Bäckerei Rothwangl Krieglach
Fünfte Generation übernimmt Betrieb

Kathrina Prattes übernimmt die Bäckerei Rothwangl von ihrem Papa Michael und Mama Irmgard Rothwangl. | Foto: Kirk
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  • Kathrina Prattes übernimmt die Bäckerei Rothwangl von ihrem Papa Michael und Mama Irmgard Rothwangl.
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Mit 1. August übernimmt Kathrina Prattes die Bäckerei Rothwangl von ihrem Papa Michael. Die 40-Jährige will die alte Handwerkskunst bewahren, an den alten Traditionen festhalten, den Betrieb stabilisieren und die Qualität erhalten, wie sie sagt. Dass die 40-Jährige den elterlichen Betrieb einmal übernimmt, war eigentlich nicht geplant. 

KRIEGLACH. Die Geschichte der Bäckerei Rothwangl in Krieglach reicht über 100 Jahre zurück. Michael Rothwangl führt den Familienbetrieb bereits in vierter Generation. Mit Tochter Kathrina Prattes übernimmt mit 1. August 2024 seine Tochter das Familienunternehmen gemeinsam mit Bäcker Peter Peintinger und Mitarbeiterin Monika Pockreiter. Für den Generationenwechsel ist Prattes aufgrund von Pensionierungen noch auf der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Die Bäckerei ist bekannt für ihr Brot, das noch heute nach uralten Rezepten hergestellt wird.  | Foto: Kirk
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Zukunft war so nicht vorhersehbar

"Es war für mich schon eine Überraschung, dass meine Tochter den Betrieb übernehmen will. Ich freue mich", sagt Michael Rothwangl. Denn dass die 40-Jährige in die Fußstapfen ihrer Familie treten will, stand bis zu Ostern nicht fest – die Zukunft der Traditionsbäckerei war ungewiss. "Ich möchte das alte Handwerk erhalten und auch den Leuten hier dieses Angebot nicht nehmen", so Prattes.

Die Standbeine der Bäckerei

Denn immerhin seien es am Tag rund 500 Menschen, die mit Broten, Weckerl, Süßem oder Snacks der Bäckerei verköstigt werden. Denn nicht nur das Bäckerei-Geschäft samt Frühstücks-Möglichkeit zählt zum Familienunternehmen, sondern auch der Fahrverkauf und die Belieferung mehrerer gewerblicher Kundinnen und Kunden, kleine wie auch große Handelsketten. 

Der Fahrverkauf zählt ebenso zu den wirtschaftlichen Standbeinen der Bäckerei.  | Foto: Kirk
  • Der Fahrverkauf zählt ebenso zu den wirtschaftlichen Standbeinen der Bäckerei.
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Apropos Fahrverkauf: "Hier gehen drei unserer vier Fahrerinnen bzw. Fahrer bald in Pension. Ich suche dafür dringend Ersatz. Und auch Bäckerlehrlinge würden wir gerne aufnehmen. Seit Jahren meldet sich niemand für eine Lehrstelle", erzählt Prattes. Freie Stellen gibt es aber auch für den Verkauf und das Café.

Erfahrungen im Sozialbereich

Dass die 40-Jährige den elterlichen Betrieb einmal übernimmt, war nie ihr Plan. Kathrina Prattes arbeitete jahrelang im Sozialbereich und hat das in Graz auch studiert. Auch im Pflegemanagement war die Krieglacherin tätig. Vor allem die Zeit während Corona habe sie verändert, wie sie sagt. "Ich musste Triagieren, entscheiden über Leben und Tod. Das macht etwas mit einem", erzählt Prattes. 

Verschiedenste gefüllte Weckerl werden in der Bäckerei zum Verkauf angeboten.  | Foto: Kirk
  • Verschiedenste gefüllte Weckerl werden in der Bäckerei zum Verkauf angeboten.
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Zurück im Kinderzimmer

Als es Zuhause rund um die Pension ihres Papas immer ernster wurde, begann sie zu überlegen und fasste schlussendlich den Entschluss, nach über 20 Jahren, wieder den Weg in ihre Heimat einzuschlagen. "Ich habe mein Kinderzimmer ausgeräumt, das als Abstellraum gedient hat, bin damit auf den Bauhof gefahren und bin mit ein paar meiner Sachen aus meiner Grazer Wohnung hier eingezogen", so die 40-Jährige. 

Einschulung durch das Team

Schon seit einigen Wochen genießt Kathrina Prattes die Einschulung durch ihre Eltern, aber auch durch die langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bäckerei. Es werde schon eine Zeit dauern, bis sie sich halbwegs auskenne, wie sie sagt. Aber auch in Zukunft wollen ihre Eltern Irmgard und Michael Rothwangl ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen. "Bei Entscheidungen möchte ich mich heraushalten. Man kann Ratschläge geben, einmischen werde ich mich nicht", betont ihr Papa.

Bäcker Max Hofbauer bei der Arbeit in der Backstube.  | Foto: Kirk
  • Bäcker Max Hofbauer bei der Arbeit in der Backstube.
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Alte Rezepte, alte Maschinen

Wichtig ist der Nachfolgerin, den Betrieb unter den neuen Umständen zu stabilisieren und die Qualität zu erhalten. Und so kann die 40-Jährige gemeinsam mit ihrem Team auf uralte Familienrezepte setzen wie auch auf gute, alte Maschinen in der Backstube. "Wir kennen nicht nur unsere wenigen, alten Maschinen in- und auswendig, sondern auch jeden unserer Handgriffe in den Teams, die zum Teil schon mein Opa so installiert, später mein Papa adaptiert hat. Da kann man auch selbst noch etwas reparieren und braucht nicht gleich eine Technikerin bzw. einen Techniker." Eine der ältesten Maschinen im Betrieb ist übrigens eine Knödelbrotmaschine aus den 60-er Jahren.

Adaptierungsarbeiten

Und bevor Prattes mit ihrem Team so richtig durchstartet, steht noch der Betriebsurlaub an, der nicht wirklich ein Urlaub ist – von 29. Juli bis 18. August ist die Bäckerei Rothwangl geschlossen. Diese Zeit wird für Adaptierungsarbeiten genutzt. Die Wände erhalten einen neuen Anstrich, neue Kühlgeräte werden geliefert, in der Backstube kommen neue Fliesen an die Wand, neue Brotkörbe und Bleche wurden bestellt, die Messer werden geschliffen, die Waagen geeicht und auch die Lieferautos ser­vi­cie­rt.

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