Love-Scam, falsche SMS & Anrufe
Betrugsmaschen der Region im Überblick
Die Internetkriminalität stieg in den vergangenen Jahren an, und die steirische Polizei verzeichnet täglich Betrugsversuche im Internet. Durch Prävention kann man sich schützen. Hier ist ein Überblick über die Betrugsmaschen, die derzeit in der Region Murau-Murtal präsent sind.
MURTAL/MURAU. Phishing-Nachrichten, falsche Anrufe und Co. – die Betrugsmaschen im Internet sind vielfältig, aber sehr präsent. Die Cyberkriminalität stellt seit Jahren den am stärksten wachsenden Bereich in der polizeilichen Anzeigenstatistik dar. Sie ist eine der größten Herausforderungen für die Polizei. Im Jahr 2023 gab es in Österreich 65.864 angezeigte Cybercrime-Delikte; nicht einmal ein Drittel (31 Prozent) davon konnte aufgeklärt werden. Die Polizei setzt daher verstärkt auf Prävention.
„Die Internetbetrüger sind sehr raffiniert, und wir stoßen bei der Aufklärung oft an unsere Grenzen. Durch Prävention können wir jedoch viele Fälle verhindern."
Roland Gößler, Kriminalexperte
Der Murtaler ist seit Jahrzehnten bei der Polizei und kann bestätigen, dass die Cybercrime-Delikte im Internet von Jahr zu Jahr zunehmen – auch in der Region Murau-Murtal. "Betrugsfälle passieren hier fast täglich. Aber nicht jeder Fall wird zur Anzeige gebracht. Wenn man allerdings den Hausverstand einschaltet oder die Polizei um Hilfe bittet, kann man vieles abfangen, bevor ein Schaden entsteht", erklärt Gößler.

- Roland Gößler (l.) informierte mit seinen Kollegen bei der Aktion "Coffee with Cops" unter anderem über die derzeitigen Betrugsmaschen.
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Er war kürzlich mit seinen Polizeikollegen im Murtal unterwegs und hat an Informationsständen der Aktion "Coffee with Cops" die Bevölkerung über verschiedene Themen informiert. Bei einer Tasse Kaffee konnte man so die Polizei näher kennenlernen, Fragen stellen und sich informieren. In vielen Gesprächen ging es dabei um die Betrugsmaschen im Internet.
Überblick Betrugsmaschen
Bei den Trickbetrügern ist in der Region Murau-Murtal die Betrugsmasche der Liebesschwindler (Love-Scam) beliebt. Hier wird einem im Internet die große Liebe vorgespielt, und man bittet – meistens wegen eines Schicksalsschlages – um Geld. „Man sollte auf keinen Fall fremden Personen Geld überweisen. Diese Überweisungen gehen ins Ausland und sind nur sehr schwer zu verfolgen“, informiert Gößler.

- Die Betrugsmasche "Love Scam" ist noch immer am Vormarsch. Die Täter erbeuten dadurch mehrere Tausend Euro. Hier sind weitere Betrugsmaschen im Überblick.
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Aber auch falsche Anrufe von Microsoft-, Amazon- und Bankmitarbeitern sind im Umlauf. „Es geht auch wieder eine neue Welle an Betrugsnachrichten umher. Hierbei werden SMS oder E-Mails im Namen von Post-, Paketzustelldiensten oder Banken versendet.“ Wird auf den mitversendeten Link gedrückt, muss man persönliche Daten und Bankverbindungen angeben. „Das sollte man auf keinen Fall machen!“, mahnt der Polizist. „Auch Telefonanrufe sind im Umlauf, wobei sich fremde Personen unter anderem als Microsoft-Mitarbeiter ausgeben und nach persönlichen Daten fragen.“
Schutz vor Internetbetrug
Kein seriöses Unternehmen oder Bankinstitut fordert per E-Mail zur Eingabe von persönlichen Daten auf oder ruft per Telefon an und fragt nach Bankverbindungen, Passwörtern, PIN-Codes und Co. Bei E-Mails sollte man auf die Adresse des Absenders achten. „Alles, was nicht auf .de, .at, .com endet, sollte man genauer überprüfen“, so Gößler, und fügt hinzu: „In solchen Nachrichten sind auch oft Rechtschreibfehler enthalten.“ Ein weiterer Tipp von ihm: „Ist man auf Internetseiten unterwegs, sollte man sicherstellen, dass diese nicht gefälscht sind. Hier hilft ein Blick zum Impressum.“

- Mehr Infos gibt es auf der Website des Bundesministeriums.
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Betrugsmaschen im Überblick:




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