Beim Autokauf nicht von Gefühlen leiten lassen

Damit das Entsetzen nicht allzu groß ist, sollten bereits vor dem Autokauf alle Finanzierungsfragen geklärt sein. | Foto: Friedrich Doppelmair
  • Damit das Entsetzen nicht allzu groß ist, sollten bereits vor dem Autokauf alle Finanzierungsfragen geklärt sein.
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Wer kennt das Gefühl nicht? Das alte Auto hat ausgedient beziehungsweise gefällt nicht mehr – ein neuer PKW muss also her. Egal, ob beim Händler oder im Internet, ein passendes Auto scheint meistens schnell gefunden. Doch wer sich nicht nur von Marke und Optik blenden lässt, überlegt sich eine solche Investition genau. "Gier und Vorfreude sind eine schlechte Kombination, doch das ist menschlich", sagt Konsumentenschützer Guido Zeilinger, der über einen Fall aus dem Bezirk berichtet.

Zuerst Finanzierung abklären

Ein Kunde hat den Kaufvertrag gleich unterschrieben, weil ihm der Händler von einer großen Nachfrage am Wagen berichtet. Der Käufer ging davon aus, dass ihm die Bank bei der Finanzierung behilflich sei. Doch der Kunde hat schlussendlich keine Finanzierung von der Bank erhalten, also sei der Vertrag auch hinfällig – so zumindest der Gedanke des Käufers. Jedoch ist der Vertrag bereits unterschrieben, daher ist er auch rechtens. Der Händler kann nun Anspruch auf Einhaltung des Vertrages fordern und Schadenersatz geltend machen. Schließlich ist ihm damit ein fixer Gewinn entgangen.

Leasing-Falle

"Bei einem unterschriebenen Vertrag zu glauben, nicht zahlen zu müssen, ist Schwachsinn. Es zahlt sich aber aus mit dem Händler zu sprechen", so Zeilinger. Denn die beiden Parteien einigten sich auf eine Zahlung von sieben Prozent des Verkaufspreises. Mittlerweile gibt es viele scheinbar günstige Leasing-Angebote, wie zum Beispiel das Null-Prozent-Leasing. Generell gilt, der Käufer kann das Auto erst dann leasen, wenn eine Bonitätsprüfung durchgeführt wurde. "Wenn es um Restwert-Leasing geht, dann besteht Risiko. Wenn beispielsweise ein zu hoher Restwert angenommen wird, kann es bei Vertragsende zu einem Bumerang kommen. Wird ein Restwert von 6.000 angenommen, tatsächlich ist das Auto aber nur 4.000 Euro wert, bedeutet das, dass ich 2.000 Euro nachzahlen muss", erklärt Zeilinger und mahnt zur Vorsicht.

Nichts ausschließen

Abschließend empfiehlt der Konsumentenschützer – ganz egal, wie das Auto finanziert wird – vor dem Kauf einen Ankaufstest zu machen und nichts dem Zufall zu überlassen. "Ein Auto ohne Ankaufstest zu kaufen, das ist mit Russischem Roulette vergleichbar", sagt Guido Zeilinger. Denn echte Schnäppchen gibt es beim Autokauf eher selten.

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