Innerberger Geschichten
Glück auf heißt es in der Stadt Eisenerz

Erzbach
59Bilder

Man kann in Eisenerz kaum einen Schritt gehen, ohne auf Spuren der Erz- und Eisengeschichte vergangener Lebenskulturen und Naturbesonderheiten zu stoßen.

EISENWURZEN. 1230 wurde das Gebiet um den Steirischen Erzberg zum ersten Mal urkundlich als Aerze erwähnt, 1293 als "im innern Eisenärzt."
Die 1.226 Meter hohe Passhöhe Präbichl trennt die Eisenerzer Alpen vom Hochschwab und verbindet das Erzbachtal im Norden mit dem Vordernbergertal im Süden. Die Abbaurechte am Erzberg gehörten ab dem Mittelalter den Eisenerzer und Vordernberger Radmeistern. Bis Ende des 16. Jahrhunderts blühte der Erzabbau am Erzberg, was auch zur Gründung der Innerberger Hauptgewerkschaft 1624 führte.

Kalvarienbergstation

Die Innerberger Hauptgewerkschaft galt als wichtigstes Unternehmen der Eisenindustrie und Eisenvermarktung und trägt mit Innerberg den bis ins 18. Jahrhundert verwendeten alten Namen von Eisenerz.
Ausgangspunkt einer spannenden Zeitreise ist der zentrale Dr. Theodor Körner Platz, von wo aus man den Erzbach überquert und auf der Tullstraße dem beschilderten Stadterlebnisweg folgt.

Petruskapelle und Kreuzbergkirche

Die Stufen entlang der in Schönbrunner gelb gehaltenen Kreuzwegstationen führen geradewegs hinauf auf den Gradstein, einem imposanten Felsen, zur Petruskapelle und Kreuzbergkirche.
DiePetruskapelle (Petrus = Fels) geht auf eine Stiftung des Lainbacher Radmeisters Josef CarlHackl zurück, dessen einst prächtiges Hammerherrenhaus wie ein Gewerkenschloss in Lainbach als Zeitzeuge bis heute besteht.

Bildtafeln entlang des Weges geben einen weiteren Einblick in Geschichte und Entwicklungder Bergstadt und beschreiben ein montanhistorisches Wahrzeichen der besonderen Art, den Schichtturm. Der mächtigeKlang der Turmglocke rief die Bergleute pünktlich zur Arbeit, zur Schicht – daher auch der Name „Schichtturm“.

Einzigartiger Rundumblick

Anstatt des ursprünglich geplanten einfachen Wachthauses wurde ein stattlicher Viereckturm im Renaissancestilgebaut. Weil man aber von dem Schichtturm aus die ganze Stadt überblicken konnte, wurde auch die Feuerwache in den Schichtturm verlegt und so versahen die Turmwächter ab 1585 rund um die Uhr ihren Wachtdienst in der Turmstube. Vom Schichtturm aus genießt man einen herrlichen Panoramablick auf den Steirischen Brotlaib, den  Erzberg, Eisenerzer Reichenstein, Pfaffenstein, Seemauer und die Stadt.

Auch die einst so beschwerliche Erzförderung zu den Hochöfen mit Sackzug, Huntslauf, Dampflokomotive und Erzbahn hat Spuren in der Landschaft hinterlassen, Trassenverlauf und Bahntunnel sind noch gut erkennbar und verdienen große Hochachtung vor den erbrachten Leistungen in der Vergangenheit.

Geschichte der Gerber

Die ehemalige Ledergerberei Salzer am Trofengbach gibt Zeugnis aus jener Zeit, wo das Gerberhandwerk (seit dem Mittelalter bis 1953 belegt) noch in Ansehen und Würde stand. Das Arschleder gehörte zur Arbeitsbekleidung des Bergmanns und diente als Schutz vor dem Durchwetzen des Hosenbodens, gegen Nässe und Kälte beim Sitzen.
Besucherinnen und Besucher des Gerbereimuseums können auf über 900 m² Fläche anhand von restaurierten, historischen Anlagen und Maschinen alles über die Geschichte der Gerber in Eisenerz und die Lederproduktion erfahren.

Schließlich gelangt man zur spätgotischen Oswaldikirche, einer stattlichen Wehrkirchenanlage, die das Eisenerzer Stadtbild maßgeblich prägt und "vom Leben zwischen Himmel und Berg" erzählt.

Krönender Abschluss

Die vorläufige Zeitreise endet mit einem Spaziergang durch die Altstadt am Freiheitsplatz und dem Einkauf guter regionaler Produkte in der Erzhoamat...
... und einem kurzen Abstecher in die schneereiche Eisenerzer Ramsau!

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