Hitze macht den Bauern im Bezirk zu schaffen

Die heimischen Bauern beklagen Ernteausfälle und Futterknappheit. | Foto: Symbolfoto: RMA
  • Die heimischen Bauern beklagen Ernteausfälle und Futterknappheit.
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(cs) Vergangene Woche wurde in Österreich mit 40,5 Grad Celsius der Hitzerekord gebrochen, zudem war es der trockenste Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Folge: Starke Betroffenheit bei den Bauern, die über verdorrte Maiskolben, verschrumpelte Äpfel und Schäden am Grünschnitt klagen. „Die Nerven liegen blank“, klagte der steirische Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski, der in einem Interview von einer „Katastrophe“ spricht.

Die Lage im Bezirk Liezen
„Wir alle warten sehnsüchtig auf den Regen“, beschreibt Wlodkowskis Vize und ehemaliger Irdning-Bürgermeister Franz Titschenbacher die Situation in der Region. Bei uns habe es vor allem Südhänge, sonnenexponierte Leiten und Böden, die sandigen und schottrigen Untergrund aufweisen, getroffen. In Kalkgebieten sowie Almen kämpft man mit der Wasserversorgung für das Vieh, da Rinnsale, Brunnen und kleine Quellen zunehmend austrocknen. Titschenbacher erklärte vergangenen Donnerstag: „Wenn nicht bald viel Regen kommt, muss mancherorts das Weidevieh vorzeitig abgetrieben werden.“

Ernteausfall
Aufgrund des Redaktionsschlusses ist die tagesaktuelle Lage dazu nicht bekannt. Der ausbleibende Regen habe aber auf alle Fälle den Grünböden zugesetzt: Viele Bauern klagen über den Ausfall des dritten Schnitts, welcher ungefähr 25 Prozent der gesamten jährlichen Erntemenge ausmacht. Das wiederum führt zu einer Futterknappheit für das Vieh. Futterbörsen sowie Ankaufsaktionen, die die Landwirte unterstützen sollen, seien in Vorbereitung. Die Entscheidung dafür fällt der Ministerrat diese Woche. Zudem schnürt Landwirtschaftsminister Berlakovich ein Hilfspaket für „dürregeschädigte Bauern“. Die Lage im Ennstal könne man nicht generalisieren, sie sei aber weder viel besser noch schlechter als anderorts in der Steiermark. Das Murtal dürfte es am stärksten getroffen haben. Die Schäden können aber erst in den nächsten Wochen beziffert werden.
Besonders bitter: Manche Bauern klagen, dass sie in dieser Ernteperiode zuvor vom Hochwasser und nun von der Hitze geschädigt worden sind. Dürre vorzubeugen sei schwierig, Titschenbacher erinnert in diesem Kontext an den Klimawandel und appelliert an das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen.

Text: Christoph Schattleitner

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