Bilanz
Niederöblarner Flugretter fliegen seit einem Jahr rund um die Uhr

Der ÖAMTC-Stützpunkt in Niederöblarn befindet sich seit etwas mehr als einem Jahr im 24-Stunden-Betrieb. Rund 300 Einsätze in der Nacht werden heuer geflogen. | Foto: Schornsteiner
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  • Der ÖAMTC-Stützpunkt in Niederöblarn befindet sich seit etwas mehr als einem Jahr im 24-Stunden-Betrieb. Rund 300 Einsätze in der Nacht werden heuer geflogen.
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Der in Niederöblarn stationierte Notarzthubschrauber Christophorus 14 fliegt seit etwas mehr als einem Jahr im 24-Stunden-Betrieb. Stützpunktleiter Gerhard Brunner zieht eine positive erste Bilanz und erklärt, welche Herausforderungen auf einen Piloten im Nachtflug zukommen.

NIEDERÖBLARN. Nach zwei Notfalleinsätzen mit Todesfolge im Bezirk Liezen hat die Steiermärkische Landesregierung im Sommer des vergangenen Jahres beschlossen, den ÖAMTC-Stützpunkt Niederöblarn auf einen 24-Stunden-Betrieb auszuweiten. Davor wurden Einsätze jeweils bis 22 Uhr geflogen. Neben dem Christophorus 14 (C14), der durchgängig im Betrieb ist, ist der Christophorus 99 (C99) weiterhin bis 18 Uhr oder Sonnenuntergang im Einsatz.

Pilot Gerhard Brunner ist Stützpunktleiter in Niederöblarn. Er und seine Kollegen werden heuer zu rund 1.200 Einsätzen ausrücken. | Foto: Schneeberger
  • Pilot Gerhard Brunner ist Stützpunktleiter in Niederöblarn. Er und seine Kollegen werden heuer zu rund 1.200 Einsätzen ausrücken.
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Das Personal hat sich durch die Ausweitung auf einen "Rund-um-die-Uhr-Dienst" stark verändert. Die Anzahl der Notärztinnen und Notärzte, die übrigens aus Krankenhäusern von allen Teilen Österreichs kommen, hat sich von 18 auf rund 30 vergrößert. Dazu gesellen sich mittlerweile sechs Piloten und fünf Flugretter, die jetzt hauptberuflich angestellt sind. Außerdem versehen noch einige weitere Flugretter ehrenamtlich ihren Dienst in Niederöblarn.

Bodengebundene Alternative

Sowohl in Niederöblarn als auch in St. Michael, dort wurde zur selben Zeit der 24-Stunden-Betrieb eingeführt, wird die ÖAMTC-Flugrettung ein Ersatzfahrzeug stellen. Die bodengebundene Alternative kommt dann zum Einsatz, wenn der Hubschrauber aufgrund von Schlechtwetter nicht starten kann. Dieses Auto kam heuer um die 50 Mal zum Einsatz. "Bisher sind wir 893 Einsätze mit dem C14 geflogen, insgesamt, also mit dem C99, werden es mit Jahresende ungefähr 1.200 sein", berichtet der Niederöblarner Stützpunktleiter Gerhard Brunner. Davon entfallen etwa 300 auf die Nachtstunden.

Mit dem Ersatzfahrzeug wurde eine bodengebundene Alternative bei Schlechtwetter gefunden (Symbolfoto). | Foto: MeinBezirk.at/Wurglits
  • Mit dem Ersatzfahrzeug wurde eine bodengebundene Alternative bei Schlechtwetter gefunden (Symbolfoto).
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Damit ein Nachtflug starten kann, muss eine Weitsicht von fünf Kilometern gegeben sein. Die Piloten fliegen mit einem Nachtsichtgerät, das nur ein schwarz-weißes Bild, eine Sichtbreite von 40 Grad und eine zweidimensionale Darstellung ermöglicht.
Durch die Schließung der Nachtlücke habe sich laut Brunner die notärztliche Versorgung in der Region "auf jeden Fall verbessert". Am Stützpunkt gebe es außerdem kein Problem, genügend Personal zu bekommen - weder bei Notärzten noch bei Flugrettern oder Piloten.

Zentrale Lage als Pluspunkt

Generell zählt die Periode von Anfang November bis Weihnachten zur ruhigsten Zeit des Jahres. "Derzeit fliegen wir fast nur zu neurologischen oder internistischen Einsätzen", erzählt Pilot Brunner. Interessanter Aspekt: Sowohl nach Schladming als auch nach Rottenmann oder Bad Aussee beträgt die Flugdauer von Niederöblarn aus neun Minuten.

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