Steirahexn & Koks-Buam
Mürztaler Gastronomie erobert Lignano (+ Video)

Manuela Wiedenhofer in ihrem - noch - verwaisten Stadl in St. Lorenzen | Foto: Tamara Himsl
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Die Steirahexn lassen den Hexnstadl seit 2018 am Golfplatz in St. Lorenzen kochen. Sei es tagsüber mit Hausmanns-Köstlichkeiten aus der Hexenküche oder abends bei Partys aller Art. Zur „Steirerhexe“ wurde Manuela Wiedenhofer schon vor vielen Jahren im Kärntner Freundeskreis.
Doch seit 2020 ticken die Uhren weltweit anders. Insgesamt musste der Stadl elf Monate geschlossen bleiben. Im Gespräch, für das die Hintertür des Stadls geöffnet wurde, wird die quirlige Oberhexe leise, wenn es um die Kraft und die Motivation geht, die wohl jeder Gastronom in dieser Zeit gebraucht hat, geht.

Aufgeben ist keine Option

„Irgendwann fällt man in ein Loch, beginnt alles zu hinterfragen, überlegt kurz, aufzugeben.“ Dennoch ist Aufgeben keine Option. „Wir haben so viel investiert – und da reden wir noch längst nicht vom Geld!“ Bei diesen Worten beginnen die blitzblauen Hexenaugen zu funkeln. Freunde, Stammgäste, alle warten auf das Wiederaufsperren und das Durchhaltevermögen ist eine der Eigenschaften, die Manu – wie die Steirerhexe von allen genannt wird – ausmachen. „Ohne Eigenmittel, die nun auch aufgebraucht sind, wäre diese Zeit nicht zu überleben gewesen“, erzählt Manu.

Wiedererkennungswert als Marketingstrategie

Freundschaft ist auch das, was die Hexe mit den „Koks-Buben“ verbindet. Gerhard Gruber und Werner Struntz fallen sofort auf. Langes dunkles Haar, weiße Hemden mit dem Koks-Schriftzug, der sofort ins Auge fällt und ein verschmitztes Grinsen. So kennt man die Beiden längst nicht mehr nur im Mürztal.
Silvester 2017/2018 war geschichtsträchtig. Gerhard Gruber mag keinen puren Sekt. Zum Anstoßen auf das neue Jahr brauchte es ein Beigetränk, dass die „grausliche Brause“ runterzuschlucken ist. „Das hat mich schon immer geärgert. Schließlich bestellt man sich zum Bier auch keinen Energiedrink dazu“, sagt Gerhard Gruber. Im Jänner 2018 war es dann soweit. Aus dem Geplänkel wurde Ernst und die beiden Männer, die eine jahrzehntelange Freundschaft verbindet, beschlossen, einen Sekt auf den Markt zu bringen, der mit sehr niedrigem Alkoholgehalt (6%), einer frechen Aufmachung mit großem Wiedererkennungswert und provokantem Namen zu dem Partygetränk schlechthin werden sollte. Die Idee zum Namen kam von einem – mittlerweile leider verstorbenen - gemeinsamen Freund, das Flaschendesign von Werner Struntz. „Wir sind seit der Geburt von Koks rund 250.000 km gefahren. Gekokst wird mittlerweile österreichweit, in der Schweiz, auf Mallorca und natürlich in Italien.“ Mit diesen Worten haben die „Koks-Buam“ die perfekte Überleitung zum nächsten Gesprächspunkt geschaffen: Koks-Stadl in Lignano.

Koks + Stadl = Steirischer Export nach Lignano

Wie so oft, stolpert man zufällig über die besten Ideen. Eine gute Bekannte, die in bester Lage in Lignano ein Lokal hatte, war in den gelockerten Monaten bei den Hexen in Lorenzen bei einer Geburtstagsparty. „Ihr Mann und sie sind schon etwas älter und dachten schon sehr präzise an den Ruhestand, wir kamen ins Gespräch und mir wurde das Lokal angeboten“, erzählt Manu vom Beginn der Gespräche. Da sich die Pandemie aber bereits schon an den Ersparnissen der Hexe gütlich getan hatte und der weitere Verlauf nicht absehbar war, war an eine Investition in dieser Größenordnung nicht zu denken. Einige Zeit später waren Gruber und Struntz zur Koks-Lieferung in Lignano. „Ein Arztbesuch stand an und wir erklärten uns spontan bereit, den Laden währenddessen zu beaufsichtigen. In fünf Stunden hatten wir den gewöhnlichen Tagesumsatz erreicht und stellten uns die alles entscheidende Frage: Warum übernehmen nicht wir das Lokal?“, erzählt Gerhard Gruber. Somit war die Entscheidung getroffen, das Lokal wird von Gruber und Struntz übernommen und zum Koks-Stadl in Lignano.

Zurück in Österreich wurde auf das gastronomische Know-How von Manuela Wiedenhofer zurückgegriffen und ein gutes Konzept erarbeitet. Begeisterung, gepaart mit Kreativität und der Liebe zur Gastronomie ließ das Projekt sehr schnell Realität werden. Mit Mario Kofler, der sich in der Partygastronomie mit SWIMBREAK®️ einen Namen gemacht hat, war auch für das Marketing der ideale Partner in Koks-Crime gefunden.

Eröffnung zu Pfingsten

So wird der Koks-Stadl direkt am Yachthafen in Lignano zu Pfingsten eröffnet. Um Gäste direkt aus Italien zu akquirieren bzw. auch als Shuttelservice wird ein Koks-Traktor, der mit seiner blau-weißen Aufmachung sofort ins Auge sticht, eingesetzt.
Die Gastro in Italien ist mit den Öffnungsschritten schon etwas weiter als die in Österreich und so werden sich am 21. Mai die Pforten für geladene Gäste öffnen. Der Event wird auf powerplayfm.com übertragen. Am 22. Mai gibt es bereits zum ersten Mal Live-Musik und 
am 23. Mai steht ein Frühschoppen am Programm. 

Der Koks-Stadl hat in Zukunft sieben Tage die Woche geöffnet. Bereits ab 9 Uhr gibt’s Frühstück, ab mittags dann Speisen laut Karte, die sehr an der im Mürztaler Hexenstadl angelehnt ist.
„Auch wenn wir mit ‚Koks‘ provozieren, Mottopartys mit Schnee und weißen Nasen und ähnliches planen, ist es uns jedoch sehr wichtig, dass unser Stadl drogenfrei ist und auch bleibt. Wer beim Konsum von Drogen bei uns erwischt wird, fliegt raus und hat auch Lokalverbot“, stellt Gerhard Gruber vehement klar.
An einer Kooperation mit der Hotellerie Vorort wird aktuell auch gerade gearbeitet, sodass im Sommer möglicherweise schon Packages angeboten werden können, die einen unvergesslichen Partyurlaub im nahe gelegenen Lignano ermöglichen.

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