Erdbeben im "Grenzgebiet"
Mehr als 3.000 Meldungen aus der Bevölkerung

Viele Steirerinnen und Steirer sahen nach dem Erdbeben deutlich erkennbare Risse in den Wänden – so auch Cathrin Huber aus Spital am Semmering. | Foto: Huber
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  • Viele Steirerinnen und Steirer sahen nach dem Erdbeben deutlich erkennbare Risse in den Wänden – so auch Cathrin Huber aus Spital am Semmering.
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In den frühen Morgenstunden des 1. Februar ereignete sich südwestlich von Gloggnitz (NÖ) ein Erdbeben mit einer Magnitude von 4,5. Das Beben war nicht nur um Raum Gloggnitz und Mürzzuschlag stark spürbar. Mehr als 3.000 Meldungen gingen beim Erdbebendienst der GeoSphere Austria ein.

MÜRZTAL. In den frühen Morgenstunden am 1. Februar ereignete sich um 2.59 Uhr südwestlich von Gloggnitz (Niederösterreich) ein Erdbeben mit einer Magnitude von 4,5 (eine Maßeinheit bei einem Erdbeben; es heißt, ab 5 wird es gefährlich). Das Erdbeben war im Bereich des Epizentrums stark zu spüren. Auch im oberen Mürztal war das Erdbeben spürbar, von Schäden wird berichtet. Das Beben ereignete sich in nur fünf Kilometern Tiefe.

Schäden im Haus

"Ich bin sofort wach geworden, meine Katzen sind aus dem Zimmer gerannt. Im Vorraum bei uns im Haus ist auf einer Länge von zwei Metern der ganze Putz aufgeplatzt, in der Küche ist ein großer Sprung zu sehen", sagt Cathrin Huber aus Spital am Semmering. Etliche Haushalte dürften das Beben also gespürt haben. Erdbeben sind in der Steiermark keine Seltenheit, vor allem nicht in dieser Region. Bis zu sieben Beben pro Jahr "erschüttern" die Grüne Mark, so GeoSphere Austria.

Weitere Schäden bei Cathrin Huber in Spital am Semmering. | Foto: Jelinek
  • Weitere Schäden bei Cathrin Huber in Spital am Semmering.
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Das Epizentrum

Bei GeoSphere Austria sind in den letzten 24 Stunden mehr als 3.000 Meldungen über das Erdbeben eingegangen. Die Meldungen kommen vorwiegend aus dem niederösterreichisch-steirischen "Grenzgebiet", aber auch aus Wien, Niederösterreich, Steiermark und Burgenland. "Gemeldet wurden kleinere Schäden wie Sprünge in Wänden oder Türrahmen, oder abgefallener Verputz", erzählt Seismologin Fee-Alexandra Rodler von GeoSphere Austria.

Erdbeben im niederösterreichisch-steirischen "Grenzgebiet" sind keine Seltenheit. Global gesehen war es ein leichtes, für die Region aber eines der stärksten Erdbeben der letzten Zeit.  "Alle fünf Jahre muss man in diesem Bereich mit einem Beben dieser Stärke rechnen", so Rodler. Das letzte vergleichbare Beben in dieser Region rund um Gloggnitz und Mürzzsuchlag war 2009 eines mit einer Magnitude von 4,3. Im Jahr 2021 gab es ein Erdbeben mit einer Stärke von 3,8 und 2023 eines mit 4,2.  

Melden kannst du deine Wahrnehmungen bei der Geosphere Austriaonline unter diesem Link!

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