FC Kindberg/Mürzhofen
Spendabler Abschied vom alten Rasen
Das Kindberger Fußballstadion in Kindbergdörfl wird saniert. Für ein Jahr übersiedelt die Kampfmannschaft des FC Kindberg-Mürzhofen nach Wartberg.
KINDBERG-MÜRZHOFEN. 30 Jahre ist er alt, der Fußballplatz in Kindbergdörfl, auf dem die Einsermannschaft des FC Kindberg-Mürzhofen ihre Heimspiele in der Oberliga-Nord austrägt; vielleicht schon bald in der Landesliga, aber das will momentan in Kindberg keiner verschreien.
Nach dem letzten Heimspiel am Freitag, 31. Mai, gegen Obdach im Heimstadion (Anpfiff 18.30 Uhr) gibt es nicht nur eine Saisonabschlussfeier – eventuell Meisterfeier – mit Livemusik mit dem "Mir Söwa"-Duo Günther und Heimo Zebrakovsky ab 20.15 Uhr, sondern es ist auch ein Abschied vom Fußballrasen. – Das letzte Saisonspiel findet übrigens auswärts am Freitag, 7. Juni, gegen St. Peter/Kammersberg statt.
Bevor in der Woche darauf die Bagger auffahren, wird der Rasen "versteigert". Von Montag, 3. Juni, bis Donnerstag, 6. Juni, haben Fans und Freunde des Fußballklubs Kindberg-Mürzhofen in der Zeit zwischen 10 und 15 Uhr die einmalige Gelegenheit, sich einen oder gleich mehrere Laufmeter Fußballrasen für einen guten Zweck zu sichern: "Ab einer Spende von fünf Euro darf man einen Laufmeter Rasen mit nach Hause nehmen. Der Erlös dieser Aktion fließt zur Gänze in unseren Fußball-Nachwuchs", erklärt Obmann Franz Harrer. "Grob geschätzte 8.000 Quadratmeter Rasenfläche haben wir zu vergeben, da sollte für jeden was übrig bleiben", ergänzt Sektionsleiter Kurt Machhammer scherzhaft. Zur besseren Koordinierung ist eine Anmeldung bei Stefan Hochörtler, Rathaus Kindberg, Tel. 03865/2202-254 wünschenswert.
Nur mit Spielern aus der Region
Der Nachwuchs des FC Kindberg-Mürzhofen gliedert sich in acht Gruppen. "Rund 155 Jugendliche und Kinder sind bei uns aktiv und werden von 20 bis 25 Trainern betreut", so Kurt Machhammer. Der aktuelle Spitzenreiter der Oberliga-Nord bleibt auch künftig seiner Philosophie treu: "Sollten wir tatsächlich in die Landesliga aufsteigen, dann wird sich an unserer Ausrichtung nichts ändern. Wir setzen ganz stark auf unseren Nachwuchs und in den Kampfmannschaften kommen ausschließlich Spieler aus der Region oder Eigenbauspieler zum Einsatz", sagt Franz Harrer.
Instabiler Untergrund
Mit Anfang Juni wird der Fußballplatz umfassend saniert. "Die bestehende Anlage ist 30 Jahre alt, in letzter Zeit hat man bemerkt, dass der Untergrund absinkt. Bevor es ein Sportplatz wurde, ist auf diesem Areal ein Sägewerk gestanden. Mit der Zeit dürfte der Untergrund nachgegeben haben", erklärt Bürgermeister Christian Sander.
Die Stadtgemeinde Kindberg ist Eigentümer des Fußballstadions und investiert 450.000 Euro in eine Generalsanierung. "Rund 330.000 Euro sind für Unterbau, Drainage, neue Bewässerungsanlage und neuem Rasen vorgesehen. Mit dem Rest werden Adaptierungsarbeiten wie neues Geländer, neue Netze und vielleicht noch eine neue Videowand umgesetzt", so Christian Sander, der ergänzt: "In den vergangenen Jahren haben wir den Sportplatz in Mürzhofen auf Vordermann gebracht, jetzt ist das Stadion in Kindbergdörfl an der Reihe. Leider können wir uns finanziell nicht weit aus dem Fenster lehnen, aber was gemacht werden muss, das werden wir auch umsetzen."
Heimspiele in Wartberg
Die Umbauzeit soll im April 2025 abgeschlossen sein. Die eigentliche Umbauphase beträgt zwar nur drei Monate, der Sportrasen aber braucht genügend Zeit, sich gut zu entwickeln. "Wir werden die Spiele der Herbstrunde sowie die ersten zwei bis drei Runden der Frühjahrsrunde in Wartberg austragen. Dort passt die Infrastruktur, die Sportanlage wäre auch für die Landesliga kommissioniert", sagt Franz Harrer.
Ein Ausweichen auf den Sportplatz Mürzhofen ist nicht möglich. "Wir würden dort maximal 70 bis 100 Zuschauer unterbringen. Die Anlage ist für Spiele der Einsermannschaft schlichtweg zu klein", so Kurt Machhammer.
Eines jedoch ist gewiss: Die Rückkehr ins Heimstadion im Frühjahr 2025 soll mit einem Paukenschlag erfolgen. "Ein Eröffnungsspiel gegen einen Bundesligisten wäre der Hammer. Schauen wir einmal, was machbar ist: Sturm oder GAK wäre ein Traum, wir würden aber auch Hartberg oder Kapfenberg nehmen", sagt Harrer schmunzelnd.
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