Mein Wirt
"Wirte stehen zu wenig auf - einfach weil die Zeit fehlt"

- Familienbetrieb: Lara, Erika und Gerald Stranimaier (Mitte) mit Erika und Toni Breznik (l.).
- Foto: Wolfgang Spekner
- hochgeladen von Stefan Verderber
Wirtin Erika Stranimaier vom "K.u.K. Wirtshaus" in Weißkirchen über die reichhaltige Geschichte des Hauses, das Erfolgsgeheimnis und überbordende Zettelwirtschaft in der Gastronomie.
WEISSKIRCHEN. Zwischen Tradition und Moderne unterwegs sind die Familien Stranimaier und Breznik in Weißkirchen. Die Geschichte des "K.u.K Wirtshaus" reicht einerseits über 450 Jahre zurück, andererseits wird ständig in Neuerungen investiert. "Man muss immer neue Ideen haben, immer am Ball bleiben", sagt Erika Stranimaier, die das Traditionshaus jetzt in sechster Generation führt.
Reichhaltige Geschichte
Das Haus wurde um 1570 erbaut und wurde seitdem von verschiedenen Familien durch die Historie geführt. Anfang des 20. Jahrhunderts hat mit Johanna Schloffer die derzeitige Betreiberfamilie das Ruder übernommen. In die Moderne geführt wurde das Wirtshaus von Erika und Toni Breznik, vor einigen Jahren hat Tochter Erika Stranimaier übernommen. "Ich selbst bin im Betrieb aufgewachsen, dann habe ich mir die Welt angesehen und bin mit frischen Ideen zurückgekommen", erzählt sie.

- Wirtin Erika Stranimaier in der Gaststube.
- Foto: Spekner
- hochgeladen von Stefan Verderber
Gäste staunen
Noch immer erhalten ist die historische Holzdecke im Gastzimmer, die urig-gemütliches Flair verbreitet und vor allem bei auswärtigen Gästen stets für Staunen sorgt. Rundherum hat sich zuletzt einiges getan. Mitten in der Pandemie wurde der Betrieb mit nagelneuen Zirbenzimmern erweitert, zuletzt wurde die Außenfassade renoviert. "Im Moment sind wir am neuesten Stand der Dinge. Aber erfahrungsgemäß gibt es in so einem Betrieb immer etwas zu tun", sagt Stranimaier, deren Familie noch immer aktiv mitarbeitet.
"Es ist eben ein typischer Familienbetrieb - alle halten zusammen."
Erika Stranimaier, Wirtin
Zettelwirtschaft bleibt nicht aus
Immer etwas zu tun gibt es auch in Sachen Bürokratie: "Die Zettelwirtschaft bleibt natürlich nicht aus und ist zuletzt immer mehr geworden. Grundsätzlich ist es in Ordnung, aber alles mit Maß und Ziel", sagt Stranimaier, die aktuell die Diskussion über die Trinkgeld-Besteuerung verfolgt. "Den Mitarbeitern muss am Ende mehr bleiben", fordert sie. Die Wirtinnen und Wirte selbst könnten für solche Forderungen zu wenig aufstehen - weil einfach die Zeit dafür fehle.
Viele Stammgäste
"Aber wir machen das alle mit Leib, Seele und Herz - und das wird auch weiterhin so sein." Die Gäste in Weißkirchen wissen das zu schätzen. Im "K.u.K. Wirtshaus" werden regionale, saisonale und hochwertige Produkte von Bauern aus der Region serviert. "Wir haben viele Stammgäste, es sind aber trotzdem immer wieder neue und junge dabei", freut sich die Wirtin. Diese dürfen sich bald wieder über Grillabende im Gastgarten freuen - auch diese sind historisch gesehen schon legendär.
Weitere Infos zum K.u.K. Wirtshaus
Mein Wirt - MeinBezirk
Mein Wirt - MeinBezirk ist eine spannende neue Serie, die den Fokus auf die Gasthöfe und Wirtshäuser in unserer Region legt. Es ist eine großartige Gelegenheit, nicht nur langjährige Traditionsbetriebe vorzustellen, sondern auch Gasthäuser, die dank neuer Pächter wieder Schwung erhalten haben. MeinBezirk holt damit die regionalen Wirtinnen und Wirte vor den Vorhang.Unsere Serie "Mein Wirt - Mein Bezirk":






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