Bergwaldprojekt Schneealm
Almpflege mit einer Schar von "Stadterern"
Viel Mühe für die Kühe: Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer pflegen die Almweiden auf der Schneealm des Naturparks Mürzer Oberland und fördern damit auch die Biodiversität.
NEUBERG/MÜRZ. Noch bis 2. Juli haben wieder zwölf Freiwillige im Rahmen eines Bergwaldprojektes des Österreichischen Alpenvereins gemeinsam mit den Almbauern die Almweiden auf der Schneealm im Naturpark Mürzer Oberland gepflegt.
Für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung auf der Alm ist es wichtig, jährlich der Verbuschung durch Latschen entgegenzuwirken und dem für das Weidevieh giftigen Germer „auf den Stängel“ zu rücken. Die giftigen Germerpflanzen werden möglichst nahe am Boden gekappt um eine weitere Aussamung zu verhindern.
Weiters sind die weiten Latschenfelder weder beim Wandern noch bei den Kühen sehr beliebt und somit werden in tüchtiger Arbeit kleine oder vertrocknete Latschen geschwendet, Begrenzungschnitte an großen Latschen durchgeführt und das Schnittgut von der Weide entfernt.
Almpflege ist unentbehrlich
"Ohne die vielen tatkräftigen Hände würden die Weiden schnell verbuscht, vom Germer
überwuchert und die alpine Artenvielfalt verdrängt. Mit den Maßnahmen zur Sanierung von Weideflächen wird nicht nur Futterfläche für Kühe und Pferde wiedergewonnen, sondern gleichzeitig auch die Biodiversität gefördert und die Kulturlandschaft erhalten, um ein sinnvolles Nebeneinander von Almwirtschaft, Mensch und Natur zu ermöglichen", erklärte Naturpark-Geschäftsführer Andreas Steininger.
Und so im Vorbeigehen werden bei Bedarf Wegsanierungen und Besucherlenkungsmaßnahmen ebenfalls erledigt
.
Neben der wichtigen Arbeit zur Unterstützung der Almbauern ist es aber auch ein weiteres Ziel des Projektes, den Teilnehmer:innen gleichzeitig Verständnis für die ökologischen Zusammenhänge und die Bedeutung der Almwirtschaft und Almpflege zu vermitteln.
Die freiwilligen Helfer gehören zum "Stammpersonal"
Initiiert wurde das Projekt - das bereits seit 2018 durchgeführt wird - von Manfred Holzer, Geschäftsführer der Almgemeinschaft Schneealm, Andreas Steininger, Geschäftsführer des Naturpark Mürzer Oberland und dem Österreichischen Alpenverein.
Tatkräftig unterstützt und fachlich begleitet werden die Freiwilligen von den Almbauern, und seitens des ÖAV-Bergwaldprojekts ehrenamtlich betreut von Susanne und Thomas Gahn. „Basislager“ für die fleißige Truppe, deren ältester Teilnehmer rüstige 74 Jahre zählt, ist in dieser Woche die Michlbauerhütte auf der Schneealm.
Wissenswertes zur Weißen Germer
Der Weiße Germer wird als wahrscheinlichste Ursache für den Tod Alexander des Großen vermutet. Der Weiße Germer wurde von den Griechen als pflanzliches Mittel zur Herbeiführung von Erbrechen fermentiert. Dies könnte erklären, warum es zwölf Tage dauerte, bis er starb.
Das erfahrene Großvieh rührt diese sehr stark giftige Pflanzenart nicht an, doch gehen an ihr immer wieder Kälber, Schafe und Ziegen zugrunde.
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