MURTAL
OM: Tiroch übergibt an Riegler

Der neue Chef der Obersteirischen Molkerei (OM) heißt Michael Riegler (links), im Bild mit seinem Vorgänger Friedrich Tiroch.  	 | Foto: Gertrude Oblak
  • Der neue Chef der Obersteirischen Molkerei (OM) heißt Michael Riegler (links), im Bild mit seinem Vorgänger Friedrich Tiroch.
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„Hofübergabe“ in der Obersteirischen Molkerei: Friedl Tiroch übergibt an seinen Nachfolger Michael Riegler.

Mit Ende des Jahres tritt der langjährige Geschäftsführer der Obersteirischen Molkerei Knittelfeld, Friedrich „Friedl“ Tiroch, „nach 45 Jahren Genossenschaft“ in den Ruhestand.

Start im Lagerhaus

Seine Karriere hat Friedrich Tiroch im Lagerhaus gestartet, und zwar als Tankwart. Beenden wird er sie nach 45 Jahren als Geschäftsführer der Obersteirischen Molkerei. „Es war eine schöne und spannende Zeit“, sagt er rückblickend. „Spannend“ steht in Anbetracht gewaltiger Umbrüche und Veränderungen, die extrem herausfordernd waren. „Ich durfte unter der damaligen Führung von Walter Frewein bei den Fusionen mitarbeiten, des Weiteren Modernisierungen und viele Neu- und Umbauten leiten, die unmittelbar mit den entsprechenden Neuausrichtungen der Unternehmen verbunden waren.“ Was immer Tiroch angepackt hat, hat er mit Herz und Verstand gemacht, ohne dabei von seinen hohen Qualitätsansprüchen abzuweichen. Das war bei jeder Stufe seines beruflichen Werdegangs gemeinsam mit seinen Mitarbeitern immer wieder eine Herausforderung. Die Eigentümer der Genossenschaft waren von seiner Arbeitsweise offensichtlich angetan, und so wurde er mit immer größeren Aufgaben betraut. Wie schon eingangs erwähnt, begann er im Lagerhaus mit sehr einfachen Tätigkeiten. Doch man hat ihm als Nachfolger von Walter Frewein im Lagerhausbereich, der damaligen „landwirtschaftlichen Warenabteilung“, gemeinsam mit Max Hribar schon nach einigen Jahren erste Führungsaufgaben übertragen.

Vielseitiger Top-Manager

Tirochs Führungsqualitäten sind unbestritten. Der gesamte OM-Konzern mit seinen Tochterunternehmen, Landforst KG, Öforst GmbH, Steyr Center Murtal GmbH, umfasst derzeit rund 640 Mitarbeiter im Mur- und Mürztal. „Solche Unternehmen kann man nur leiten, wenn man engagierte Geschäftsführer, wie Dieter Hölzl, Christian Freitag, in den Tochterunternehmen hat, auf die man sich verlassen kann“, erklärt Friedrich Tiroch.Im Molkereibereich war es immer wieder wichtig, die Balance zwischen den Erwartungen der Milchbauern, den Abnehmern und der notwendigen weiteren Unternehmensentwicklung zu halten. „Das war nicht immer ganz einfach, hat aber im Nachhinein gesehen, ganz gut funktioniert.“ Mit seinen Entscheidungsgrundlagen, die in Konkordanz mit den Mitarbeitern entwickelt wurden, konnten die Eigentümer überzeugt werden. Daraus resultierend ist auch die Basis für weitere Unternehmensentwicklungen gegeben.

Hoher Qualitätsanspruch

„Qualität spielte immer eine Hauptrolle“, gehört zu Tirochs Grundsätzen. „Dass wir unzählige Weltmeistertitel und Goldmedaillen mit unseren Käsen gewinnen konnten, hat sich bei den Abnehmern und Konsumenten herumgesprochen“, weiß Tiroch. Die OM ist auch bei Bio und Heumilch erfolgreich, insbesondere die Partnerschaft mit Hofer und der erfolgreiche Weg der Entwicklung des Projekts „Zurück zum Ursprung“ sind Meilensteine in der OM. „Voraussetzung für das Erreichen der Qualitätsziele sind beste Rohmilch unserer Milchbauern und all unsere hochqualifizierten und erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen mein besonderer Dank gilt“, so Friedrich Tiroch gegenüber der Murtaler Zeitung.Heimatgemeinde Gaal
Seine Jugend hat Friedl Tiroch auf dem elterlichen Bauernhof in der Gaal verbracht. Nach der Volksschule Gaal, vier Jahren Gymnasium in Knittelfeld, absolvierte er die HBLA Raumberg. Seine „Reifeprüfung“, um in der Sprache der Käser zu bleiben, hat er aber mit dem Umgang mit Bauern und Menschen abgelegt. Lagerhaus und Molkerei haben davon profitiert. Dank einer Vielzahl von verschiedensten beruflichen Tätigkeiten, weiß er aus eigener Erfahrung wie die Dinge funktionieren und hat davon sehr profitiert. „Ich hatte immer ein gutes Team an meiner Seite.“ Wichtig war auch die konstruktive Zusammenarbeit mit den Funktionären und in seinen 45 Jahren hat er vier Obmänner, Josef Wolfsberger, Christian Pollhammer, Fritz Gruber und jetzt Jakob Karner kennenlernen dürfen. Sein Beruf war Berufung und man spürte, dass er damit Freude hatte.
Tiroch wohnt mit seiner Frau Ingrid in der schönen Gemeinde Gaal, wo er einst auch Bürgermeister war. „Für meine Heimatgemeinde zu arbeiten, hat mir extrem viel Freude bereitet.“ Freude macht ihm auch seine Mitgliedschaft bei den Rotariern, weil er im Club mithelfen kann, in Not geratenen Menschen zu helfen.
„Mein Ruhestand wird hoffentlich kein Unruhestand. Ich freue mich einfach meinen zahlreichen Hobbys vermehrt nachgehen zu können. Seit Kurzem habe ich mit meiner Frau zu imkern begonnen. Das ist sehr spannend und noch viel zu lernen.“ Nachdem seine gesamte Familie mit seinen vier Kindern und derzeit vier Enkelkindern in der Gaal lebt, gibt es sicher keine Langeweile. Tiroch ist sicher: „Die OM hat sich in den vielen Jahren als „Käsespezialist“ positioniert, und der Käse wird dadurch auch zukünftig - was immer sich in der Milchwirtschaft entwickeln wird - die Kernkompetenz bleiben“, so der scheidende OM-Chef.

Gute Zukunft gesichert

Rechtzeitig geregelt wurde die Nachfolge von Tiroch. Unter vielen Bewerbern ist die Wahl auf Michael Riegler gefallen. Nach dessen Ausbildung in Wieselburg und dem anschließenden Wirtschaftsstudium begann Riegler seine berufliche Laufbahn bei Hofer, ging dann weiter zu REWE, betreibt selbst in extensiver Form mit seiner Familie eine Landwirtschaft in Edlitz und bringt dadurch bes-te Voraussetzungen für seine neue Tätigkeit mit. Das vorhandene „Fundament“ sowie all seine Erfahrung und Dynamik sind die Garantie für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der OM in der Zukunft.

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