Der Kampf gegen Neophyten

Der Bestand des Drüsigen Springkrauts habe sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt, sagt Manfred Reiterer.
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  • Der Bestand des Drüsigen Springkrauts habe sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt, sagt Manfred Reiterer.
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"Das Drüsige Springkraut ist der Horror. Das muss man nicht einmal gezielt suchen", so der Bezirksleiter (Mürzzuschlag) der Steiermärkischen Berg- und Naturwacht Manfred Reiterer. Das Drüsige Springkraut zählt zu den so genannten Invasiven Neophyten. Es ist nicht gefährlich, verdrängt aber heimische Pflanzenarten und ist damit auch für die Landwirtschaft problematisch. In den letzten fünf Jahren habe sich der Bestand verdoppelt.
Auch der Riesenbärenklau kommt bei uns vor. "Der Bestand ist minimal. Das haben wir im Griff", sagt Reiterer. Lediglich im Mürzer Oberland gebe es den Riesenbärenklau, der aber durch regelmäßige Kontrollen entfernt werde. Das Doldengewächs ist nämlich gefährlich. Beim Kontakt mit dem Pflanzensaft entstehen Verbrennungen bis zu 3. Grades. Das Auffinden des Riesenbärenklaus ist am besten bei der Gemeinde zu melden.

Verbreitung

Das Drüsige Springkaut, das ursprünglich aus dem Himalaya stammt, ist vor allem entlang der Mürz zu finden. 1839 wurde es aus Kaschmir zum ersten Mal nach England importiert. Seit 1850 wurde es in Österreich als Bienenweide und in Gärten als "Orchidee des kleinen Mannes" kultiviert.
Das Drüsige Springkraut ist eine einjährige Pflanze. Jede Pflanze produziert ca. 2.000 bis 4.000 Samen, die jedoch bis zu sieben Jahre keimfähig bleiben. Die Frucht ist eine Kapsel, die bei Berührung platzt und die Samen bis zu sieben Meter weit wegschleudert. "Auch durch Verfrachtung über das Erdmaterial wird der Samen überall verteilt", sagt Reiterer. Und auch über Gewässer wird der Samen weiterverbreitet.
"Alleine werden wir das nie in den Griff bekommen", appelliert der Bezirksleiter auch an die Grundbesitzer; der alljährliche Bekämpfungstag im Juni sei zu wenig. Zur Bekämpfung: Einzelpflanzen und kleine Bestände vor der Blütezeit ausreißen; größere Bestände durch eine zweimalige Mahd (vor der Blüte und im Herbst). "Nicht direkt am Boden liegen lassen. Sie wurzeln sofort wieder an", erklärt Reiterer. Pflanzen also am besten als Mulch auf Zweigen oder einer Plastikunterlage liegen lassen. Weitere Informationen unter: bergundnaturwacht.at.

Invasive Neophyten

Neophyten (neue Pflanzen) sind Pflanzenarten, die nach der Entdeckung Amerikas 1492 beabsichtigt oder unbeabsichtigt nach Europa gebracht wurden. Die meisten Arten verschwinden schnell oder fügen sich ohne Probleme in die Pflanzenwelt ein. Einige aber setzen sich hartnäckig durch, werden invasiv, und müssen frühzeitig reguliert werden.

Der Bestand des Drüsigen Springkrauts habe sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt, sagt Manfred Reiterer.
Beim Auffinden  des Riesenbärenklaus ist Vorsicht angesagt. Der Pflanzensaft ist ätzend. | Foto: Schober
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