Kleine Käfer, die Bäume fressen

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Sowie es auch Neophyten (Drüsiges Springkraut) im heimischen Artenspektrum gibt, die sich aggressiv flächig ausbreiten, kann ein Auftreten von neuen Organismen – auch Käferarten ‑ nicht ausgeschlossen werden. Die Natur ist einem ständigen Wandel unterworfen.

Mein Freund, der Baum

Bei Starkbefall im Frühsommer und bei für den Käfer günstigen Temperaturverhältnissen stirbt der Baum innerhalb von sechs bis acht Wochen ab. Bei der Vermehrung der Borkenkäfer spielt das Klima eine bedeutende Rolle - Massenvermehrung tritt in besonders trockenen Jahren auf, wie im Jahr 2008 (nach "Kyrill" 2007). Die Käfersaison 2016 ist beinahe vorbei - heuer hat sich, aufgrund des feuchten Wetters, kein besonders starker Befall bemerkbar gemacht.
Unter den Borkenkäfern sind die beiden Hauptarten Buchdrucker und Kupferstecher, die beide an der Fichte auftreten, am auffälligsten.
Die Erkennungszeichen eines Befalles: Zunächst verfärbt sich die Krone rot und die Nadeln fallen. Danach fällt auch die Rinde ab - der Baum stirbt.
Die effizienteste Bekämpfungsmethode ist das Entfernen der Käferbäume, wenn die Bäume im "weißen Stadium" sind und die Larvenentwicklung am Höhepunkt ist. Transportiert man die Bäume ab, geht der Käfer praktisch mit. Käferfallen mit Lockstoffen (artspezifische Pheromone) dienen zunächst nur als Kontrollwerkzeug für ein eventuelles Ansteigen einer Population, müssen stetig kontrolliert werden und dienen nicht der Bekämpfung eines etwaigen Käferbefalls.

Was tun bei Befall?

"Die beste Maßnahme zur Vorbeugung ist eine gesunde Baumartenmischung. Ist ein Baum befallen, hat der Waldbesitzer Meldepflicht. Die Bekämpfung ist dann umgehend durchzuführen", sagt Andreas Holzinger, Leiter der Forstdirektion Steiermark. "Fällt einem Wanderer ein Käferbaum auf, sollte dieser den Waldbesitzer kontaktieren - der Nationalpark Gesäuse unterliegt als Biotopschutzwald anderen Regeln." Unterm Strich zählt: Zusammenarbeit hat mehr Wirkung als unbedachte Schuldzuweisungen.

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