Spar Markt
Nur gemeinsam können die Veitscher ihre Nahversorgung sichern
Groß war die Begeisterung vor knapp zwei Jahren, als die Nahversorgung mit dem Verein "Wir für unser Geschäft in Veitsch" gesichert werden konnte. Bei der damaligen Bausteinaktion beteiligten sich zahlreiche Bürger:innen finanziell am Erhalt. Mit 1. September 2020 konnte das Geschäft wieder eröffnet werden. Nun braucht es alle, damit ein langer Fortbestand auch gesichert ist.
ST. BARBARA-VEITSCH. Eineinhalb Jahre nach der Wiedereröffnung blicken die Betreiber des Spar Markts in Veitsch mit etwas Sorge in die Zukunft. Das Geschäft wird nicht so genutzt, dass eine wirtschaftliche Führung möglich ist. "Es wird schon gut angenommen, aber es fehlt immer noch ein 'Eitzerl'. Wir wollen keinen Gewinn machen, aber wir müssen es schaffen, dass am Ende des Monats die Null steht", erklärt St. Barbaras Bürgermeister Jochen Jance, der selbst als Privatperson im Verein "Wir für unser Geschäft in Veitsch" als Obmann-Stellvertreter tätig ist.
"Wir haften mit unserem Privatvermögen und können es uns mit dem jetzigen Umsatz nicht ewig leisten, den Betrieb zu finanzieren", so die acht Betreiber unisono. "Es ist schade, dass immer noch zu wenige Menschen wirklich im Ort ihre Einkäufe erledigen", so Helga Rieger, die gemeinsam mit ihren Vereinskollegen immer wieder selbst im Geschäft mithilft, um Kosten zu sparen.
Der Nahversorger als soziales Zentrum der Veitsch
"Den Veitschern muss klar sein, dass wenn sie die Nahversorgung nicht nutzen, es künftig kein Geschäft mehr geben wird", bringt es Rechnungsprüfer Klaus Dissauer auf den Punkt. "Es wäre so wichtig, wenn die Menschen aus der Veitsch ihren Großteil bei uns kaufen und nicht immer nach Mitterdorf fahren", ergänzt Rieger. "Dabei geht es meines Erachtens um wesentlich mehr als nur um die Nahversorgung. Schließlich ist das Geschäft ein soziales Zentrum, in dem die Leute zusammenkommen", sagt Jance.
"Im Dorf wird halt auch viel geredet. Manche werfen uns Betreibern vor, dass wir uns bereichern oder profilieren wollen und gehen nicht einkaufen, um uns einen Hund anzutun", erzählt Sabine Dissauer, die selbst im Geschäft mitarbeitet. "Das einzige Ziel des Vereins ist, das Geschäft und das Leben in Veitsch zu erhalten. Wir bitten alle, daran mitzuwirken", so Dissauer.
Sorge bei den Mitartbeiterinnen
Sorge machen sich auch die Marktleiterin Daniela Cenc und ihre zwölf Mitarbeiterinnen. "Wir haben Angst, dass eine Schließung bevorsteht. Es wäre so wichtig, dass die Menschen zum Einkaufen nicht immer aus der Veitsch rausfahren", so Cenc, die gemeinsam mit ihrem Team versucht, alle Kundenwünsche abzudecken. "Das Geschäft hat nur 240 Quadratmeter, aber wir haben 5.000 Artikel und wenn etwas nicht zu finden ist, haben wir immer eine Alternative. Die Leute brauchen uns nur fragen", so Cenc.
Es braucht alle Veitscherinnen und Veitscher
Mit einer derzeit im Gange befindlichen Umfrage soll noch mehr auf die Wünsche der Bevölkerung eingegangen werden. Außerdem wurde eine Whatsapp-Gruppe gegründet, wo sämtliche Aktionen angekündigt werden. Bei Interesse braucht man sich nur im Geschäft melden. Eine weitere Besonderheit des Geschäfts ist der Zustelldienst. "Wenn sich ältere Menschen schwertun, ihre Einkäufe nach Hause zu bringen, unterstützen wir sie gerne", so die Marktleiterin.
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