Auf der Suche nach Zivildienern

Jederzeit Einsatzbereit: Gerhard Gmeinbauer, Erwin Schume, Siegfried Schrittwieser und die Zivis Niklas Kramer und Christoph Holzer.
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"Weil es unglaublich viel Sinn macht!" Die Antwort vom Kapfenberger Christoph Holzer ist kurz und bündig. Seit Oktober leistet er seinen Zivildienst in der Rot-Kreuz-Ortsstelle Bruck ab. Neun Monate dauert so ein Zivildienst, um drei Monate länger als beim Bundesheer. In die neun Monate sind zwei Monate Ausbildungszeit eingerechnet.
Christoph Holzer ist einer von 24 Zivildienern, die im Rettungsbezirk Bruck-Kapfenberg-Mariazellerland Dienst machen. Diese Zahl wird sich bald vergrößern. Mit 13. Mai werden die Bezirksstellen Bruck-Kapfenberg und Mürzzuschlag zusammengelegt. Dort versehen aktuell 25 Zivildiener ihren Rettungsdienst. "Bei der Fusion sind wir auf einem guten Weg", erklärt dazu Bezirksstellenleiter Siegfried Schrittwieser. Er wird sich am 13. Mai der Wahl zum übergreifenden Bezirksstellenleiter stellen.
"Ohne unsere ,Zivis' wäre ein Rettungsdienst in dieser Form nicht mehr machbar", sagt Erwin Schume, Geschäftsführer der Bezirksstelle Bruck-Kapfenberg (ab Mai wird er Bezirksgeschäftsführer der fusionierten Bezirksstelle).

Zivis & Ehrenamtliche
Im April kommen frische Zivildiener "auf den Markt". "50 sind es für die ganze Steiermark. Die Zahl ist stark rückläufig. Wir würden für unseren Bezirk noch dringend Zivildiener benötigen", richtet Bezirksrettungskommandant Gerhard Gmeinbauer einen Appell an die jungen Männer im Bezirk. "Da wir unseren Bedarf an Zivildienern nicht abdecken können, ist es fast schon garantiert, dass jene jungen Männer, die hier im Bezirk ihren Zivildienst ableisten wollen, auch uns zugeteilt werden. Interessierte können sich direkt bei der Bezirksstelle melden", so Gmeinbauer (siehe auch Info-Box).
Erwin Schume ergänzt: "Zivildiener sind deshalb so wichtig, weil sie der Personalpuffer zwischen den hauptamtlichen Sanitätern und den Ehrenamtlichen sind. Vor allem tagsüber an Werktagen sind Ehrenamtliche nicht verfügbar, da sind die Zivis immens wichtig." "Dass auch die Zahl der Ehrenamtlichen vor allem in den ländlichen Ortsstellen rückläufig ist, das ist eine andere Geschichte; macht uns aber auch Sorgen", so Siegfried Schrittwieser.

Schnuppern ist möglich
Der Zivildienst beim Roten Kreuz beginnt mit dem sechswöchigen Rettungssanitäterkurs im Bildungs- und Einsatzzentrum des Roten Kreuzes in Laubegg (Bezirk Leibnitz). "Vor der Entscheidung für einen Zivildienst bei uns besteht die Möglichkeit, Schnupperdienste bei uns zu machen. Um zu schauen, wie die Arbeit bei uns abläuft und was zu machen ist. Die wichtigste Voraussetzung, um bei uns zu arbeiten, ist die körperliche Eignung, man muss aber auch psychisch belastbar sein", erklärt Rettungskommandant Gerhard Gmeinbauer.

Zivis haben etwas zu erzählen:

Der Brucker Niklas Kramer (links) ist seit Oktober Zivildiener: "Das Bundesheer war keine Option für mich, ich wollte etwas Sinnvolles machen." Niklas Kramer hatt vorher keinen Bezug zum Roten Kreuz. Nach dem Zivildienst will er unbedingt beim Roten Kreuz als Ehrenamtlicher Mitarbeiter bleiben. "Ihr werdet's mich nicht mehr los!", sagt er lächelnd zu seinem Rettungskommandanten.
Christoph Holzer (rechts) kommt aus Kapfenberg. Er ist ebenfalls seit Oktober Zivildiener. Auch er will danach dem Roten Kreuz erhalten bleiben: "Mein Bruder ist beim Roten Kreuz. Dadurch bekam ich die Möglichkeit, in den Rettungsdienst hineinzuschnuppern. Danach war klar: Das will ich machen. Der Teamgeist taugt mir hier, sogar das Autoputzen macht Spaß."

Der Weg zum Zivildienst:

Kontakt direkt vor Ort: Junge Männer, die sich für einen Zivildienst beim Roten Kreuz interessieren, bekommen alle Informationen an der Rotkreuz-Bezirksstelle Bruck-Kapfenberg. Entweder per Mail an gerhard.gmeinbauer@st.roteskreuz.at, unter der Telefonnummer 0664 / 884 292 80 oder bei einem Besuch direkt an der Rotkreuz-Bezirksstelle in Bruck (Tragösser Straße 9).

Meldung zum Zivildienst:
Abgabe der Zivildiensterklärung bei der Stellungskommission (bzw. spätestens bis zwei Tage vor Erhalt des Einberufungsbefehles) oder schriftlich beim Militärkommando. Download des Antragsformulares unter www.zivildienst.gv.at. Der Wunsch nach Zuweisung zum Roten Kreuz muss auf der Zivildiensterklärung vermerkt werden. Nach rechtskräftiger Feststellung durch das Innenministerium wird der Feststellungsbescheid übermittelt. Zuweisungstermine sind Februar, April, August, Oktober. Nach Erhalt des Feststellungsbescheides kann das Rote Kreuz um Mithilfe bei der Festlegung des Wunschtermines ersucht werden. Mehr Informationen unter www.roteskreuz.at/stmk/rettungsdienst/zivildienst.

Jederzeit Einsatzbereit: Gerhard Gmeinbauer, Erwin Schume, Siegfried Schrittwieser und die Zivis Niklas Kramer und Christoph Holzer.
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