Steigendes Fan-Interesse
Der Fußball im Bezirk Liezen boomt!

Die Hohenhaus Tenne Area in Schladming ist auch Steiermark weit ein echter Fanmagnet.  | Foto: Marl
  • Die Hohenhaus Tenne Area in Schladming ist auch Steiermark weit ein echter Fanmagnet.
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Am Ende der Herbstsaison ist wieder einmal Zeit, um einen Blick auf die aktuellen Entwicklungen in punkto Zuschauer zu werfen. Dabei wird schnell klar, dass der Fußball im Bezirk richtig boomt. Im Herbst besuchten durchschnittlich 187 Zuschauer die Heimspiele im Bezirk - so viele, wie seit Beginn der WOCHE-Statistik noch nie!

Viel mehr Fans auf den Plätzen
187 Fans pro Spiel sind um gleich 16 Prozent mehr, als noch im Vorjahr. Es bleibt spannend, ob die heimischen Klubs diese hohe Latte auch im Finish der gesamten Saison halten können, denn der isolierte Blick auf eine Halbsaison kann täuschen. Hier können gut besuchte Einzelereignisse, wie Derbys oder Spitzenspiele, die Statistik natürlich verfälschen. Dem Aufwärtstrend kann diese Tatsache aber nicht trüben, denn unsere heimischen Ligen sind begehrt, wie selten zuvor. So viel lässt sich jetzt bereits sagen. 

Schladming als Fan-Gigant
Vor Corona konnte der SV Rottenmann ein Mal noch den FC Schladming von der Spitze verdrängen, ehe die WM-Städter diese Statistik praktisch übernommen haben. Seit dem Aufstieg der WM-Städter in die Landesliga spielen die Fans des FCS aber ohnehin in einer gänzlich anderen Liga. Bewegte sich die durchschnittliche Zuschauerzahl in den Saisonen rund um Corona in etwa immer um 300 Fans pro Spiel, konnten die Schladminger ihren Zuschauerschnitt in der Landesliga mehr als verdoppeln.

Aufstieg in die Steiermark-Spitze
Schladming ist mit dieser wahren Besucherexplosion nicht nur in der Landesliga Spitze, sondern auch Steiermark weit top. Der FC reiht sich hier in prominenter Gesellschaft auf Rang sechs ein. Angeführt wird das Steiermark-Ranking wenig überraschend vom SK Sturm, der im Herbst durchschnittlich 14.739 Fans in die Merkur-Arena lockte. Rang zwei geht an Stadtrivale GAK mit 3.383 Fans. Dahinter folgen Hartberg (2.840), Leoben (2.118) und Kapfenberg (1.151). Dann ist aber schon Schladming an Reihe, knapp verfolgt von Landesligamitbewerber Gnas (671), Regionalligist Voitsberg (601), Zweitligist Lafnitz (576) und Mit-Landesliga-Aufsteiger Tillmitsch (538). Schladming ist damit nicht die einzige Überraschung in den steirischen Top 10.

Bekannte Verfolger
Auf den Plätzen zwei bis vier gibt es im Vergleich zum Vorjahr ebenso wie auf Rang eins keine Veränderung. Erster Verfolger Schladmings im Zuschauerranking bleibt der ATV Irdning. Hievten den ATV im Vorjahr noch einige hochkarätige Derbys mit bis zu 950 Zuschauern auf Platz zwei, waren es dieses Mal die wirklich beeindruckenden Leistungen in Unterliga. Dass der ATV nach dem Abstieg so begeistern kann, ist nicht selbstverständlich. Das wissen die durchschnittlich 313 Fans in der Arena zu schätzen. Topspiel aus ATV-Sicht war mit dem 2:0-Erfolg gegen Lassing mit 550 Zuschauern aber ebenfalls ein Regionalderby. Platz drei geht an Oberliga-Herbstmeister Bad Mitterndorf. Der ASV überzeugte mit starken Leistungen und einem konstant hohen Zuschauerschnitt von 280 Fans. Mit 275 nur ganz knapp dahinter folgt Landesliga-Absteiger SC Liezen. Der SC konnte in der Oberliga nicht nur den sportlichen, sondern auch den fantechnischen Negativtrend stoppen. Mit einem Plus von 19 % legte der SC diese Latte wieder ein gutes Stück höher. Zurück in alter (Fan-)Stärke ist auch der SV Haus. Der Unterliga-Klub rückt mit 235 Fans pro Heimspiel in die Top 5 auf und schließt damit wieder an die starken Zeiten vor sechs Jahre an, wo der SV sogar einmal von Rang drei lachte.

Admont und St. Gallen stark
Den Rest der Top 10 führt mit Admont einer der Aufsteiger der Statistik an. Die Unterliga-Routiniers legten 37 Prozent zu und kommen mit einem Schnitt von 223 Fans pro Spiel auf Rang sechs. Dahinter folgt der SV Trieben (212) und mit dem FC Ausseerland auch der erste Verein aus der Gebietsliga. Der Absteiger legte trotz schwankender Leistungen ebenfalls zu und kommt auf 198 durchschnittliche Stadionbesucher. Stein/Enns (191) und St. Gallen (192) komplettieren die Top 10, wobei St. Gallen (192) auch 30 Prozent zulegen konnte.

Im Sog des Altausseer Kirtags
Das größte prozentuelle Plus der Herbstsaison entfällt aber nicht auf ein Spitzenteam, sondern auf die FC Ausseerland Juniors in der 1. Klasse Enns. Grund für das Plus von satten 126 Prozent sind zum einen tatsächlich die wesentlich höheren Zuschauerzahl bei "normalen" Partien, zum anderen aber natürlich das "Kiritog-Warmup" beim Altausseer Kirtag Anfang September. Dort ging das kleine Derby gegen den ASV Bad Mitterndorf II über die Bühne, das im Vorfeld des Kultfests hunderte Fans auf den beschaulichen Altausseer Fußballplatz lockte. Die offizielle Zuschauerzahl von 550 dürfte zwar im allgemeinen Bierdunst etwas zu hoch ausgefallen sein, die geschätzten 270 Fans, die in die Statistik Einzug hielten, stellen aber ebenfalls einen mehr als beachtlichen 1. Klasse-Rekord dar. Rang zwei im Zuwachs-Ranking geht an Schladming (+ 114 %). Auf Rang drei folgt das Comeback des SV Hall, der verglichen mit der letzten aktiven Saison 2021/22 um 54 Prozent zulegen konnte. 

Treue Fans, wenig Verluste
Der Trend zum Fußballplatz wirkt sich im Bezirk auch im Negativranking aus. Mehr als zwei Drittel der Teams konnten an Fans zulegen. Die wenigen Gegenteiligen werden vom ASV Bad Mitterndorf II (- 38 %) angeführt. Auch Ardning (- 27 %) und Landl (- 25 %) mussten abbauen. Bei Bad Mitterndorf und Landl schlagen sich aber auch die Derbys zu buche, die im Herbst allesamt auswärts stattfanden. Bis zum Saisonende kann sich das Blatt auch hier noch ins Positive drehen. Insgesamt gibt es nur mehr vier Teams, die durchschnittlich weniger als 100 Zuschauer auf ihre Plätze lockten. Auch das ist ein sehr erfreulicher Trend. Der Fußballball im Bezirk boomt also wirklich - und die Vorfreude auf den Saisonstart im Frühjahr ist groß!

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