"Ziel ist es, dass der Landwirt ein Grundeinkommen vom Fonds bekommt"

Die Liebe zur Landwirtschaft ist für viele Kleinstbauern der einzige Grund, warum sie ihren Hof nicht komplett aufgeben. Franz Steinegger will diesen Umstand mit Hilfe des Landschaftspflegefonds ändern. | Foto: Schneeberger
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Mit dem Landschaftspflegefonds soll der Fortbestand der Grundlseer Kleinstbauern sichergestellt werden.

In Grundlsee gibt es derzeit nur noch 25 viehhaltende Betriebe. In der Mitte der 90er-Jahre waren es noch über 50. Um diesen Trend stoppen zu können, hat Bürgermeister Franz Steinegger den Landschaftspflegefonds ins Leben gerufen. Dieser wurde zwar von ihm gegründet, habe allerdings nichts mit der Gemeinde an sich zu tun, wie er verrät. "Die Entwicklung der Bauern geht seit Jahren nur in eine Richtung – nämlich nach unten. Dadurch betreiben viele Kleinstbauern ihren Hof nicht im Nebenerwerb, sondern fast nur mehr als Hobby."

Strukturwandel in Europa

Mit dem Landschaftspflegefonds soll Landwirten einerseits Wertschätzung entgegengebracht werden, andererseits kann eine finanzielle Unterstützung den Betrieb am Leben halten. "Bauernsterben ist eigentlich ein Strukturwandel in Europa. So wie in der Vergangenheit andere Berufe ausgestorben sind, werden Kleinstbauern offensichtlich nicht mehr benötigt, da man ohnehin alles kaufen kann", zieht Steinegger einen drastischen Vergleich zu anderen Berufsfeldern.

Erhaltung unserer Kultur

Jedoch verdeutliche gerade die Corona-Krise, dass ein Aussterben der bäuerlichen Strukturen fatale Folgen für unsere Umwelt hätte. Regionale, frische Produkte sind begehrt wie lange nicht mehr und die Österreicher selbst sind es, die die Natur, egal ob Berge oder Seen, quasi zu jeder Jahreszeit stürmen. Und hier kommen wieder die Bauern ins Spiel, schließlich sind sie es, die für die Erhaltung und Pflege der traditionellen Kultur, Landschaft und Almen sorgen – und dadurch erst die Touristen in unseren Bezirk locken und die Wirtschaft ankurbeln.

Hat den Landschaftspflegefonds ins Leben gerufen: Franz Steinegger | Foto: Schneeberger
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Grundeinkommen durch Fonds

Genau diese Werte sollen für die nachkommenden Generationen erhalten bleiben, wie der zweifache Familienvater betont: "Wir wollen, dass Eltern wieder zu ihrem Kind sagen: ‚Es ist das Gescheiteste, wenn du den Hof übernimmst.‘ Daher ist das Ziel, dass der Landwirt ein Grundeinkommen vom Fonds bekommt und damit nur mehr halbtags arbeiten gehen muss."

So kann man sich beteiligen

Wer einen Beitrag zur Erhaltung der traditionellen Klein- und Almbauern, der Biodiversität, der Felder, Almen und Erbhöfe, der Landschaft allgemein und der kulturellen Traditionen leisten möchte, kann durch eine Spende Mitglied in der digitalen Grundlseer Dorfgemeinschaft werden. Der Mitgliedsbeitrag wird an die teilnehmenden Bauernfamilien übermittelt.
Verschiedene Kriterien sorgen dafür, dass die Interessen einer Fortführung der Land- und Almwirtschaft gewährleistet werden. Außerordentliche Mitglieder der digitalen Dorfgemeinschaft erhalten Nachrichten aus dem Dorf, wenn zum Beispiel frische Produkte zum Verkauf stehen, aber vor allem helfen sie, eine wichtige und uralte Kultur aufrecht zu erhalten und in eine nächste Generation zu tragen.
In nur etwas mehr als drei Monaten haben bereits 60 Mitglieder einen Jahresbeitrag von etwa 6.000 Euro gespendet. Das zeigt, dass dieses Projekt Zukunft hat.

Die Liebe zur Landwirtschaft ist für viele Kleinstbauern der einzige Grund, warum sie ihren Hof nicht komplett aufgeben. Franz Steinegger will diesen Umstand mit Hilfe des Landschaftspflegefonds ändern. | Foto: Schneeberger
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