Lieferanten fehlen
Schlechte Aussichten für die Zukunft der Schulmilch
Die Schulen stehen vor einem Lieferengpass: In der Region Murau-Murtal gibt es nur noch einen Schulmilchlieferanten. In Leoben gibt es niemanden mehr.
MURTAL/MURAU. In den Bezirken Murau und Murtal gibt es nur noch einen Schulmilchlieferanten. „Als 1995 die Schulmilchaktion gestartet wurde, gab es in der Steiermark 60 Lieferanten, mittlerweile sind es sechs“, so Hermann Madl aus Seckau. Er ist Obmann der Steirischen Schulmilchlieferanten. Im Bezirk Murau gibt es keinen Lieferanten mehr, im Bezirk Murtal gibt es nur noch ihn. Von seinem Hof vulgo Rudorfer beliefert er auch den Bezirk Murau.
Absagen erteilt
„In Leoben gibt es ebenfalls keinen Schulmilchlieferanten mehr“, berichtet Madl. Die vielen Anfragen aus Leoben musste er ablehnen, weil es für ihn und seine Familie nicht machbar wäre. Täglich beliefert er mit drei Autos die Schulen. Bis 8.30 Uhr müssen Milch, Joghurt und Fruchtkombinationen (insgesamt 450 Liter) an Ort und Stelle sein. Das könnte ein Grund sein, warum Betriebe aufgegeben haben.
Madl weiß auch von familiären Problemen ehemaliger Kolleginnen und Kollegen. Schulmilch unterliegt strengen Kriterien, die ständig überprüft werden. Weil sie ein sehr gesundes Lebensmittel ist, wurde die Schulmilch damals eingeführt und nun scheint sie im Fortbestand massiv gefährdet. Irmgard und Hermann Madl wollen in einigen Jahren in den Ruhestand treten. Wenn ihr Sohn und Hofübernehmer bis dahin keine passende Frau findet, wird er zwar den Hof, aber nicht die aufwändige Schulmilchaktion fortführen können.
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