Ultracycler Franz Preihs
Wo Gesundheit endet und Tortur beginnt (+ Video)
"Als ich das erste Mal Menschen am Heldenplatz vom Wien Marathon durchs Ziel habe laufen sehen, war ich fasziniert, dass Menschen so erschöpft sein können und gleichzeitig so glücklich", erklärt Franz Preihs seinen Zugang zum Ausdauer-Extremsport.
Das härteste Rennen der Welt
Der Mitterdorfer Ultracycler hat seitdem fünf Mal am "Race Across America" teilgenommen und zahlreiche Langstrecken-Radrennen auf der ganzen Welt bestritten. Teilweise sitzt er dabei bis zu 60 Stunden durchgehend auf seinem Sattel und spult dabei tausende Kilometer herunter. Mit einer Länge von etwa 5.000 Kilometern gilt das Race Across America als härtestes Radrennen der Welt. Oftmals wurden ihm dabei seine physischen und psychischen Grenzen aufgezeigt, doch ist es Preihs dennoch zweimal gelungen, das Rennen zu "finishen" und damit Teil eines elitären Kreises von Ultracyclern zu werden.
Wie gesund ist das?
Schlüsselbeinbruch, Schwellungen in Basketball-Größe, Entzündungen und Aufenthalte im Rollstuhl hat Preihs aufgrund seines Extremsports schon hinter sich. Auch wenn Radfahren im Normalfall zu den sanfteren Sportarten gehört, so kann das Ausmaß, in dem Preihs die Sache betreibt, wohl kaum noch gesundheitsförderlich sein ... oder? Diese Frage hat uns der Ultracycler im folgenden Video beantwortet.
Viel schlimmer als die körperlichen Strapazen beschreibt Preihs die psychischen Hürden, die man während eines 14-Tage-Rennens überwinden muss. "Man hat sehr viel Zeit nachzudenken", schmunzelt der Mitterdorfer.
Team an seiner Seite
Preihs wird in seinen Vorhaben seit vielen Jahren von Sportwissenschaftlern und einem medizinischen Team penibel auf jedes Rennen vorbereitet. Der Sportwissenschaftler Berny Schimpel passt jede der sieben Trainingseinheiten in der Woche auf den Regenerationsstatus von Preihs an und sieht die Gesundheit "seines" Athleten in keiner Weise in Gefahr. "Da Franz seinen Körper Schritt für Schritt auf dieses Level hingeführt hat, sind die Verschleißerscheinungen nicht schlimm. Sein Körper hat sich angepasst." Auf die Frage, ob die ganze Sache tatsächlich gesund ist, erklärt der Sportwissenschaftler diplomatisch: "Der Sport erhebt nicht den Anspruch gesundheitsfördernd zu sein. Wir trainieren so darauf hin, dass die massiven Belastungen während eines Rennens für Franz gesundheitsverträglich sind."
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