Langenwang
Der letzte Vollerwerbsbauernhof im Traibachgraben

Führen den letzten Vollerwerbsbauernhof im Traibachgraben in Langenwang: Andrea Faist mit ihren Kindern und Schwiegersöhnen.  | Foto: Polansky
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Der Almbauer ist der letzte Vollerwerbsbauer im Traibachgraben. Andrea Faist führt den Betrieb gemeinsam mit ihren Kindern. Seit kurzem gibt es für Mountainbiker ein "Rast-Platzl". 

Ganze neun Kilometer sind es noch von der L130 in der Schwöbing bis ans Ende des Traibachgrabens auf 1.230 Meter Seehöhe – dorthin, wo Andrea Faist vulgo Almbauer den letzten Bauernhof in diesem Graben im Vollerwerb bewirtschaftet. Aber nicht nur das, auch eine Jausenstation führt die Familie. Für Radfahrer und Wanderer hat die Almbäuerin ein "Rast-Platzl" eingerichtet. Nach dem schweren Schicksalsschlag der Familie durch den Tod ihres Ehemannes Peter Faist vor einem Jahr, helfen die fünf Kinder Angelika, Silvia, Petra, Martin und Stefan sowie die ganze Familie und Freunde bei der vielen Arbeit mit.

Die Jausenstation

Vom Almbauer bis zur Langenwanger Ortsmitte sind es 16 Kilometer. Familie Faist führt den letzten Vollerwerbsbauernhof im Traibachgraben – vor 100 Jahren gab es noch 22 Bauernhöfe, die im Vollerwerb bewirtschaftet wurden. Neben der Bewirtschaftung von 66 Hektar Wald und 15 Hektar landwirtschaftlichen Flächen vermarktet die Familie auch das Styria Beef am Hof. Am Biobauernhof leben neben zehn Kühen und Nachzucht auch Hühner und Schweine. "Wurst, Fleisch, Aufstriche – alles selbstgemacht – wird dann bei uns in der Jausenstation serviert", sagt Andrea Faist. Geöffnet ist Freitag bis Sonntag und an Feiertagen sowie gegen Voranmeldung. "Meine Spezialität ist das Ofenbratl aus dem Holzofen", verrät die 47-Jährige. 

Vierte Generation

"Nach unserem schweren Schicksalsschlag versuchen wir den Betrieb aufrechtzuerhalten. Dank vieler helfender Hände gelingt das bis jetzt gut", sagt Faist. Die beiden jüngsten der fünf Kinder, die Zwillinge Martin und Stefan, möchten den Betrieb einmal übernehmen. "Sie beginnen jetzt mit der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Hafendorf und sind sehr geschickt, können mit allen Maschinen am Hof umgehen", erzählt Faist, die vor ein paar Monaten Oma geworden ist. Damit würde der Bauernhof dann bereits in vierter Generation weitergeführt. 

Mountainbiker-Rast

Am Hof der Familie führt auch eine Mountainbike-Strecke mit mehreren Rundfahrmöglichkeiten wie z.B. weiter auf die Rattener Alm und Pretul vorbei. "Da wir ja unter der Woche nicht mehr offen haben, habe ich mir gedacht es wäre doch nett, ein "Rast-Platzl" einzurichten, wo sich Radfahrer oder Wanderer Getränke nehmen können", sagt Faist. Das "Rast-Platzl" mit Tisch und Bänken und gekühlten Getränken befindet sich etwa 200 Meter vom Bauernhof entfernt. "Bis jetzt hat das gut funktioniert. Alle haben ihre Getränke bezahlt", freut sich Faist.  

Kein Empfang

Die Herausforderungen in so einem abgelegenen Gebiet? "Es gibt keine, außer vielleicht den Handyempfang. Und auch ein Einkauf muss wohl durchdacht sein. Ich kann nicht schnell was holen fahren – das nächste Geschäft ist zu weit weg. Aber wenn etwas aus ist, dann ist es eben so", sagt Faist. Keinen Empfang zu haben ist hier oben auf 1.230 Meter Seehöhe am Ende des Traibachgrabens aber gar nicht so schlecht in der heutigen Zeit. So hat man mehr Zeit die schöne Gegend zu genießen.

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