Rottenmanner Gebirgsgarnelen
White Panther exportiert nach Nordamerika und Dubai (+ Video)

- Steirische Qualität, die man schmeckt: Ideengeberin Ingrid Flick mit dem Kärntner WKO-Präsidenten Jürgen Mandl, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk
- Foto: Klaus Morgenstern
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Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk besuchten die größte Garnelenzucht-Anlage Europas in Edlach bei Rottenmann.
Zugegeben: Die Idee, Garnelen im Bezirk Liezen zu züchten, klingt verrückt. Wenn man sich dann noch das Ziel setzt, mit den Gebirgsgarnelen nicht nur den europäischen Markt zu erklimmen, sondern diese ebenso nach Nordamerika oder Dubai exportieren zu wollen, könnte man von Größenwahn sprechen. Doch weit gefehlt: Das Start-up White Panther hat das Potenzial nach Garnelen in diesen Märkten erkannt und strebt nun eine Jahresproduktion von 60 Tonnen an.
Das Video zum Beitrag siehst du hier:
Einzigartig in Europa
Ideengeberin und Gründerin des Unternehmens ist Ingrid Flick. „Das Produkt ist so einzigartig, dass wir bereits in den ersten Monaten eine sehr hohe Nachfrage insbesondere aus der Spitzengastronomie, aber auch von vielen Privatkunden verzeichnet haben." Mit der hochinnovativen und aufwendigen Brutzuchtanlage, die es in dieser Form in Europa nur einmal gibt, setze das Unternehmen einen neuen Standard, wie Flick betont: "Es freut uns sehr, dass wir diese Innovation aus Rottenmann in der Steiermark nun auch dem Weltmarkt anbieten können.“
USA, Kanada oder Dubai
White Panther züchtet seit vergangenem Jahr besonders seltene Gebirgsgarnelen in Edlach. Nun setzt das Unternehmen zur Expansion an: Bis zu 50 Millionen Stück der mikroskopisch kleinen Postlarven sollen in Zukunft pro Jahr in internationale Zielmärkte exportiert werden. "Wir haben eine ganz klare Vorstellung für die Zukunft", sagt Geschäftsführer Maternus Lackner und fügt an: "Wir haben den europäischen Markt im Blickpunkt. Für die Wirtschaftlichkeit sind natürlich auch Länder außerhalb Europas interessant. Die Postlarven wurden beispielsweise bereits nach Arizona oder Kanada geliefert. Großes Potenzial haben wir in den Vereinigten Arabischen Emiraten erkannt. Die Flugverbindung von Wien nach Dubai ist mit sechs Stunden ideal." Die Paltentaler Salzwassergarnelen, die ohne Einsatz von Antibiotika, Hormonen oder Chemie auskommen, werden dabei nämlich frisch – und nicht tiefgekühlt – ausgeliefert.

- Applaus von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer für Ingrid Flick: Für die Idee dieser innovativen Garnelenzucht überreichte ihr der steirische WKO-Präsident Josef Herk eine Urkunde.
- Foto: Schneeberger
- hochgeladen von Christoph Schneeberger
Mut und Risiko
Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer betonte anlässlich eines persönlichen Betriebsbesuchs: "Hier ist ein Vorzeigeprojekt aus Innovation und Vision entstanden. Der Name White Panther ist eine einzigartige Liebeserklärung an die Steiermark. Genau von solchen Ideen leben wir – da schaut man hin und denkt: Das gibt's bei uns? Ich bin beeindruckt."
Josef Herk, Präsident der steirischen Wirtschaftskammer, spricht von einer "faszinierenden unternehmerischen Idee. Vielen Dank für diesen Mut und dieses Risiko. Dass die Steiermark mehr kann, wird mit diesem Leuchtturmprojekt bewiesen."
Blaue Garnelen
Bei White Panther im Rottenmanner Ortsteil Edlach werden der „White Tiger Shrimp“ und der „Blue Shrimp“ gezüchtet. Die „Blaue Garnele“ ist – aufgrund des auffälligen Farbtons des Fleisches im Rohzustand – der Star der Produktion. Dass es überhaupt zur Garnelenproduktion gekommen ist, liegt indes am Holzgaskraftwerk, welches die Flick-Privatstiftung auf ihrem Forstbetrieb in Rottenmann betreibt.

- Zubereitung der "Blauen Garnelen" in der Pfanne.
- Foto: White Panther
- hochgeladen von Christoph Schneeberger
Um die Abwärme der Anlage sinnvoll zu nutzen, kam es zur Idee einer Garnelenproduktion. Denn die Becken für die Garnelen müssen durchgängig auf 28 bis 29 Grad erwärmt bleiben. Die Holzgasanlage ist dabei nicht nur Ausgangspunkt des Projekts, sondern auch das Herz des gesamten Betriebs. Denn der Strom der Anlage – sie erzeugt pro Jahr 1,5 Millionen Kilowattstunden Ökostrom – hält Produktion und Garnelen am Leben – und das selbst im Falle eines großflächigen Blackouts.



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