Erstmalig in der Steiermark
ÖGK setzt Gesundheitszentrum in Kindberg um

Projektvorstellung in Kindberg: Josef Harb (ÖGK Steiermark), Bgm. Christian Sander und SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz. | Foto: Hackl
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Die scheinbar "ewig währende" Suche nach Kassenärztinnen und -ärzten in Kindberg scheint ein Ende zu finden: Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) setzt ein Gesundheitszentrum selbst um.

KINDBERG/STEIERMARK. Aktuell sind für Kindberg fünf Planstellen für Allgemeinmedizin ausgewiesen, von denen zwei trotz intensiver Suche und wiederholten Ausschreibungen, unbesetzt sind. Um die Gesundheitsversorgung in der Region Kindberg dennoch sicherzustellen, wird von der ÖGK gemeinsam mit dem Land Steiermark ein Gesundheitszentrum umgesetzt.

Josef Harb, Vorsitzender des ÖGK-Landesstellenausschusses: "Der Unterschied zu einem herkömmlichen Gesundheitszentrum ist, dass hier in Kindberg die Ärzte bei der ÖGK angestellt sind, dadurch sind auch Teilzeitlösungen möglich. Vorrangiges Ziel ist jedoch, möglichst schnell eine Vollzeitkraft zu finden, die die Leitungsfunktion übernehmen kann. Das Team kann dann gerne auch mit Teilzeitkräften ergänzt werden. In Summe werden zwei Vollzeitkräfte benötigt."

Pressegespräch im Kindberger Volkshaus: Für die ÖGK ist es das erste Gesundheitszentrum, welches sie selbst betreibt. | Foto: Hackl
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Der Kindberger Bürgermeister Christian Sander unterstreicht den Appell: "Wir haben bisher schon mit sehr viel persönlichen Engagement nach Ärzten gesucht, die sich in Kindberg niederlassen könnten. Vielleicht ergibt sich durch die neue Konstellation mit der ÖGK schneller die Möglichkeit, ein Gesundheitszentrum umzusetzen. Interessierte können sich gerne direkt bei mir oder bei der ÖGK melden."

Synergien mit ÖGK-Ambulatorium

Da die ÖGK in Kindberg bereits ein physikalisches Ambulatorium am Vösendorfplatz betreibt, könnten sich mit dem neuen Gesundheitszentrum Synergien ergeben. "Es ist für uns sehr interessant, sich in den frei stehende Räumlichkeiten des Ambulatoriums anzusiedeln, dadurch könnte man auch Einrichtungen und auch Personal gemeinsam nutzen", so Josef Harb. In der Endausbaustufe in einem Gesundheitszentrum könnten zwischen 13 und 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Ärztinnen und Ärzte, medizinisches Fachpersonal und Verwaltungspersonal) tätig sein. "Wobei wir von maximal drei Allgemeinmedizinern ausgehen. Weitere Fachrichtungen sind aus rechtlichen Gründen nicht möglich, ausgenommen Kinderarzt", so Harb.

Die ÖGK betreibt bereits ein Ambulatorium in Kindberg, jetzt folgt auch ein Gesundheitszentrum. | Foto: Hackl
  • Die ÖGK betreibt bereits ein Ambulatorium in Kindberg, jetzt folgt auch ein Gesundheitszentrum.
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Der Zeitrahmen für die Umsetzung ist noch nicht ganz klar: "Zwei Jahre sind deutlich zu lange. Sollte das Gesundheitszentrum nicht in einem Jahr umgesetzt sein, so müssen wir das Pilotprojekt als gescheitert betrachtet", so Harb. Schneller soll es mit der Fixierung der Örtlichkeit gehen, das sollte in den nächsten Wochen unter Dach und Fach sein. 

Bis zu 60 Gesundheitszentren

Beim Pressegespräch im Volkshaus Kindberg war auch SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz mit dabei. "Die Steiermark ist Vorreiter bei der Umsetzung von Primärversorgungszentren. Mittlerweile gibt es 14 Zentren, Ziel sind 30." Wobei Harb noch einen Schritt weitergeht: "Endausbaustufe wären 50 bis 60 Gesundheitszentren in der Steiermark, besetzt mit jeweils drei Ärzten; das würde die Gesundheitsversorgung auf eine neue Ebene heben."

Erfreulich für Bgm. Christian Sander, dass sich ÖGK und das Land Steiermark die Kosten für die Umsetzung des Gesundheitszentrums teilen. Wobei Josef Harb klargestellt haben möchte, dass ein von der ÖGK betriebenes Gesundheitszentrum nicht zum Regelfall wird. "Wir halten schon ganz klar an unserer Struktur fest: Vorrang hat der Bereich der niedergelassenen Kassenärzte, dann folgen Gesundheits- oder Primärversorgungszentren. Erst wenn alle Stricke reißen, werden wir selbst initiativ."

Hannes Schwarz ergänzt dazu: "Primärversorgungszentren sind auch seitens der Ärzteschaft sehr gut angeschrieben und hoch im Kurs. Es kann aber durchaus vorkommen, dass es auch institutionelle Träger gibt, wie zum Beispiel in Admont, dort ist das Benediktinerstift die Trägerinstitution."

Bürgermeister Christian Sander abschließend: "Noch einmal mein Aufruf an interessierte Ärztinnen und Ärzte. Kommt nach Kindberg, wir sind eine lebens- und liebenswerte Stadt."

Weitere Infos zu den steirischen Gesundheitszentren gibt es hier

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