Die Aumühl in Buchform
Wirtschaftsgeschichte des Kindberger Rohrwerks
Am Samstag, 11. Juni, präsentiert der Kindberger Autor Rudolf Schlaipfer um 18 Uhr im Volkshaus Kindberg die Neuauflage seines Aumühl-Buches. Ergänzt wurde die Neuauflage um die wirtschaftliche Entwicklung des Rohrwerks Voestalpine Tubulars in den vergangenen 30 Jahren.
KINDBERG. Vor mehr als 30 Jahren, im Jahr 1991, hat Rudolf Schlaipfer sein Buch "Die Aumühl – Geschichte und Geschichten eines obersteirischen Industriestandortes und seiner Bevölkerung" herausgegeben. Jetzt präsentiert Rudolf Schlaipfer einen Ergänzungsband zum Aumühl-Buch, in dem auch noch der ursprüngliche Buchband integriert ist.
"Arbeiterbetriebsrat und Geschäftsführung der Voestalpine Tubulars sind an mich herangetreten, ob sich das alte Aumühl-Buch, das bald nach Erscheinung vergriffen war; nicht wieder neu auflegen lassen würde. Schnell aber war die Idee geboren, das Buch mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Rohrwerks zu ergänzen", erklärt Rudi Schlaipfer.
Ist der erste Teil eine sozialhistorische Studie des Kindberger Ortsteiles Aumühl, so befasst sich Teil zwei überwiegend mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Rohrwerks anhand von Zeitungsberichten aus den vergangenen 30 Jahren. "Mit diesen Zeitungsberichten von Kleine Zeitung, Obersteirer, Woche und Neuer Zeit ließen sich Höhen und Tiefen des Konzerns bestens dokumentieren", erzählt Autor Rudolf Schlaipfer, der seit 2014 selbst ein stolzer "Voestler" ist.
"Ein historisches Dokument für die Ewigkeit"
Für die 1. Vizebürgermeisterin Christine Seitinger (SPÖ) ist das Buch ein wichtiger Mosaikstein zur Geschichte der Region. "Liest man im Buch, so spürt man, wie bemerkenswert zur damaligen das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Solidarität unter der Aumühlner Bevölkerung war."
"Eine kleine Welt, die für das Ganze steht:
Ein Biotop, in dem die große Welt ihre Probe hält."
Historiker Werner Anzenberger über den Ortsteil Aumühl
Ähnlich sieht es auch der 2. Vizebürgermeister Josef Grätzhofer (ÖVP): "Ein wertvolles Stück Zeitgeschichte und auch ein wichtiges Dokument für und über die Voestalpine in Kindberg."
Der steirische Historiker Werner Anzenberger anerkennt das Aumühl-Buch als seriöses, lokalhistorisches Wissenschaftsdokument: "Eine kleine Welt, die für das Ganze steht: Ein Biotop, in dem die große Welt ihre Probe hält."
3.400 Arbeitsstunden
Rudi Schlaipfer hat rund 3.000 Arbeitsstunden ins alte Buch gesteckt – gespickt mit vielen Zeitzeugen-Interviews und rund 400 Stunden in den 180 Seiten umfassenden Ergänzungsteil – zumeist Recherchearbeit in Medienarchiven. In Summe ergeben die 3.400 Arbeitsstunden mehr als 88 Arbeitswochen, also vollgesteckte zwei Arbeitsjahre, die der Autor in seiner Freizeit ins Buch investiert hat.
Dreimal geschrieben
"Das erste Buch wurde tatsächlich drei Mal geschrieben. Zuerst habe ich es handschriftlich verfasst, dann das Buch in ein Diktiergerät gesprochen, meine Schwägerin hat es auf einer elektrischen Schreibmaschine abgetippt und dann hat man mich in der Druckerei nach der digitalen Fassung gefragt. Letztendlich musste die Abschrift nochmals in einen Computer getippt werden – um 1990 herum absolut keine Selbstverständlichkeit erzählt Rudolf Schlaipfer schmunzelnd.
Buch zur Wasserstraße
Für die Pension hat sich der überaus historisch bewanderte Rudolf Schlaipfer etwas Besonderes aufgehoben. "Ich habe einst begonnen, für den Verein Steirischen Wasserstraße eine Dokumentation zum Thema Wasser in der Region Mürztal-Mariazellerland zu verfassen, das sind immerhin 500 Seiten. Den Verein gibt es in dieser Form zwar nicht mehr, aber die historische Entwicklung rund um die Wasserwirtschaft wäre ja zeitlos", verrät der Buchautor.
Zum Aumühl-Buch
Das Aumühl-Buch gibt es in einer Auflage von 1.000 Stück und kann bei der Buchpräsentation am Samstag sowie in weiterer Folge bei der Traffik Rumpler in Kindberg sowie beim Autor selbst erworben werden (Kontakt: rschlaipfer@gmx.net).
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