Der Medaillenschmied kommt aus Oberwölz

Sepp Brunner aus Oberwölz ist der Medaillenschmied für die Schweizer Schiasse. | Foto: Taucher
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OBERWÖLZ. Zum größten ÖSV-Herren-Debakel in der WM-Geschichte anlässlich der Abfahrtsentscheidung in Vail-Beaver Creek hat auch Sepp Brunner beigetragen.

Der Oberwölzer zeichnet nämlich dafür verantwortlich, dass in der Königsdisziplin zwei von drei Medaillen an den Schweizer Skiverband gegangen sind. Der Swiss Ski-Speed-Cheftrainer führte Patrick Küng zum Überraschungsweltmeister und Beat Feuz zur Bronzemedaille.

Bester Österreicher war bekanntlich der Olympiasieger Matthias Mayer auf Platz zwölf.

Bereits 17 Jahre beim Schweizer Skiverband tätig

Brunner, bereits seit 17 Jahren in unterschiedlichsten Trainertätigkeiten im Dienste des Schweizer Skiverbandes, hat vor Saisonbeginn die Speedtruppe als Nachfolger von Walter Hubmann übernommen und sie bereits im Laufe der Weltcupsaison in Richtung Spitze geführt.

Dementsprechend waren die Medaillenfahrten der Brunner-Schützlinge in Vail-Beaver Creek kein Zufall. „Wir hatten zumindest eine Speedmedaille angepeilt, dass es zwei geworden sind, freut uns natürlich umso mehr. Österreich hat eine starke Abfahrtstruppe, die sich ausgerechnet bei der Weltmeisterschaft unter ihrem Wert geschlagen hat“, so Brunner.

Angefangen als Spezialtrainer für die „Ski Alpin-Exotin“ Anneliese Coberger (Neuseeland) sowie Miriam Vogt (Deutschland) und Sonja Nef (Schweiz), wo er bereits seine Handschrift auf dem Weg zu Weltcupsiegen, Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen seiner Schützlinge eingesetzt hat, hat er im weiteren Karriereverlauf auch als Medaillenschmied für die Schweizer-Asse Beat Feuz, Daniel Albrecht, Mark Berthod, Carlo Janka und zuletzt auch für den Überraschungsweltmeister Patrick Küng gesorgt.

Insgesamt hat Brunner seine Schützlinge bisher zu elf Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen geführt.

Interview mit Sepp Brunner

Murtaler Zeitung: Kurz zurück zur WM nach Vail/Beaver Creek. Wie stolz sind Sie als Trainer über Gold und Bronze in der Königsdisziplin?

Sepp Brunner: Für Skinationen wie Schweiz, Italien, Frankreich und natürlich Österreich ist die Abfahrt die Königsdisziplin. Da weiß man, dass Medaillen in dieser Disziplin einen irrsinnigen Stellenwert haben. Wir haben gewusst, dass einige von uns schnell sein können. Das kommt auch nicht von ungefähr, wie die Führung in der Weltcup-Abfahrt-Mannschaftswertung bestätigt.

MZ: Was bedeutet es für einen österreichischen Trainer in der Schweiz, wenn seine Läufer den ÖSV-Stars die Medaillen wegschnappen?

Brunner: Das Herz schlägt natürlich für jene Läufer, für die man verantwortlich ist. Ich freue mich auch über Österreicher, wenn sie Medaillen holen, aber es ist klar, dass man als Trainer für die eigene Mannschaft arbeitet.

MZ: War das bisher Ihr größter Trainererfolg?

Brunner: Das ist schwer zu sagen. Natürlich haben die Abfahrtsmedaillen in der Schweiz einen hohen Stellenwert, aber der Olympiasieg von Carlo Janka im Riesenslalom hat mir auch sehr viel Freude bereitet.

MZ: Wie schwierig ist es generell als österreichischer Trainer in der Schweiz tätig zu sein, ist der Druck größer?

Brunner: Ja, auf alle Fälle. Es muss einem bewusst sein, dass man ein Ausländer ist. Man darf überhaupt keinen Fehler machen und der Erfolg hilft was die Akzeptanz betrifft. Ich bin schon seit 17 Jahren in der Schweiz tätig, aber ich weiß, dass ich keinen Fehler machen darf. Wichtig ist die gute und professionelle Zusammenarbeit, die es in unserer Gruppe auch gibt und ich hoffe, dass es so weitergeht, damit sich die Mannschaft gut weiterentwickelt.

Interview: Fredi Taucher

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