Verwirrspiel um die Relegation
Über Aufsteiger in die Gebietsliga Mur wird am grünen Tisch entschieden.
MURTAL. Es ist eine äußerst kuriose Situation. Die zweite Mannschaft des FC Obdach hätte am Mittwoch gegen Krakaudorf im Relegationsmatch um den Aufstieg in die Gebietsliga Mur spielen sollen. In letzter Sekunde findet das Match nun doch nicht statt, stattdessen kommt St. Peter am Kammersberg II zum Zug.
Die Vorgeschichte
Der FCO II hat am letzten Spieltag gegen Schlusslicht Fohnsdorf II mit 12:0 gewonnen und damit den punktegleichen Zweiten St. Peter aufgrund des besseren Torverhältnisses in letzter Sekunde überholt. Das Problem daran: Der Schiedsrichter der Partie ist zu spät eingetroffen, das Match wurde verspätet angepfiffen und deshalb wurde Manipulation dahinter vermutet.
Protest
Nach einem Protest hat der Senat des Steirischen Fußballverbandes (STFV) entschieden, dass das Spiel mit 0:0 gewertet wird. Die Folge: Der FCO II fällt auf Rang 4 zurück und St. Peter II darf um den Aufstieg spielen. "Es besteht kein Verdacht auf Spielmanipulation", stellt Thomas Nußgruber vom STFV klar. Dem FC Obdach wird nur angelastet, dass man nicht rechtzeitig für einen Ersatzschiedsrichter gesorgt habe.
Das Regelwerk
In den Bestimmungen ist nämlich für alle Eventualitäten vorgesorgt. Wenn ein Schiedsrichter nicht rechtzeitig eintrifft, muss vor Ort Ersatz gesucht werden. Sollte niemand anwesend sein - was in Obdach der Fall war - müssen beide Teams eine Person nominieren. Dann entscheidet das Los. Im äußersten Notfall könnte sogar ein Fan (!) die Partie anpfeifen.
Bauernopfer
In Obdach ist man über die Entscheidung naturgemäß nicht erfreut: "Wir sind das Bauernopfer", sagt Sektionsleiter Siegfried Richter. "Es geht uns nicht um den Aufstieg - aber die Burschen hätten sich das Spiel mit ihrer Leistung verdient." Außerdem habe man den Verband mit der Situation konfrontiert - dieser habe geraten, auf den Schiedsrichter zu warten. Das wird seitens des STFV auch nicht bestritten. "Blöd gelaufen", geben auch die Funktionäre zu.
Protest II
"Die Tore sind spät gefallen, das ist uns verdächtig vorgekommen", berichtet Sektionsleiter Gerhard Schmidt von St. Peter am Kammersberg. Auch er sagt: "Es geht ums Prinzip, wir haben uns dieses Spiel verdient." Fakt ist nun, dass am Mittwoch vorerst St. Peter am Kammersberg um den Aufstieg spielt. Obdach überlegt nun seinerseits einen Protest. Dann muss erneut der Senat des Fußballverbandes entscheiden ...
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.