Fleischfrei-Blog
Die Isolation lässt mich vom Schnitzerl träumen

Seit meinem Selbstversuch habe ich immer frisches Gemüse und Obst zuhause. Das hätte es früher nicht so häufig gegeben.  | Foto: Hofbauer
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  • Seit meinem Selbstversuch habe ich immer frisches Gemüse und Obst zuhause. Das hätte es früher nicht so häufig gegeben.
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Laut einer Studie der Umweltorganisation Global 2000 verursacht unsere Ernährung in Österreich mehr Treibhausgasemissionen als unser PKW-Verkehr. Bisher habe auch ich einen großen Beitrag dazu geleistet, da bei mir beinahe jeden Tag Fleisch auf den Teller kam. Bis Ostern ist Fleisch tabu! Ich möchte die Fastenzeit sowie den WOCHE-Jahresschwerpunkt "Unsere Erde" dazu nutzen, um die vegetarische Küche für mich zu entdecken, gesünder und fitter zu werden und meinen ökologischen Fußabdruck zu verringern.

Über ein Monat fleischfrei

Auch wenn sich die Themen in den letzten Wochen überschlagen haben und es viel viel Berichtenswerteres gibt als mein Selbstversuch, möchte ich euch dennoch am Laufenden halten. Und ja, ich ernähre mich immer noch vegetarisch, auch in Zeiten der Isolation. Seit 26. Februar, also bereits über ein Monat, kommt bei mir kein Fleisch mehr auf den Teller. Mindestens bis zur Osterjause soll das auch so bleiben, auch wenn mir "Schnitzerl" und "Bachkhenderl" immer mal wieder im Traum unterkommen.

Was hat sich durch die Ernährungsumstellung verändert? Nach einem erfreulichen Gewichtsverlust zu Beginn, stagniert dieses nun seit geraumer Zeit. Neben Obst und Gemüse nehme ich nämlich auch viele Kohlenhydrate in Form von Reis, Nudeln und Kartoffeln zu mir, was dem Wunsch ein paar Kilos zu verlieren eher unzuträglich ist. Dahingehend muss ich mir etwas einfallen lassen und mein vegetarisches Repertoire dringend erweitern. Dennoch fühle ich mich fit und habe keine Mangelerscheinungen. Die vielen Vitamine halten mich in Zeiten von Corona bislang fit und resistent. Hoffentlich bleibt das auch so. 

Die Umwelt dankt es mir

Seit den Ausgangsbeschränkungen hat sich wahrscheinlich nicht nur meiner, sondern der ökologische Fußabdruck der gesamten Bevölkerung verändert. Speziell in meinem Fall steht das Auto seit über zwei Wochen vor der Türe, beim Einkauf wird bewusst regional gedacht und insgesamt wurde mein Konsumverhalten auf ein Minimum zurückgefahren. Somit komme ich auf einen Fußabdruck von 3,67 globale Hektar*. Der durchschnittliche Österreicher liegt übrigens bei 5,31. Vor einem Monat hätten Menschen mit meinem Konsumverhalten drei Erden benötigt, heute sind es nur noch zwei. Auch wenn das Ziel noch lange nicht erreicht ist, macht es mich dennoch stolz, dass man sein Verhalten in relativ kurzer Zeit massiv ändern kann, und dass die Auswirkungen auf "Unsere Erde" so drastisch sichtbar sind. 

*Ein globaler Hektar entspricht einem Hektar mit weltweit durchschnittlicher biologischer Produktivität.

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Die erste Woche überlebt

Nachdem ich am Faschingsdienstag noch ein letztes Mal Schnitzelparade gefeiert habe, hieß es ab Mittwoch "Hallo Vegetarismus". Über eine Woche verzichte ich mittlerweile auf Fleisch und Fisch und ich muss sagen, es geht mir gut. Ich fühle mich sogar etwas fitter und bilde mir zumindest ein mehr Energie zu haben. Zudem habe ich bereits zweieinhalb Kilo verloren, ohne dabei zu hungern. Zugegeben bewege ich mich allerdings auch mehr als vor der Fastenzeit. Danke in diesem Zusammenhang auch an Jamie Oliver und seinem "genial gesunden" Kochbuch. 

Fleisch ist allgegenwärtig: Im Supermarkt bieten sie es mir sogar gratis an.  | Foto: Hofbauer
  • Fleisch ist allgegenwärtig: Im Supermarkt bieten sie es mir sogar gratis an.
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Veränderung bei den Blutwerten?

Bevor ich das Projekt "Vegetarier" gestartet habe, habe ich mich auch einer Gesundenuntersuchung unterzogen und meine Blutwerte checken lassen. Siehe da, ich bin kerngesund. Alle Werte, vom Blutzucker übers Cholesterin bis hin zu den Trigylceriden passen laut meiner Hausärtzin, und das obwohl bei mir tagtäglich Fleisch auf den Teller kam. Ich bin schon gespannt, wie bzw. ob sich die Werte im Laufe der kommenden Wochen verändern. 

Veränderung des ökologischen Fußabdrucks!

Was sich allerdings bereits innerhalb einer Woche verändert hat, ist mein ökologischer Fußabdruck. Nur durch das Weglassen von Fleisch und Fisch, hat sich mein Fußabdruck bereits um 20 Prozent verringert. Dennoch bräuchten wir immer noch über drei Planeten, wenn alle Erdenbürger mein Lebensverhalten in puncto Ernährung, Mobilität, Wohnen und Konsum an den Tag legen würden. Jetzt heißt es für mich noch an weiteren Stellschrauben zu drehen, um den Wert weiter zu senken. 

Hier geht's zur Berechnung ihres persönlichen ökologischen Fußabdrucks!

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