A10 Tauernautobahn
So rüsten sich die Gemeinden für die Mega-Baustelle ab 2027

Bei der Zufahrt zur A10 Tauernautobahn in St. Michael im Lungau. | Foto: pjw
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Generalsanierung von Tauerntunnel sowie Katschbergtunnel und Neuerrichtung der Mautstelle St. Michael im Lungau: Wie sich die Gemeinden auf die von 2027 bis 2033 geplante Mega-Baustelle entlang der A10 Tauernautobahn vorbereiten, schilderte uns Bürgermeister Manfred Sampl, der Präsident des Gemeindeverbandes Salzburg und Obmann des Regionalverbandes Lungau.

LUNGAU, SALZBURG. „Es wird Kraft der Lage trotzdem zu unangenehmen Situation kommen, aber wir kümmern uns bereits frühzeitig darum“, verspricht Bürgermeister Manfred Sampl, Obmann des Regionalverbandes Lungau und Präsident des Gemeindeverbandes Salzburg, mit Blick auf die geplante Generalsanierung des Tauern- und Katschbergtunnels plus der Neuerrichtung sowie Vergrößerung der Mautstelle in St. Michael. „Das wird österreichweit die größte Verkehrsinfrastruktur-Sanierungsmaßnahme der Asfinag aller Zeiten mit geschätzt 750 Millionen Euro Investitionsvolumen werden, wobei alleine 30 Millionen Euro in die Mautstelle bei uns in St. Michael fließen“, gibt Sampl Einblick.

Bürgermeister Manfred Sampl, der Präsident des Salzburger Gemeindevervandes. | Foto: pjw
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„Bis zu 1.200 Fahrzeuge schafft ein einspuriger Tunnel pro Stunde – alles darüber bedeutet Stau“, schildert Manfred Sampl, der schon seit einem Jahr gemeinsam mit weiteren Kolleginnen und Kollegen aus den Reihen der Kommunal- und Regionalpolitik in engem Kontakt und im Austausch mit der Asfinag steht.

Arbeiten von 2027 bis 2033

Beginnend mit 2027 bis hinein ins Jahr 2033 nimmt die Asfinag dieses Mammutprojekt in Angriff. Knapp 26 Tunnel-Kilometer werden in Summe saniert. Während der Bautätigkeiten werden sowohl der Tauern- als auch der Katschbergtunnel nur einspurig befahrbar sein. Unterbrochen sollen die Arbeiten nur im Juli und August werden, da sollen die Tunnel wie gewohnt befahrbar sein, „aber zur Hauptreisezeit staut es im Sommer sowieso“, erinnert Manfred Sampl. Er drängt darauf und hofft, dass 2027 erst im Oktober mit den Arbeiten begonnen wird, also nach der Hauptreisezeit.

Bei der Zufahrt zur A10 Tauernautobahn in St. Michael im Lungau. | Foto: pjw
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Elf Gemeinden betroffen

„Betroffen und somit direkt involviert sind elf Gemeinden – von Altenmarkt bis Gmünd“, erklärt Manfred Sampl gegenüber MeinBezirk. In den Projektgruppen vertreten seien außerdem relevante Einsatzorganisationen wie die Feuerwehr und jene, die die A10 nutzen, wie etwa das Rote Kreuz, das ja beispielsweise auch Transporte auf der A10 durchführt; weiters Verkehrsplaner, die Polizei in den betroffenen Bezirken und Ortschaften entlang der Autobahn; und auch Vertreter des Landes Salzburg, wie die Straßenmeistereien, die Bezirkshauptmannschaften und das Verkehrsressort vom Land.

Aus Tennengau-Situation gelernt

„Wir von den Gemeinden haben frühzeitig Gespräche eingefordert, die unter der Federführung der Asfinag abgestimmt regelmäßig stattfinden“, so Sampl, „wir haben aus der Tennengau-Situation heraus gelernt, wo es ja im Zuge der Tunnelkettensanierung in den letzten Jahren zum Teil zu großen Verkehrsproblemen gekommen war. So wird es bei uns hoffentlich nicht werden“, ist Manfred Sampl zuversichtlich.

Bürgermeister Manfred Sampl, der Präsident des Salzburger Gemeindevervandes, im Gespräch mit MeinBezirk Salzburg. | Foto: pjw
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Er führt weiter aus: „Unser Ziel ist es, die Fahrzeuge so lange wie möglich auf der Autobahn zu halten. Abfahrtssperren sind vor allem in Altenmarkt so gut wie unmöglich“, räumt er ein, „weil dort die große Abfahrt ins Ennstal stattfindet. Kommt es staubedingt dennoch zu Abfahrten, so ist die Intention, dass die Autos wieder so schnell wie möglich auf die Autobahn zurück gelenkt werden.“

Ziel: Fahrverbote über Pässe

„Was wir anstreben sind Lkw-Fahrverbote (über 7,5 Tonnen) über den Tauern und Katschberg. Darüber hinaus möchten wir ein Hängerfahrverbot (über 750 Kilogramm) und ein Fahrverbot für Wohnwägen über diese beiden Pässe“, fordert der Salzburger Gemeindeverbandspräsident, „wir sind diesbezüglich bereits in guter Abstimmung mit dem Land und den Bezirkshauptmannschaften; die Gemeinden gehen davon aus, dass diese Verbote am Ende auch ausgesprochen werden.“

Bei der Zufahrt zur A10 Tauernautobahn in St. Michael im Lungau. | Foto: pjw
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Abschleppdienste an den Tunneln

Manfred Sampl ergänzt: „Die Asfinag erweist sich als guter Partner. Wir haben diese ersucht, dass von Mai bis Oktober an den Reise-Wochenenden Abschleppdienste an den Tunnelportalen stationiert werden. Der Sinn dahinter: Bei einer Panne soll die Behinderung sofort beseitigt werden und somit ein daraus resultierender Stau möglichst kurz sein.“

Tunnel. (Symbolfoto) | Foto: pjw
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Und der Bürgermeister schildert weiter: „Ferner haben wir an die Asfinag die Bitte herangetragen, sie möge die Generalsanierungsmaßnahmen und die drohenden Staus frühzeitig dort, also in jenen Ländern ankündigen, wo die Autofahrer herkommen und so den Verkehr weiträumig lenken.“

Höf erhält dritte Auffahrtsspur

Zu einer Baustelle an der A10, die aber noch keine größere Behinderung für Autofahrer darstellen dürfte, wird es laut den Ausführungen von Bürgermeister Manfred Sampl schon ab März 2026 kommen. „Bei der Autobahnauffahrt Höf wird auf bestehendem Asfinag-Grund eine dritte Spur kommen“, freut sich Sampl. Bisher gibt es zwei: Eine normale Auffahrtsspur sowie eine Spur für Autos mit digitaler Jahresmautkarte.

Bei der Zufahrt zur A10 Tauernautobahn in St. Michael im Lungau. | Foto: pjw
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„Drittens kommt eine sogenannte Free-Flow-Spur ohne Schranken, aber mit Maut, dazu“, informiert Manfred Sampl, „für diese Spur kann man bereits im Vorfeld per App eine Buchung durchführen und sie steht natürlich auch den Lungauern zur Verfügung. Mit dieser zusätzlichen Spur wollen wir erreichen, dass es sich nicht zurück bis auf die B96 Murtal Straße staut. Sie bleibt dann übrigens dauerhaft, also auch nach der Baustelle, bestehen.“

Strom- und Datenleitung durch Tunnel

Ein Anliegen des Regionalverbandes sei es auch, dass die bevorstehende mehrjährige A10-Mega-Baustelle zu Verbesserungen für den Lungau im Allgemeinen führt. „Wir wollen nämlich begleitend dazu Sicherheit für die Lungauerinnen und Lungauer bei der Stromanbindung erreichen“, informiert Regionalverbandsobmann Manfred Sampl. „Derzeit gibt es eine Freileitung über den Tauern, das führt gelegentlich zu Schwierigkeiten bei Wind und Wetter. Daneben gibt es eine Anbindung des Lungaus über Kärnten“, erläutert er. „Wir stehen nun kurz vor der Entscheidung der Salzburg AG hinsichtlich einer leistungsstarken Strom- und Daten-Leitung, die durch den Tauerntunnel führt. Bis zum Jahresende soll ein Ja oder Nein kommen; wir von den Gemeinden sind zuversichtlich“, so Manfred Sampl.

Bürgermeister Manfred Sampl, der Präsident des Salzburger Gemeindevervandes, im Gespräch mit MeinBezirk Salzburg. | Foto: pjw
  • Bürgermeister Manfred Sampl, der Präsident des Salzburger Gemeindevervandes, im Gespräch mit MeinBezirk Salzburg.
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„Und natürlich haben wir nach 2033 wieder eine sanierte Autobahninfrastruktur auf Jahrzehnte, auf 20 bis 30 Jahre; und weniger Stau, weil die Hauptmautstelle verkehrsflüssiger sein wird“, sieht Manfred Sampl einen grundsätzlichen Vorteil für den Lungau.

B99 wird im Vorfeld „bearbeitet“

„Was wir von den Gemeinden in Zusammenarbeit mit dem Land im Vorfeld der A10-Mega-Baustelle verlässlich abarbeiten werden, sind alle jene sanierungsbedürftigen Straßenabschnitte entlang der Ausweichroute, die unbedingt notwendig sind“, erläutert Manfred Sampl abschließend. „Es handelt sich um dringende Sanierungsmaßnahmen am Landesstraßennetz. Bis Herbst 2027 werden notwendige Maßnahmen vorgezogen, weil es danach bis 2033 nicht mehr möglich sein wird, da es sonst ja auch zusätzlich noch auf unseren Landesstraßen zu Behinderungen kommen würde. Konkret geht es um notwendige Spurrillen-Beseitigung zwischen Untertauern und Tweng. Darüber hinaus werden Lawinengalerien in Schuss gebracht und einige Straßenteilstücke erneuert. Außerdem geht es noch um Linksabbieger-Spuren an Kreuzungen entlang der B99, die zusätzliche Sicherheit bringen sollen“, so Manfred Sampl abschließend.

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