Weiter Streit um Spitalsbau in Stainach
Leitspitalgegner mit eigener Studie

Die Vertreter bei dem Pressegespräch vor dem besagten Grundstück. | Foto: Schweiger
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Braucht der Bezirk ein neues Spital ?

In Stainach, in der Nähe des Grundstückes für den Bau des Leitspitals, präsentierte die Bürgerinitiative Biss gemeinsam mit Vertretern der steirischen Oppositionsparteien Grüne, FPÖ, Neos und KPÖ eine Bebauungs- und Verkehrsstudie.

Grundstück ungeeignet

Helmut Gassner, Obmann der Bürgerinitiative „Biss“, ist laut der Studie überzeugt, dass dieses neue Grundstück absolut ungeeignet ist. Der Bahnhof sei rund 1,7 Kilometer entfernt und der wichtigste Punkt ist die Verkehrsanbindung. Er fordert einen Stopp für alle Maßnahmen in Stainach und ein klares Bekenntnis zu Rottenmann als Leitspital "Dort stehen auch noch 25.000 Quadratmeter Fläche der Kages zur Verfügung und man bräuchte keine zusätzlichen Ausgaben für Grundstücke", so Gassner. Er betont auch, dass es ganz sicherlich weitere Maßnahmen gemeinsam mit der Bevölkerung mit Biss geben wird.
Klubobmann Mario Kunasek, FPÖ, begrüßt die Studie und sagt: "Unsere Kritikpunkte sind damit bestätigt. Dieser strukturelle Irrsinn, nämlich drei Krankenhäuser zu opfern, ist abzulehnen". Der grüne Landtagsabgeordnete Lambert Schönleitner gibt zu bedenken: "Damals hat es vom zuständigen Landesrat Drechsler geheißen, das Grundstück an der Enns, in der ‚Sumpfwiese‘, ist perfekt. Nun ist das neue Grundstück wie eine Flucht und die Kosten werden bis zu 300-400 Millionen Euro steigen", so Schönleitner.

Kein Vertrauen

Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler, KPÖ, sagte: "Ein besonderer Dank gilt der Bürgerinitiative für diese qualitätsvolle Studie. So etwas hätten wir uns von der Landesregierung gewünscht, das haben wir bis jetzt aber nicht bekommen. Vor einigen Monaten wurde uns noch die ‚Sumpfwiese‘ als bestes Grundstück bezeichnet, jetzt ist es das hier in Niederhofen. Da frage ich mich, wie sehr kann ich dieser Landesregierung noch trauen, wenn sich diese ‚besten Grundstücke‘ innerhalb kürzester Zeit ändern. Wir haben auch bei Landesrätin Bogner-Strauß angefragt, ob der regionale Gesundheitsstrukturplan aufgrund der derzeitigen Ausnahmesituation und Pandemie abgeändert wird und sie sagte, dass daran nicht gerüttelt wird. Da muss man schon fragen, ob sie an der richtigen Stelle sitzt".

Betonprojekt im Grünen

Kritisch äußerte sich auch Klubobmann Niko Swatek, Neos. "Wir stehen heute mitten im Grünen hier in Niederhofen und alle positiven Argumente für das alte Grundstück sind weg. Realistisch betrachtet würde man jetzt in ganz Österreich kein Krankenhaus mehr bauen, das keine Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel hat. Mitten im Grünen soll nun dieses Betonprojekt errichtet werden, wo der Verkehr dann durch den Ort gehen wird."

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