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Baureportage Fernwärme Kindberg
Das Rohrwerk als moderner ,Heizkessel‘

Das neue Biomasse-Heizwerk der  BWG Biomasse Fernwärme GmbH  im Ortsteil Kindbergdörfl ist seit Februar im Vollbetrieb. | Foto: BWG Biomasse
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  • Das neue Biomasse-Heizwerk der BWG Biomasse Fernwärme GmbH im Ortsteil Kindbergdörfl ist seit Februar im Vollbetrieb.
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Durch das neue Fernwärmeheizwerk der BWG Biomasse Fernwärme können in Kindberg ganze Stadtteile allein mit der Abwärme des Rohrwerks Voestalpine Tubulars mit Wärme versorgt werden.

KINDBERG. Im Vorjahr wurde mit dem Bau des Fernwärmeprojektes für die Stadt Kindberg mit den Projektpartnern Voestalpine Tubulars und BWG Biomasse Fernwärme GmbH begonnen. Am Freitag, 8. März, wird die Anlage auch offiziell eröffnet.

Durch das Projekt werden rund vier Mega-Watt (MW) Abwärme des Rohrwerks für die Stadtgemeinde genutzt und bis zu 3.400 Tonnen klimaschädliches CO2 eingespart. Der Bau der dafür benötigten neun Kilometer langen Fernwärmeleitung wird von der weststeirischen BWG Biomasse Fernwärme GmbH durchgeführt und soll heuer abgeschlossen werden.

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Und so funktioniert die Wärmeauskoppelung von der Voestalpine zum Heizwerk Kindberg: 350 Grad heißes Rauchgas vom Drehherdofen des Rohrwerks wird dazu verwendet, um Fernwärme zu produzieren. Nach der Fernwärmeauskoppelung beträgt die Abgastemperatur nur mehr 110 Grad. Die Fernwärmeauskoppelung führt direkt in zwei Pufferspeicher im neu errichteten Heizwerk.

Die Abwärme aus dem Rohrwerk der Voestalpine Tubulars dient als Energiequelle. | Foto: Voestalpine AG
  • Die Abwärme aus dem Rohrwerk der Voestalpine Tubulars dient als Energiequelle.
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Heizwerk im Vollbetrieb

Im ersten Bauabschnitt wurden die Verlegearbeiten auf dem Werksgelände der Voestalpine Tubulars durchgeführt. Im Zuge der Errichtung mussten die Werksgeleise zweimal gequert werden. Im Anschluss wurden die Leitungen vom Heizwerk aus Richtung Energiequelle verlegt. Hier musste die Semmering-Schnellstraße gequert werden. Inbetriebnahme der Fernwärmeauskoppelung und des Ölkessels war am 5. September 2023; mit der Inbetriebnahme des Biomassekessels am 19. Februar läuft die gesamte Anlage im Vollbetrieb.

Während der Produktionszeiten der Voestalpine kann der gesamte Wärmebedarf des Fernwärmenetzes über die Abwärme gedeckt werden. Bei Stillstand bzw. Revisionsarbeiten des Rohrwerks wird die Fernwärme über den 4MW Biomassekessel produziert.

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"Selbst bei Totalausfall von Voestalpine und Biomassekessel sind wir in der Lage, das Fernwärmenetz weiter zu versorgen, da in diesem Fall der Öl-Ausfallskessel anspringen wird, wobei dies ein sehr unwahrscheinliches Szenario ist", erklärt Jakob Edler, Geschäftsführer der BWG Biomasse Fernwärme.

Mittlerweile wird die Fernwärmeversorgung für das Ortsgebiet von Kindberg sukzessive erweitert. Im Zuge des Leitungsbaus wurden zahlreiche Objekte (55 Objekte) von Kindbergdörfl bis Kindberg erschlossen. Um die beiden Ortsteile zu verbinden, war es notwendig, die Mürz mittels einer Rohrbrücke zu überqueren.

Seit Mitte Februar ist das Heizwerk im Vollbetrieb, offizielle Eröffnung am 8. März. | Foto: BWG Biomasse
  • Seit Mitte Februar ist das Heizwerk im Vollbetrieb, offizielle Eröffnung am 8. März.
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Die Anlage im Detail:

In der Voestalpine Tubulars werden die Stahlwellenstücke im Drehherdofen auf 1.200 Grad erwärmt, um daraus nahtlose Hightech-Rohre zu machen. Mittels des Konzeptes der Abwärme-Spezialisten von Bioenergie können bis zu 4.000 kW Abwärme aus diesem Prozess ausgekoppelt werden: Vor dem Kamin wird ein Wärmetauscher mit 1.536 wasserführenden Rohren installiert und auch der Kamin des Drehherdofens wird durch einen Spezialkamin zur Wärmerückgewinnung ersetzt. Über eine Pumpstation wird die so gewonnene Wärme in das neue Fernwärmenetz eingespeist.

Technische Daten:

  • Biomassekessel: 4 MW
  • Ölkessel (Ausfallreserve): 6 MW
  • 2 Pufferspeicher: à 220 Kubikmeter
  • PV-Anlage: 150 kWp (Überschusseinspeisung)
  • Abwärmeauskoppelung Voestalpine Tubulars mit 4MW

Die beteiligten Unternehmen

Ein Querschnitt über die am Bau am Fernwärmeausbau in Kindberg beteiligten Firmen:

* BWG Biomasse Fernwärme(Köflach): Planer, Errichter, Finanzierer und Betreiber

* isoplus Fernwärmetechnik (Hohenberg): Lieferung Kunststoffmantelrohr (12.300 m Rohr), 814 Formteile und Zubehör, Netzüberwachung

* ISOPRO (Knittelfeld): Isolierung der Leitungen und des Pufferspeichers mit Wolle und Aluminiumblech-Ummantelung; Brandschutzarbeiten: Herstellung von Brandabschottungen bei Durchbrüchen

* Kontinentale (Graz, Kematen, Wels, Gerasdorf): Lieferung der Expansionsanlage

* KW Kältetechnik (Söding): Ausstattung aller Schaltwarten in den Heizkraftwerken mit einer entsprechenden effizienten Klimaanlage

* STHE Stefan Henninger Erdbau und Transport
(St. Barbara): Erdbauarbeiten, Errichtung einer Steinmauer

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