GerambRose 2022 Preisverleihung
Auszeichnung für ein Haus in Grundlsee

Preisverleihung für das "Haus Fischer" | Foto: createju
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Kürzlich wurde im Weinhof Locknbauer in Tieschen die biennal vom Verein BauKultur Steiermark ausgeschriebene GerambRose an beispielhafte Projekte verliehen. Die Auszeichnung ist ein Dankzeichen für die gemeinsame Leistung von Planerinnen und Planern, Bauherrschaft und Ausführenden. 

BEZIRK LIEZEN. Landesbaudirektor Andreas Tropper und die Jurymitglieder unter dem Vorsitz von Much Untertrifaller überreichten sowohl der Bauherrschaft als auch den planenden Architektinnen und Architekten jeweils eine Urkunde und eine Tafel zur Montage als sichtbares Zeichen am prämierten Gebäude.

Die thematischenSchwerpunkte der diesjährigen GerambRose waren:

  • Öffentliche Räume – zu den Themen Ort, Infrastruktur und Landschaft
  • Gemeinschaftliche Räume – zu den Themen Arbeit, Bildung, Kultur und Soziales
  • Private Räume – zum Thema Wohnen

In der Sonderkategorie "GerambRose – Klassiker" wird optional ein Bauwerk ausgezeichnet. Von den insgesamt 69 Einreichungen in den drei Themenschwerpunkten wurden von der mehrköpfigen Jury mit internationalen Gästen 21 Projekte in der ganzen Steiermark besichtigt.

Sieger in der Kategorie "GerambRose - Klassiker: Das "Haus Fischer" in Grundlsee | Foto: David Schreyer
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Prämiert wurden neun Bauwerke, welche den Anforderungen an die Qualitätskriterien der Auslobung am besten gerecht wurden: Sei es aufgrund ihres innovatorischen Charakters, ihrer gestalterischen und/oder inhaltlichen Eigenständigkeit, ihrer gesellschaftlichen Relevanz, ihrer spannungsvollen Raumsequenzen mit hoher Aufenthaltsqualität oder ihrer integrativen Bearbeitung der so wichtigen Zwischen- und Freiräume.

Haus Fischer

In der Sonderkategorie „GerambRose – Klassiker“ wurde ein Bauwerk aus der Region ausgezeichnet: Es ist dies das "Haus Fischer" in Grundlsee: Die Planung erfolgte durch die Architekten Konrad Frey und Florian Beigel, die Bauherrschaft hatten Jutta und Wolfgang Fischer inne.

Die Räume im Inneren sind gleichermaßen liebevoll wie unkonventionell konzipiert. | Foto: David Schreyer
  • Die Räume im Inneren sind gleichermaßen liebevoll wie unkonventionell konzipiert.
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Die Bauherren-Familie wünschte sich ein Ferienhaus und beauftragte im Jahr 1972 die befreundeten Architekten mit der Planung. Diese interessierten sich besonders für die konstruktiv-geometrischen sowie energietechnischen Aspekte des Bauens.

Ziel der Architekten war die Entwicklung einer Konstruktion, die maximales Volumen bei minimalem Materialbedarf und minimaler Biegebeanspruchung unter Berücksichtigung der damals noch mit 450 kN/m2 zu berechnenden Schneelast gewährleistete. Für eine Holzkonstruktion entschieden sie sich aufgrund ökologischer sowie in der regionalen Baukultur begründeter Motive. Unterstützt vom Bauingenieur TedHappold entwickelten sie ein druck- und zugbelastetes räumliches Stamm-Ast-System.

Ziel war maximales Volumen bei minimalem Materialbedarf. | Foto: David Schreyer
  • Ziel war maximales Volumen bei minimalem Materialbedarf.
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Neben der Materialminimierung spielte auch die Energieersparnis eine große Rolle und so wurde das "Haus Fischer" zum ersten „Sonnenhaus“ Österreichs: Entlang der Südwand erstreckt sich eine massive, dunkle Speicherwand, die verglast ist und dazu dient, die Sonnen- in Wärmeenergie für die Warmwasserspeisung der Fußbodenheizung umzuwandeln. Am Dach gab es aus Heizkörpern gebastelte Solarkollektoren. Ausrichtung, Gebäude- und Dachform berücksichtigen einerseits den Landschaftsbezug, andererseits den Sonnenstand im Jahreslauf hinsichtlich Beschattung im Sommer und Lichteinfall im Winter. Auch die Materialwahl hatte Pioniercharakter: Die Fassade besteht aus französischem Kistensperrholz, die Dachhaut aus grünen Bitumenschindeln. Die Räume im Inneren sind gleichermaßen liebevoll wie unkonventionell konzipiert.

Innovation und Experimentierfreudigkeit

Das "Haus Fischer" verkörpert Innovationsgeist und Experimentierfreudigkeit in jeder Hinsicht und ist das Ergebnis einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den energietechnischenFragestellungen, die heute mehr denn je virulent sind, weshalb die Jury dem "Haus Fischer" den Preis "GerambRose-Klassiker" zuerkennt.

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