MURTAL, MURAU
Bedarfserhebung: Pflege und Kinderbetreuung

Studie präsentiert. Dr. Irina Vana, Bgm. Hermann Hartleb, LAbg. Gabriele Kolar, LAbg. Manuela Khom und Dr. Bibiane Puhl (v. l.).	                  Foto: Pfister
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  • Studie präsentiert. Dr. Irina Vana, Bgm. Hermann Hartleb, LAbg. Gabriele Kolar, LAbg. Manuela Khom und Dr. Bibiane Puhl (v. l.). Foto: Pfister
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JUDENBURG. Ein bisher in Österreich einzigartiges Projekt wurde in der Region Obersteiermark West umgesetzt. „Wir haben im Vorjahr einen Frauen-Call gehabt“, so LAbg. Gabriele Kolar (Vorsitzende der Region Obersteiermark West). In diesem Rahmen sei die Idee zu dieser regionalen Initiative geboren, erklärte Kolar. Auf den Punkt gebracht, wurde die Bevölkerung gefragt: Braucht's mehr Kinderbetreuung, braucht's mehr Pflegebetreuung oder beides? Mithilfe eines an die Gemeindehaushalte der Region verschickten Fragebogens wurde der Bedarf erhoben.„Für mich ist die Studie ganz ganz wichtig, weil sie auf die einzelnen Gemeinden aufgeteilt wurde. Sie ist für die Bürgermeister und Gemeinderäte eine wertvolle Hilfe“, so LAbg. Manuela Khom (Zweite Landtagspräsidentin).
Bürgermeister Hermann Hartleb (Stv. Vorsitzender der Region Obersteiermark West) sieht die Großregion als Grundlage für ein regionales Entwicklungskonzept. Die Studie ermögliche den Verantwortlichen eine Feinjustierung. Man müsse hier aber auch mit den Gemeindenachbarn reden, so Hartleb.
Dr. Irina Vana vom Zentrum für soziale Innovation führte an, dass es bei der Kinderbetreuung Nachholbedarf bei den Schließzeiten und bei den Öffnungszeiten der öffentlichen Einrichtungen gebe. „Frauen übernehmen überwiegend die Kinderbetreuung und die Unterstützung pflegebedürftiger Angehöriger. Die Mehrzahl der Frauen möchte, wenn die Kinderbetreuung geregelt ist, weiterhin Teilzeit arbeiten, jedoch im Schnitt um 9 Stunden pro Woche länger als bisher“, so Vana nach den Recherchen.
36 Prozent der Haushalte mit Kindern unter 15 Jahren hätten einen zusätzlichen Betreuungsbedarf. Zusätzliche Betreuungszeiten würden vor allem in jenen Gemeinden des Bezirkes Murau, in denen ein entsprechendes Angebot nicht vorhanden sei, nachgefragt. Ebenso in den kinderreicheren Regionen des Bezirkes Murtal. Der Bedarf an zusätzlichen Pflegediensten in der Region sei laut der Studie insgesamt eher gering. Hilfe sowie Unterstützungsleistungen im Alltag seien aber bei der Pflege von Angehörigen ein Thema.
Dr. Bibiane Puhl (Geschäftsführerin der ROW Regionalmanagement Obersteiermark West GmbH): „Wir müssen im Zuge des demografischen Wandels den Leuten Lust aufs Dableiben oder Wiederkommen machen.“
4.750 Haushalte gaben eine Rückmeldung. Die Befragung fand zwischen dem 1. November und 14. Dezember 2018 statt. Die Fragebögen lieferten den Initiatoren interessante Erkenntnisse, auf die nun aufgebaut werden kann.
Bleibt die Fragen nach den Kosten: Im Land sei das derzeit eine Riesendiskussion, so Manuela Khom. In jedem Fall sei die Bereitschaft zur Zusammenarbeit in der Kinderbetreuung und Pflege schon aus Kostengründen ein Muss, heißt es.

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