Unser Mürzzuschlag
Im Gespräch mit Bürgermeister Karl Rudischer

- Karl Rudischer ist seit 18 Jahren Bürgermeister der Stadtgemeinde Mürzzuschlag.
- Foto: Hackl
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Ein Interview mit Mürzzuschlags Bürgermeister Karl Rudischer nach der Wiederwahl. Der 61-Jährige ist seit 18 Jahren Bürgermeister der Stadtgemeinde Mürzzuschlag.
- MeinBezirk: Was hat Sie motiviert, noch einmal für das Bürgermeisteramt zu kandidieren?
KARL RUDISCHER: Weil ich es, wenn ich jetzt ein wenig überheblich sein kann, schon so gut kann. Aufzuhören, Abschied nehmen, ist jetzt nicht unmittelbar meine Stärke. Es ist mir schon so vertraut, ich habe jetzt so viel Erfahrung. Und, das klingt auch so martialisch; weil ich die Leute mag. Es ist nicht immer lustig, es gibt auch schwierige Situationen.
- Wie sind die Sondierungsgespräche verlaufen?
Durchaus angenehm. Wir haben fünf Fraktionen im Gemeinderat und die fünf Vertreterinnen und Vertreter sind dieselben wie vor fünf Jahren. Ich habe mit allen Gespräche geführt. Wir haben leider ein Mandat und damit die Absolute verloren, das war in der vorletzten Periode auch so. Wir haben ein enges Verhältnis mit der KPÖ, haben aber kein Schriftstück, keine Koalitionsvereinbarung. Das halte ich im Gemeindebereich für schwierig. Was soll denn da drinnen stehen.

- Mürzzuschlags Bürgermeister Karl Rudischer im Gespräch mit MeinBezirk-Redakteurin Angelina Koidl.
- Foto: Hackl
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Wir haben uns einfach an einen Tisch gesetzt und besprochen, wie wir tun. Wir haben gesagt, wir treffen uns vor Gemeinderatssitzungen, wenn es Punkte gibt, die etwas happiger sind, und sprechen uns ab. Und wenn sie einmal nicht mitstimmen, stimmen sie halt nicht mit. Das ist jetzt nicht so, dass immer, wenn wir aufzeigen, sie auch aufzeigen, sondern, aufs Parlament übertragen, würde man vielleicht sagen, es ist das Spiel der freien Kräfte.
- Welche großen Projekte stehen in den nächsten Jahren an?
Das neue Rüsthaus für die Feuerwehr zum Beispiel. Da haben wir auch eine Finanzierungszusage vom Land mit 50 Prozent. Ansonsten ist jetzt eher das Erhalten der Infrastruktur angesagt. Die Schulen haben wir in den vergangenen Jahren, Stichwort Bruck, recht gut in Schuss gebracht – inklusive Musikschule. Gott sei Dank haben wir sonst keine größeren Investitionen, die anstehen. Das größere Projekt ist die Budgetkonsolidierung, wie es so schön heißt.
- Konkrete Einsparungspläne?
Ein heikler Punkt. Da gibt es kein fertiges Konzept dafür. Zum Beispiel aber, was das Schwimmbad betrifft, ob man vielleicht die Betriebszeiten ein wenig zurücknimmt. Wir haben von 9 bis 21 Uhr, zwölf Stunden, offen. Es müssen immer zwei Leute anwesend sein, aus rechtlichen Gründen. Da braucht man schon einen ganz schönen Personalpool, für zwölf Stunden, sechs Tage die Woche, am Montag ist geschlossen.

- Das Vivax in Mürzzuschlag: Vorstellbar wäre laut Bgm. Karl Rudischer, die Öffnungszeiten anzupassen, um Kosten sparen zu können.
- Foto: Baumann
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Parkgebühren sind, glaube ich, auch etwas, was alle verstehen. Der öffentliche Raum ist nicht größer. Fürs Parken könnte man ruhig ein wenig mehr verrechnen, da sind wir bescheiden. Oder aber auch bei Mieten für öffentliche Infrastruktur zum Beispiel wie für den Stadtsaal. Auch Förderungen könnte man reduzieren.
- Stärken, Schwächen der Stadt?
Momentan ist es zwar wieder ein wenig schwierig, aber unsere Betriebe sind top aufgestellt, darunter Weltmarktführer. Aber beispielsweise halt mit 500 Leuten, wo es früher einmal 2.500 Leute waren. Es ist schon eine Struktur entstanden, jedoch auf einem anderen Niveau. Der Rückgang der Arbeitsplätze in den vergangenen 40 Jahren ist immer noch spürbar. Wir haben deswegen einen hohen Anteil älterer Menschen.

- Gute Infrastruktur: Das LKH Hochsteiermark, dahinter das Landespflegezentrum, das Herta Reich Gymnasium sowie die HAK Mürzzuschlag (links im Bild).
- Foto: Kages
- hochgeladen von Angelina Koidl
Auch die Konkurrenz der Großstädte ist ein Thema, wie auch die Veränderungen im Handel. Für Mürzzuschlag ist ein Nachteil, dass wir nicht so groß sind, was wiederum auch ein Vorteil ist. Durch die Tallage sind wir eingeengt, andererseits sind wir nicht so zersiedelt. Vorteil ist, wir haben alle Dinge des täglichen Bedarfs und damit mehr Lebensqualität, als würde man draußen im nur Grünen leben.
Wordrap
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Dabei kann ich entspannen...
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Mein Lieblingsplatz in der Stadt...
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Zum Frühstück gibt es...
...schwarzen Kaffee und ein Müsli
Diese drei Eigenschaften schätze ich...
...Humor, Ehrlichkeit, Konstruktivität
Weitere Infos zu den unterstützenden Betrieben:
Brandecker Folientechnik
Raiffeisenbank Mürztal
Mürzzuschlag Agentur
Bäckerei Köck






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