell durchgeführt und berechnet, wieviel Geröllmassen sich noch dort oben befinden. "Der Schutzwall, der jetzt dort entsteht, wird 150 Meter lang, 7 Meter hoch sein und 1,5 Millionen Euro kosten", so Raninger. Finanziert wird das Ganze von Bund, Land und Gemeinde.
Arbeiten sind im Zeitrahmen
Wobei die Gemeinde Stainach-Pürgg den Grund zur Verfügung stellen muss. Mit den Grundeigentümern wurde alles geregelt und auch vom Bund gibt es die höchste Förderungszusage.
Aktuell wird an den Wegen und der Zufahrt kräftig gearbeitet, die Arbeiten liegen sehr gut im Zeitrahmen. Alles hängt natürlich auch von den Wetterbedingungen in diesem Herbst ab. "Mit Ende des Jahres soll das Projekt fertig gestellt sein, die Begrünung soll dann im Frühjahr 2019 folgen", sagt Roland Raninger.
Wandersaison beeinträchtigt
Für Wanderer zum Gipfel "Gindlhörndl" über den beliebten Weg "Himmelsleiter" gibt es eine schlechte Nachricht. Das Gebiet gilt weiterhin als Sperrgebiet, es besteht hier auch keine Parkmöglichkeit mehr. Fahrzeuge müssen daher am großen Parkplatz beim Ortsanfang von Pürgg abgestellt werden und Wanderer müssen über die "Umleitung" Kirchweg oder Marterlweg zu den beliebten Wanderzielen gehen. ^Roland SchweigerDer gewaltige Felssturz über Pürgg fand in der Nacht vom 11. Jänner um 3 Uhr morgens statt.
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