Gloggnitz
Kosten für Sicherung vor Steinschlag explodieren

- Ein kritischer Blick aus dem Bürgermeister-Büro zum Sorgenkind Schutzwald Silbersberg.
- Foto: Santrucek
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Die Silbersberg-Siedlung in Gloggnitz ist Steinschlag gefährdet (meinBezirk berichtete). Ein 2.000 Meter langes Stahlnetz könnte die Bewohner schützen. Die Kosten dafür schnalzen allerdings von ursprünglich berechneten 3,5 auf rund 5,7 Millionen Euro.
GLOGGNITZ. Die Schutzfunktion des Silbersberg-Waldes für die darunterliegende Siedlung ist nicht mehr gegeben. Es muss eine andere Lösung gefunden werden, um die Häuser vor Steinschlägen zu bewahren. Geplant wäre ein Schutznetz.
Bürgermeister René Blum liegen nun auch endlich die Detailkosten für die Schutzmaßnahme für die Silbersberg-Siedlung vor. Leider treiben diese dem Stadtchef die Tränen in die Augen:
"Wir wissen nun, dass die Maßnahmen 5,7 und nicht wie ursprünglich angenommen 3,5 Millionen Euro kosten."
René Blum, Bürgermeister

- Bürgermeister René Blum. Hinter ihm, der angeschlagene Schutzwald am Silbersberg.
- Foto: Santrucek
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Besonders viel Fingerspitzengefühl ist verlangt, um die Anrainer des Silbersbergs von den Schutzmaßnahmen zu überzeugen. Für den Bau des Steinschlagschutznetzes muss eine Forststraße gebaut werden. Diese setzt allerdings die Erlaubnis der Grundeigentümer voraus. Blum: "Es klingt absurd, aber je mehr von dieser Forststraße gebaut werden kann, desto günstiger wird der Bau des Netzes." Denn, wie Blum einräumte, muss sonst – wo man nicht mit dem Kran zufahren kann – ein Hubschrauber zufliegen. "Und das wird dann richtig teuer", so der Stadtchef zu meinBezirk.
Christian Amberger von der Wildbach- und Lawinenverbauung ergänzt: "Im Gegensatz zu den einst kolportierten 3,5 Millionen ist neben den allgemeinen zu berücksichtigenden Baukostensteigerungen auch zu beachten, dass inzwischen der Projetksumfang größer ist und seit dem Gutachten auch endgültig bekannt ist, welche Netzdimensionen zu verwenden sind. Auch die Waldbrandprävention wurde einst nicht in dem jetzigen Umfange betrachtet."
Das Projekt werde im entsprechenden Förderumfeld abgewickelt. "Also der größte Anteil der Investitionen würde von der Republik Österreich und dem Land Niederösterreich zu tragen sein", so Amberger. Der Rest ist von den Interessenten zu bestreiten. Da obliege es laut Amberger der Gemeinde, ob und wie viel sie auf die Begünstigten der Schutzmaßnahme übertrage.
Von der Schutzmaßnahme sind rund 80 Anrainer betroffen. Für den 25. November plant Bürgermeister René Blum eine Informationsveranstaltung zu dem Projekt im Stadtsaal.
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