Golfprofi Niklas Regner
"Ich glaube, dass die Ennstaler Luft gut tut"

Niklas Regner schlägt seit Juni als Golfprofi ab. Das Ziel für die kommende Saison ist die Tourkarte für die European Tour. | Foto: GEPA/Walgram
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  • Niklas Regner schlägt seit Juni als Golfprofi ab. Das Ziel für die kommende Saison ist die Tourkarte für die European Tour.
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Du hast dich schnell auf der Challenge Tour gut zurechtgefunden: Wie fällt dein Fazit am Ende der Saison aus?
NIKLAS REGNER: Im Allgemeinen war es eine super Saison. Ich bin erst im Juni eingestiegen und habe daher nur die halbe Saison gespielt. Nach dem ich zu den ersten acht Turnieren seitens des ÖGV eingeladen wurde, habe ich mir die restlichen Starts durch gute Ergebnisse erspielt. Das große Ziel der ersten Saison war es, unter die Top-70 der Rangliste zu kommen, um die volle Spielberechtigung für die Saison 2022 zu erlangen. Letztlich bin ich sogar unter die Top-45 gekommen und durfte daher auch das Saisonfinale spielen.

Hättest du gedacht, so schnell Top-10-Platzierungen erreichen zu können?
Schwierige Frage. Ich konnte überhaupt nicht einschätzen, wie stark die Spieler auf der Challenge Tour sind. Für mich war das ja alles Neuland. So schnell wahrscheinlich nicht, ich habe aber nach den ersten Turnieren gesehen, dass mein Können doch ausreicht, um ganz vorne mitzuspielen und danach ist mein Selbstvertrauen immer größer geworden.

Niklas Regner konnte auf der Challenge Tour auf Anhieb überzeugen. Seine beste Platzierung in der Debüt-Saison war ein zweiter Rang. | Foto: KK
  • Niklas Regner konnte auf der Challenge Tour auf Anhieb überzeugen. Seine beste Platzierung in der Debüt-Saison war ein zweiter Rang.
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Muss das Ziel für kommende Saison eine Tourkarte auf der European Tour sein oder kommt das noch zu früh?
Ja, das große Ziel für die nächste Saison ist natürlich eine European-Tourcard zu erspielen. Das ist jedermanns Ziel, wenn man auf der Challenge Tour spielt - so schnell wie möglich raufzukommen.

Hast du schon entschieden, wie viele Turniere du 2022 spielen wirst?
Nein. Aufgrund der Omikron-Variante wurde der Turnierplan noch nicht veröffentlicht. Es wurde gemunkelt, dass die Saison im Februar mit Turnieren in Südafrika gestartet wäre, aber das steht derzeit in den Sternen.

Wie und wo bereitest du dich auf die nächste Saison vor?

Momentan bin ich daheim im Elternhaus. Ich habe mir während der ersten Corona-Welle im Keller ein Fitnesskammerl eingerichtet und bereite mich hier ziemlich intensiv vor. Die letzten vier, fünf Wochen habe ich die Schläger komplett weggelegt – damit fange ich jetzt wieder leicht an. Kurz vor der Jahreswende werde ich ein paar Tage nach Spanien fliegen und im Jänner für zwei Wochen für ein Trainingslager nach Abu Dhabi.

Ist es deiner Meinung nach ein großer Nachteil für viele Europäer, im Winter nicht zuhause trainieren zu können?
Ja, vor allem für uns Österreicher ist es ein kleiner Nachteil, dass wir relativ viel Schnee und eine kurze Golfsaison haben. Aber mir persönlich tut es gar nicht schlecht, für eine gewisse Zeit den Schläger wegzulegen und den Fokus weg vom Golf zu bekommen. Und mir kommt der Winter auch entgegen, da kann ich in den Bergen sein oder Skifahren gehen.

Im Winter bieten dem Liezener die Berge Abwechslung vom Golf. | Foto: Privat
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Bryson DeChambeau spaltet die Golfwelt: Sind Muskelprotze wie er die Zukunft im Golfsport?
Ich glaube, dass die Zukunft in diese Richtung gehen wird. Wenn man die Top-Spieler der Welt ansieht, kommen immer mehr Athleten an die Weltspitze und das klassische Klischee, dass Golf kein Sport ist, rückt immer mehr in den Hintergrund. Ich denke, es geht auf jeden Fall in die Richtung, dass der Ball immer länger geschlagen wird.

Welchen Schlag würdest du als deinen besten einschätzen? Wo siehst du noch Steigerungsbedarf?
Ich habe vor kurzem mit meinem Trainer Dominic Angkawidjaja meine Statistik der letzten Saison analysiert und da haben wir einiges an Erkenntnis gewinnen können. Es war zu sehen, dass mein langes Spiel schon sehr gut ist, dass meine kurzen Eisen und auch der Driver sehr gut geworden sind. Beim Putten besteht noch ziemlich großes Potenzial. Da sind wir momentan dabei, vielleicht noch einen Experten ins Team zu holen.

Mit Matthias Schwab und dir gehören zwei Ennstaler zu den besten Golfern Österreichs: Woran liegt das deiner Meinung nach?
Ich glaube, dass die Ennstaler Luft gut tut. Wie ich vorher schon gesagt habe, im Winter abschalten zu können, ist sicher ein Vorteil. Ich kenn den Matthias auch ein bisschen und denke, dass es ihm auch gefällt, wenn er die Ski oder Tourenski rausholen kann, um abzuschalten. Außerdem kann man in der Natur super Energie tanken und die Batterien für die nächste Saison aufladen.

Was sind deine sportlichen Ziele für die nächsten drei Jahre?
Mittelfristig ist natürlich das Ziel, auf die European Tour zu kommen. Momentan liegt der Fokus darauf, ein Challenge Turnier zu gewinnen und über die guten Ergebnisse eine Karte auf der European Tour zu erspielen. Langfristig wären Siege auf der European Tour die großen Ziele.

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