Obdach: Ortskernerweiterung abgelehnt
Gemeinderat stimmt stattdessen für Maßnahmen zur Marktbelebung.
OBDACH. Spannung lag in der Luft bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag in Obdach. Nicht nur unter den 20 anwesenden Gemeindemandataren, auch bei über 30 Gästen, zumeist Vertreter von Gewerbebetrieben des Ortes. Es ging um die Entscheidung über eine Ortskernerweiterung in Richtung Süden (Bericht).
Antrag
Vizebürgermeister Josef Moitzi (SPÖ) brachte den Antrag ein und stellte gleich zu Beginn klar: "Die öffentliche Darstellung stimmt nicht. Mit einem Beschluss sind Tür und Tor für Gewerbebetriebe in diesem Bereich längst nicht geöffnet. Vorher müssten noch Entwicklungskonzept und -plan auf den Tisch." Er legte nach: "Wir wollen sicher nicht, dass der Ortskern kaputt gemacht wird - ganz im Gegenteil."
Initiative
"Das sind schöne Worte, aber keine Garantie", antwortete Bäckermeister Franz Wiltschi als Sprecher der Marktinitiative. Ihm räumte der Gemeinderat einstimmig eine Wortmeldung ein - er wusste es zu nutzen: "Wir wollen nicht, dass die grünen Wiesen zubetoniert werden. Seht euch andere Gemeinden an - da kann man nackt über den Hauptplatz spazieren und es würde niemand merken."
Belebung
Finanzreferent Josef Sandriesser (ÖVP) legte nach: "Wozu sollten wir umwidmen? Wir wären blöd, wenn wir diese Flächen nicht für die Industrie freihalten würden." Bürgermeister Peter Bacher (ÖVP) möchte lieber in Richtung Ortskernbelebung etwas bewegen. Für die gewünschte Verbindungsstraße in Richtung Rudolf-Falb-Gasse würde es andere Möglichkeiten geben.
Abstimmung
Nach intensiver, aber sachlicher Diskussion wurde geheim abgestimmt. 14 Mandatare stimmten gegen die Ortskernerweiterung, sechs dafür. Die erforderliche Zweidrittelmehrheit wurde deutlich verfehlt. Angenommen wurde stattdessen ein Zusatzantrag von Florian Hampel (ÖVP): Der Gemeinderat soll eine Projektgruppe zur Stärkung des Ortskerns einsetzen. Einstimmig!
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